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Ein Evergreen von Valtra

Lesezeit: 6 Minuten

Der für unseren Test in der Farbe Grün ausgelieferte Traktor N 103.4 von Valtra hat vier Zylinder und ist seit gut einem Jahr auf dem Markt. top agrar hat das Modellmit dem fünfstufigen Hightech-5-Getriebe ausführlich in der Praxis getestet.


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Der zur AGCO-­Gruppe gehörende Traktorenhersteller Valtra hat seine Wurzeln in Finnland. Der Name steht seit jeher für sehr robuste Traktoren. Valtra-Traktoren werden sehr gerne im Forst eingesetzt, sie fanden in den letzten Jahren aber auch verstärkt ihren Weg in gemischte Betriebe. Sie sind bei Landwirten nicht nur als robust, sondern auch als vielseitig bekannt.


Die N-Serie von Valtra umfasst Modelle von 99 bis 171 PS und ist in sehr unterschiedlichen Ausstattungs- und Getriebevarianten erhältlich. Uns wurde das Modell N 103.4 mit vier Zylindern und dem fünfstufigen Hightech-5-Getriebe für den zweimonatigen Praxistest zur Verfügung gestellt.


Die geräumige Kabine hatten wir noch vom vorangegangenen Praxistest in positiver Erinnerung – wenngleich die Proportionen für einen Traktor dieser PS-Klasse etwas groß sind. Dazu sei jedoch erwähnt, das dies das Einstiegsmodell der 4-Zylinder-N-Serie ist.


Extra große Kabine:

Die extra große Kabine bringt in Kombination mit dem 180°-Wendesitz aber einen wesentlichen Vorteil beim stationären Arbeiten im Heck, z. B. mit dem Forstkrananhänger. Ebenso ist eine vollwertige Rückfahreinrichtung ab Werk verfügbar.


Der Einstieg ist sehr komfortabel und angenehm. Die Lenksäule kann per Fußpedal in die gewünschte Position geschwenkt werden und wird durch den drehbaren Komfortsitz ergänzt.


Nicht optimal ist der Sichtbereich zum Heck des Traktors. Als Hilfestellung wurde dazu ein Spiegel an die Heckscheibe montiert, im geöffneten Zustand kann man dann über diesen zumindest das Zugmaul sehen und beim Kuppeln von Anhängern eine größere „Treffsicherheit“ erzielen.


Der klappbare Beifahrersitz unseres Testkandidaten ist laut Valtra die Standardvariante und nur als Notsitz gedacht, optional gibt’s einen größeren und komfortableren. Für unsere Zwecke war das Standardmodell ausreichend.


Wie im Flugzeug:

Der Blick auf die Armlehne und die rechte Seitenkonsole erinnert eher an ein Flugzeugcockpit als an eine Traktorkabine. Die Praxis hat uns gezeigt, dass Aushilfsfahrer und ältere Personen hier an Grenzen stoßen.


Ein wichtiges Kriterium für uns ist, dass jedermann schnell mal einen Kipper vom Feld nach Hause fahren kann, ohne eine langwierige Einweisung zu benötigen. Der reine Transport funktionierte zu unserer Überraschung sehr gut. Wir führen das auf das leicht zu bedienende Getriebe zurück.


Für geübte „Piloten“ bietet der N103.4 aber einen angenehmen und vor allem ergonomisch durchdachten Arbeitsplatz. Ein Kreuzsteuerhebel, mit dem unter anderem die Fronthydraulik bedient wird, ist in die Armlehne integriert, die Hebel für die Getriebesteuerung gleich davor. Als nicht zufriedenstellend finden wir die Platzierung der Hubwerksregelung unter der beschriebenen optionalen Armlehne. Diese ist nicht gut zu erreichen bzw. zu bedienen. In der Grundausstattung ohne die Armlehne tritt dieses Problem nicht auf.


Der kleine Bildschirm am rechten Kabinenpfosten informiert unter anderem über die Aktivitäten des Lastschaltgetriebes. Zapfwelleneinstellungen, Allrad, Hubwerkseinstellung und viele weitere Parameter können in der „Schaltzentrale“ rechts neben dem Fahrersitz eingestellt werden.


