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Mit 145 Bio-Sauen in die Zukunft

Lesezeit: 3 Minuten

Weil sie ihre Ferkel vertraglich garantiert zu kostendeckenden Festpreisen absetzen kann, hat Familie Zinner auf Öko-Sauenhaltung umgestellt.


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Entweder gehen wir ins geschlossene System, hören auf oder stellen auf Bio-Ferkelerzeugung um“, war sich Familie Zinner aus Schönau im Landkreis Eichstädt angesichts der Preiskrise im Jahr 2007 einig. Adelheid und Michael Zinner hielten damals 180 Sauen.


Kein weiteres Wachstum:

Eine Verdoppelung des Bestands stand für das Ehepaar schon aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nicht zur Diskussion. Zudem stellten Zinners weiteres Wachstum auch grundsätzlich infrage: „Ist es sinnvoll, immer mehr Tiere zu halten, nur um das Betriebsergebnis zu halten?“


Da Tochter Heidi, die Landwirtschaft studiert hatte und in der Bio-Branche arbeitete, auch zum Öko-Landbau tendierte, stellten Zinners den Betrieb auf „bio“ um.


Weil Zinners im Rahmen einer Übergangsregelung den vorhandenen Abferkel- und Ferkelaufzuchtstall weiter nutzen konnten, mussten sie lediglich die Sauenherde auf 115 Tiere reduzieren. Die Deck- und Wartesauen waren in einem vorhandenen Kistenstall untergebracht, dessen Maße den Kriterien der Bio-Haltung entsprach. So mussten Zinners trotz Umstellung keine großen Investitionen tätigen. „Diese Zeit war eine gute Lernphase für uns“, blickt Heidi Zinner zurück.


Die schwierigere Entscheidung für die Öko-Haltung fiel 2012, als die Ausnahmeregelung auslief. „Sollen wir wirklich Geld in Ställe investieren oder lassen wir die Schweinehaltung auslaufen“, fragte sich die Familie damals.


Die Investition konnte nur realisiert werden, weil Zinners – wie ihr Abnehmer auch – einen Vertrag mit der Firma Feneberg haben. Die Preisfindung erfolgt jährlich zwischen der Firma Feneberg und den Vertragsmästern und -ferkelerzeugern und ist an die Entwicklung der Futterkosten gekoppelt.


Dabei wird der Schlachterlös so aufgeteilt, dass Ferkelerzeuger und Mäster nach Abzug aller anderen Kosten für ihre in der Schweinehaltung eingesetzte Arbeit den gleichen Stundenlohn erhalten. Dabei wurden von der Naturland-Beratung 30 Akh pro Sau und Jahr einschließlich Ferkelaufzucht, Strohbergung und Mistausbringung kalkuliert.


„Die Rechnung ergab, dass wir bei 20 abgesetzten Ferkeln mindestens 120 bis 125 € pro Ferkel erlösen müssen, um unsere Kosten zu decken“, erinnert sich Heidi Zinner. „Unser tatsächlicher Ferkelerlös geht in Richtung 130 € plus Impfzuschlag, sodass wir uns an die Investition wagten.“


Die Familie erschloss neben der Hofstelle eine neue Fläche und errichtete dort zwei Abferkel- und einen Aufzuchtstall. Zusammen mit dem vorhandenen Deck- und Wartestall haben Zinners jetzt Platz für 145 Sauen plus die dazugehörige Ferkelaufzucht. Insgesamt investierten sie 5 200 € pro Sauenplatz. „Unser Glück war, dass wir den Warte-stall schon hatten, ansonsten hätten wir die Investition nicht stemmen können“, ist sich Heidi Zinner sicher.


22,6 Ferkel pro Sau:

Eineinhalb Jahre nach Bezug der neuen Ställe zieht die Familie ein positives Fazit. Trotz der Säugezeit von 40 Tagen setzen ihre Sauen 22,6 Ferkel pro Jahr ab.


Das hohe Leistungsniveau wäre ohne eine gute Tiergesundheit nicht möglich. Und die hat sich nach dem Einzug in die neuen Ställe noch einmal deutlich verbessert. Zur guten Tiergesundheit tragen auch die Impfungen bei, bei denen Zinners das komplette Programm (Mykoplasmen, Circo, PRRS, Ileitis) fahren.


Zufrieden ist die Familie auch mit der Arbeitswirtschaft. „Wir haben die Ställe so konstruiert, dass ich als Frau alle Arbeiten gut selbst erledigen kann“, berichtet Heidi Zinner. Das wichtigste Gerät sei jetzt der kleine Hoflader.


Die Landwirtin, die derzeit zwei Tage pro Woche im Projektmanagement eines Unternehmens arbeitet, versucht ständig, die Arbeitsabläufe und Dokumentationen weiter zu vereinfachen. So plant sie, mittelfristig von ihrem bisherigen Zwei-Wochen-Rhythmus auf einen Drei-Wochen-Rhythmus umzustellen. -do-

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