Werner Danzeisen erreicht in der oberrheinischen Tiefebene gute Bio-Soja-Erträge. Ein Selbstläufer ist der Anbau aber auch dort nicht.
Wer in Deutschland seit mehr als 30 Jahren Bio-Soja anbaut, kann mit Fug und Recht als Pionier bezeichnet werden. Die ersten Anbauversuche von Biobauer Werner Danzeisen aus Eichstetten am Kaiserstuhl waren allerdings kläglich: „Wir haben den Bestand damals aufgrund zu starker Verunkrautung nach sechs Wochen umgebrochen“, erzählt der Landwirt. Heute baut er jährlich 9 bis 11 ha Bio-Soja an. Zur Fruchtfolge gehören außerdem Feldgemüse wie Möhren, Sellerie und Lauch sowie Kleegras, Winterweizen und Roggen.
Herausforderung Unkraut.
Die Unkrautbekämpfung sieht Werner Danzeisen zwar immer noch als Herausforderung an, doch mittlerweile hat er sie im Griff. Das zeigen seine Erträge von durchschnittlich 33 dt/ha bei 43 bis 46 % Rohprotein. Sein Einsatz dafür ist beachtlich: Der Gemüsebauer sät in einem Reihenabstand von 50 cm 70 bis 80 Körner pro m2: „So können wir besser striegeln.“Neben einem ebenen, feinkrümeligen Saatbett legt er Wert darauf, das Saatgut schonend zu behandeln: „Denn durch seine Trockenheit wird es schnell spröde und bekommt Risse.“ Aus diesem Grund ist auch die Impfung in einem alten Betonmischer für ihn Chefsache. Am Verteilerdeckel seiner pneumatischen Sämaschine hat er als Aufprallschutz eine 5 mm dicke Moosgummi-Schicht angebracht.
Gestriegelt wird so früh wie möglich nach dem Auflaufen, insgesamt bis zu viermal. Die Hacke setzt er ein- bis zweimal ein. „Als Gemüsebaubetrieb können wir es uns nicht leisten, dass Melden oder Hirsen aussamen. Daher schicke ich meine Mitarbeiter manchmal auch zum Jäten in die Bestände.“ Gedüngt wird nur mit Kompost (20 m3 pro ha und Jahr), der im Rahmen der Fruchtfolge bei Kleegras eingesetzt wird. Auf seinen Böden macht ihm vor allem Kali- und Phosphormangel zu schaffen. Von bestimmten Schlägen lässt er deshalb Bodenproben bei Kinsey in den USA untersuchen.