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„Es muss stinken im Ort“

Lesezeit: 3 Minuten

Die „Bure zum Alange“ sind im Südwesten schon längst kein Geheimtipp mehr. Jetzt haben die beiden Schwarzwälder Bauern ihre erste CD auf den Markt gebracht.


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top agrar: Herr Winterhalder und Herr König, seit der BSE-Krise vor 14 Jahren sind Sie mit Ihrem Kabarett unterwegs, um offensiv auf die Verbraucher zuzugehen und aufzuklären. Konnten Sie etwas bewegen?


Nikolaus König: Wir glauben schon, dass wir den aktiven Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern etwas befördert haben. In unserem Programm lassen wir diese beiden Lebenswelten regelmäßig aufeinanderprallen. An den Reaktionen im Publikum merken wir oft, dass sich die Leute mit unseren Themen beschäftigen. Sind z. B. Landwirte darunter, werden sie von den anderen Zuschauern hinterher geradezu bombardiert mit Fragen wie: Ist das wirklich so oder sogar noch schlimmer? Solche Szenen freuen uns, das kommt unserem Anliegen schon sehr nahe.


top agrar: Der Berufsstand sucht derzeit dringend nach neuen Ideen für eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit. Haben Sie welche parat?


Wolfgang Winterhalder: Schon vor unserer Kabarett-Zeit haben wir Schulklassen auf unsere Höfe eingeladen und gemerkt, dass sehr großer Aufklärungsbedarf besteht. Das Problem dabei ist aber: Was sollen die Landwirte heute noch alles leisten? Uns beiden ist es gelungen, für unsere Art der Öffentlichkeitsarbeit Geld zu bekommen. Aus meiner Sicht sollten aber auch Landwirte, die ihre Ställe öffnen und Führungen anbieten, dafür bezahlt werden. Der Berufsstand müsste den Verbrauchern zudem viel stärker den Spiegel vorhalten, zum Beispiel damit, wie sehr sie ihre Haustiere vermenschlichen und mit welch unterschiedlichen Maßstäben sie urteilen.


top agrar: Pro Jahr treten Sie bis zu 30-mal auf. Gleichzeitig betreiben Sie beide eigene Höfe im Vollerwerb. Wie passen diese beiden Welten zusammen?


König: Wir beide sind passionierte Landwirte. Wir brauchen die Erdung und den Lebensrhythmus auf dem Hof. Hier holen wir uns unsere Kreativität und erholen uns. Aber wir brauchen beides, nur auf dem Hof zu sein, ist uns auch zu wenig. Am Kabarett schätzen wir vor allem die vielfältigen Begegnungen mit interessanten Menschen. Zum Teil entstehen daraus Freundschaften, auch überregional. Dafür sind wir sehr dankbar.


top agrar: Haben Sie im Alltag manchmal Probleme, ernst genommen zu werden?


Winterhalder: Wir können auch anders, aber es ist nicht immer leicht. Denn es ist eine Art Berufskrankheit in Alltagssituationen Stoff für unser Programm zu suchen. Der Schalk sitzt uns quasi im Nacken. Aber Clown und Schalk können auch etwas bewegen! Zudem bestehen unsere Botschaften nicht nur aus Comedy und Klamauk, sondern sie haben auch Tiefgang und das nehmen uns die Leute ab.


top agrar: Welche Themen beackern Sie aktuell auf der Bühne und auf der CD?


König: Große Themen sind der Landverbrauch und der Generationenkonflikt. Frauen zu finden und zu halten sowie Neid und Missgunst unter Landwirten sind Dauerbrenner. Ein Renner ist zurzeit auch unser Lied „Der Güllemann“, der die Welt ernährt, der Nährstoffe zurückbringt und für Humusaufbau sorgt. Unsere Botschaft dabei lautet: Wenn es nicht mehr stinkt im Ort, ist alles kaputt. -sl-

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