Im letzten Winter waren Kälber nur schwer zu vermarkten, mittlerweile sind sie Mangelware. Woche um Woche steigen derzeit die Preise für Fleckvieh-Bullenkälber. Ende Mai registrierte die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) bei ihrer Auktion in Ilshofen in der Spitze knapp 7 €/kg. Der Durchschnitt betrug beachtliche 6,10 €/kg. Damit lag das Preisniveau zuletzt um mehr als 1€/kg über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (siehe Übersicht).
Ein saisonal bedingter Preisanstieg ist laut Dieter Mebus von der RBW im Frühsommer nichts Neues: „Doch in diesem Jahr ist das Angebot geringer als sonst, weil die Bestände abgestockt wurden. Gleichzeitig zieht jetzt die Nachfrage an. Die Erwartungen im Markt auf einen höheren Frischfleischabsatz sind groß.“ Von den guten Fleckviehpreisen profitieren auch die anderen Rassen. Braunviehkälber erzielten im Mittel 3,50 €, masttaugliche Kreuzungskälber 4 bis 4,50€/kg.
Mit Prognosen halten sich die Vermarkter zurück: „Bis Ende Juli, Anfang August rechne ich mit stabilen Preisen. Wie es danach weiter geht, hängt vor allem davon ab, ob die Gastronomie wieder mehr Edelteile aus dem Ausland importiert“, sagt Christoph Busch von der Allgäuer Herdebuchgesellschaft.