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Ganzkornsilage: Einfacher geht es nicht

Lesezeit: 4 Minuten

Mais-Ganzkornsilage wird vor allem in Niederbayern immer beliebter. Worauf ist bei diesem Verfahren zu achten? Und welche Trends gibt es?*


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Ein hohes Betonsilo neben einem oder mehreren Mastställen: Dieses Bild ist in Südostbayern immer häufiger zu sehen. Denn die Mais-Ganzkornsilage (GKS), die in luftdichten Hochsilos lagert, wird zunehmend beliebter. Mitte der 90er Jahre haben die ersten bayerischen Schweinemäster auf GKS umgestellt. Mittlerweile stehen allein in Niederbayern etwa 100 solcher Anlagen.


Das Prinzip dieses Verfahrens ist denkbar einfach. Man lagert den erntefrischen Körnermais direkt im Hochsilo ein, ohne ihn zu trocknen oder zu schroten. Die Körner veratmen den Sauerstoff im luftdicht abgeschlossenen Hochbehälter und bilden Kohlendioxid. Das Gas ist schwerer als Sauerstoff, legt sich auf den Maisstapel und konserviert ihn (siehe Übersicht 1).


Um bei gefülltem Silobehälter überschüssiges CO2 aufzufangen und den Druck bei Temperaturschwankungen auszugleichen, ist der Innenraum des Silos über eine Gasleitung mit einem Ausgleichsbehälter (Gassack) verbunden. Dessen Volumen sollte etwa 10 bis 12 % des Siloraumes betragen.


Die silierten Körner werden täglich mit einer Schnecke aus dem Silo entnommen und frisch geschrotet. Die Mühle bläst den Schrot dann in einen Anteigbottich oder den Mischbehälter der Fütterungsanlage. Damit funktioniert die Entnahme und Fütterung von GKS vollautomatisch.


Vermehrt ab 1 000 Mastplätze:

Waren vor zehn Jahren noch Silos mit rund 500 m3 üblich, bewegen sich die Größen neuer Anlagen heute zwischen 700 und 1 100 m3. Zudem werden für GKS nur noch Betonsilos gebaut, wobei die Innenwände mit Glasfaser-Kunststoff ausgekleidet werden.


Bei der Planung rechnet man mit rund 18 m3 pro ha Körnermais bzw. 0,5 m3 pro Mastplatz bei 45 % Maisanteil in der Ration. Konkret: Um ein 900 m3 großes Silo zu befüllen, braucht man rund 50 ha Körnermais. Dieses würde für etwa 1 800 Mastplätze reichen. Ganzkorn findet sich vermehrt in Mastbetrieben ab 1 000 Plätzen bzw. in Kombibetrieben mit vergleichbarem Futterbedarf. Meist füttern die Betriebe flüssig oder mit einem Chargenmischer.


Kleinere Anlagen sind technisch möglich, führen allerdings zu höheren Investitionskosten. Inklusive Befüll- und Entnahmetechnik kostet ein Ganzkornsilo mit 1 000 m3 derzeit rund 200 €/m3 (ohne MwSt.). Bei einer GKS-Anlage mit 730 m3 bewegen sich die Nettokosten bei rund 230 €/m3 (siehe Übersicht 2). Ist bereits eine Schüttgosse mit Befülltechnik vorhanden, verringern sich die Kosten um rund 40 bis 50 €/m3.


Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Ganzkornsilage ein hervorragendes Futtermittel mit hoher Schmackhaftigkeit ist.


Worauf achten?

Voraussetzung dafür ist, dass man folgende Anforderungen an das Siliermanagement erfüllt:


  • Für GKS sollten Sorten mit guter Druschfähigkeit zum Einsatz kommen. Zudem sollte der Mähdrescher so eingestellt sein, dass wenig Bruchkorn entsteht und die Verschmutzung gering bleibt. Beides trägt dazu bei, dass sich keine Brücken bilden.
  • Der Mais sollte beim Dreschen zwischen 32 und 36 % Feuchte haben. Bei über 40 % feuchtem Mais wird im Silostock Wasser aus den Körnern gepresst, das nach unten läuft. Zu trockener Mais (unter 30 %) bildet zu wenig CO2, sodass die Konservierung leidet.
  • Vor der neuen Ernte sollte das Silo gereinigt werden. Das lässt sich z. B. durch Zugabe von trockenem Mais oder Getreide machen. Eine Restmenge an trockenen Körnern im Trichter erleichtert das Anfahren des Silos nach der neuen Ernte.
  • Das Silo sollte nach der ersten Phase der Befüllung mindestens halb voll sein, damit schnell und ausreichend CO2 entsteht.
  • Nach Abschluss der Befüllung ist die Dichtigkeit des Deckels und der Gasleitungen zu prüfen. Außerdem sollte man die Gasbildung am Regelventil neben dem Ausgleichsbehälter kontrollieren.
  • Im Frühjahr kann die Zufuhr von CO2 (über eine Gasflasche) sinnvoll sein.
  • Treten regelmäßig überhöhte Hefegehalte auf, kann die Zudosierung von Milchsäurebakterien sinnvoll sein (siehe Kasten auf Seite 42 unten).

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