Süddeutsche Molkereien rechnen damit, dass der von Russland verhängte einjährige Einfuhrstopp für westliche Agrarprodukte mittelfristig auf die Milchpreise drücken wird. Das erklärte Omira-Geschäftsführer Ralph Wonnemann gegenüber top agrar-Südplus.

Da deutsche Milchprodukte aus einzelnen Bundesländern, u. a. aus Bayern, schon vorher für den Export nach Russland gesperrt waren, ist die Lage nicht neu. Durch die Ausweitung der Sanktionen auf andere EU-Länder drängt jetzt allerdings zusätzlicher Rohstoff z. B. aus dem Baltikum oder Finnland auf den Markt. Während Wonnemann vorübergehend eine moderate Interven­tionspreis-Erhöhung für sinnvoll hält, sehen andere Experten in den beschlossenen EU-Beihilfen für die private Lagerhaltung bereits ein positives Signal – vor allem im Hinblick auf die anstehenden Preisgespräche der weißen Linie.

Zu den wenigen Profiteuren der aktuellen Situation gehören vermutlich nur Unternehmen mit eigener Produktion in Russland, wie z. B. Ehrmann aus Oberschönegg. „Wir sind nicht von den Sanktionen betroffen“, erklärt die Molkerei. Vielmehr verzeichnete der Absatz in Russland bis Juli 2014 ein zweistelliges Plus.