Mit Unverständnis reagieren die bayerischen Zuchtverbände auf das kurzfristige Exportverbot und die Pläne des Umweltministeriums, die Rinderexporte in Drittländer deutlich einzuschränken.
„Der vorübergehende Exportstopp und die Diskussion halte ich für völlig überzogen, weil wir bis zum Abnehmer im Drittland immer einen durchgehend hohen Tierwohlstandard einhalten“, sagt Christoph Busch von der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG). Man beliefere nur zertifizierte Betriebe, die Qualitätsansprüche der Kunden seien hoch: „Die Tiere werden tiptop angeliefert, wäre das nicht der Fall gäbe es vom Kunden doch sofort Reklamationen, was letztlich auch nicht in unserem Interesse ist.“
Viele Zuchtverbände in Bayern sind ratlos. Denn sie wissen aktuell nicht, wohin mit den Zuchttieren. „Auf die Schnelle gibt es dafür keinen Markt“, sagt ein Zuchtleiter. Einzelne Länder wie Algerien oder Tunesien haben Förderprogramme für den Import deutscher Rinder: „Wenn wir nicht liefern, machen es bald andere Länder“, so Busch. 2018 exportierte Bayern laut Landesverband Bayerischer Rinderzüchter rund 14600 Zuchtrinder, vorwiegend Kalbinnen, in Drittländer. Bei einem Erlös von 1300 € pro Tier, sind das Einbußen von 19 Mio.€. Hinzu kommt ein zusätzlicher Preisdruck auf dem EU-Zuchttiermarkt.