Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber macht Tempo beim Ausstieg der Anbindehaltung von Milchkühen. „Wir brauchen den Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung und zwar so schnell wie möglich“, verkündete sie bei ihrer Regierungserklärung Mitte Mai. Um „möglichst keinen Betrieb auf dem Weg aus der Anbindehaltung zu verlieren“, will sie eine Beratungsoffensive für Anbindehalter starten, um diese mit einer Investitionsförderung beim Umbau oder zur Umnutzung der Betriebsgebäude zu unterstützen.
Ob das reicht, um den 14000 Anbindehaltern in Bayern eine echte Perspektive zu bieten, ist fraglich. Zu groß sind für viele Betriebe die finanziellen und immissionschutzrechtlichen Hürden, gerade wenn sie sich in beengten Ortslagen befinden.
Nicht erwähnt hat die Ministerin, dass das Problem auch hausgemacht ist. Jahrelang hatte Bayern die schlechteste Investitionsförderung in Deutschland – auch zu Beginn ihrer Amtszeit. In dieser Phase gelang nur wenigen Anbindehaltern der Umstieg auf den Laufstall.