Die Feststellbremse, übrigens als hydraulischer Federspeicher ausgeführt, ist im Wendeschalthebel (Powershuttle) integriert, welcher wie üblich links an der Lenksäule angebaut ist. Lüftung und Klima erfüllten unsere Erwartung.


Die üppige Ausstattung mit Arbeitsscheinwerfern sorgt auch bei Dunkelheit für beste Sichtbedingungen und hat uns die Arbeit erleichtert. Ein Bedienfeld an beiden Heckkotflügeln ermöglicht das Steuern von Heckkrafthebern sowie das Ein- und Ausschalten der Zapfwelle. Für die Praxis sind diese aber etwas zu weit außen angebracht und schwer zu erreichen. Möglicherweise dient dies aber dem Unfallschutz.


Kräftiger Vierzylinder:

Im Ackerbau und bei Transportfahrten zeigte sich der N103.4 von seiner besten Seite. Der kräftige 4-Zylinder leistet laut einem von uns durchgeführtem Leistungstest maximal 108,9 PS über die Zapfwelle, bei einer Drehzahl von 1 850 U/min und einem Drehmoment von 390 NM. Das ist beachtlich. Um die neuesten Abgasnormen zu erfüllen, hat sich Valtra für die SCR-Technologie entschieden. Diese vollzieht eine Abgasnachbehandlung mit Harnstofflösung (AdBlue).


Auch der angenehme Fahrkomfort hinterließ bei uns einen positiven Eindruck. Das führen wir zum Teil auf die bewährte Gewichtsverteilung zurück. Nach wie vor verteilt man bei Valtra 40 % des Gewichts auf die Vorder- und 60 % auf die Hinterachse. Das zeigt vor allem bei schweren Zugarbeiten Wirkung und so kann bei der Frontballastierung gespart werden.


Die gute Wendigkeit des Valtras hat uns trotz der beachtlichen Abmessungen besonders beeindruckt. Bei unserem Testmodell haben wir einen Wendekreisradius von 4,8 m gemessen!


Getriebe mit Komfort.

Das Hightech-5-Getriebe beim Testtraktor bietet viel Komfort und ermöglicht meist ein gefühlvolles Fahren. Ergänzt wird dies durch die verbaute Flüssigkeitskupplung, bei Valtra als „Hitrol Turbokupplung“ bezeichnet. Ein manuelles Schalten über ein Gestänge fällt bei diesem Modell weg. So werden nicht nur die fünf Lastschaltstufen über einen Wippschalter am Schalthebel bedient, sondern auch die vier Hauptgänge über einen zweiten Schalter.


Die Lastschaltstufen greifen geschmeidig ineinander und wechseln sehr weich. Von den vier Gängen können wir dies leider nicht berichten, hier gibt es ein gewisses Schaltloch. Der Kraftschluss ist für kurze Zeit nicht vorhanden.


Vor allem beim Bergauf-Fahren geht in dieser Zeit viel Schwung verloren, und der Motor hat einige Mühe, den Drehzahlverlust zu kompensieren. Ein manuelles Schalten der Gänge wäre hier zielführender. Alternativ bietet Valtra dafür das manuelle Hightech-3-Getriebe an.


Einfach zu warten:

Überzeugt hat uns die Wartungsfreundlichkeit beim Valtra. Sämtliche Kühler und Filter sind gut erreichbar und somit auch leicht zu reinigen. Eine massive Werkzeugkiste aus Metall ermöglicht ein Mitführen von ausreichend Werkzeug und Ersatzteilen wie etwa Scherschrauben und Fanghakenkugeln.


Auch in Sachen Sicherheit findet man bei Valtra einfache, aber unter Umständen lebensrettende Lösungen. So befindet sich am Heck ein Sicherheitsstecker, welcher bei Bedarf durch eine Reißleine gezogen werden kann: Die Stromzufuhr wird unterbrochen, die Zapfwelle schaltet ab. Eine aus unserer Sicht nachahmenswerte Lösung!

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