Akute Atemnot, Trinkschwäche, Austrocknung – für solche Notfälle sollten Sie gewappnet sein. Welche Hilfsmittel Sie parat haben sollten, zeigt Tierarzt Dr. Michael Schmaußer.
Wer für den Ernstfall im Kälberstall gewappnet sein will, muss wissen: „Was ist überhaupt ein Kälber-Notfall“ Zunächst handelt es sich dabei immer um eine Ausnahme von der Regel. Das bedeutet, dass auch die Maßnahmen von den regulären Abläufen abweichen können oder müssen. Im Leben eines Kalbes kann das erste ernsthafte Problem bereits das Atemnotsyndrom gleich nach der Geburt sein. Es tritt oft ein bei einer Schwergeburt. Ein weiterer Notfall sind trinkschwache oder ausgetrocknete Kälber z.B. infolge von Durchfall. Zudem bedarf jedes Ereignis, das zu Fieber und/oder Kolik führt, dringend einer Erstversorgung bevor der Tierarzt eintrifft. Das gilt auch für Frakturen.
Zur Erkennung eines Notfalls als solchen reichen die eigenen Sinne meist aus. Thermometer, Biestmilch- und Kotschnelltests können die ersten Befunde sinnvoll ergänzen. Im Folgenden sind weitere Hilfsmittel beschrieben, die Sie in Notfällen bei der Erstversorgung unterstützen.
Management-Tipps:
Für die Gesunderhaltung der Kälber sind außerdem diese Geräte sinnvoll:- Beinschienen unterstützen Kälber mit Sehnenverkürzung dabei, schneller wieder stehen und trinken zu können.
- In der kalten Jahreszeit helfen Ohrwärmer bei immunschwachen Kälbern Ohrrandnekrosen zu vermeiden.
- Per Kälber-Maßband können Sie die Gewichtsentwicklung kontrollieren und die Tränkeintensität anpassen.
- Arbeitsanweisungen und Dokumentationsvorlagen sind hilfreich für ein risikoorientiertes Management.
Akute Erkrankungen dürfen auf keinen Fall zum Normalfall werden! Bei einer Wiederholung sollten Sie unbedingt der Ursache auf den Grund gehen. Hier kann die Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB) durch ihren ganzheitlichen und analytischen Ansatz helfen, die Anzahl der Fälle deutlich zu verringern.
Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com