Rindfleisch verzeichnet im Gegensatz zu vielen anderen Fleischsorten eine steigende Nachfrage seitens privater Haushalte (Übersicht 1). Das erklärte Marktexperte Richard Riester von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LEL) Schwäbisch Gmünd beim Mutterkuhtag. Vor allem Biorindfleisch sei zunehmend gefragt, allerdings würden hier auch Länder wie Österreich oder Dänemark in den Markt drängen.
Gleichzeitig werde das Angebot in Deutschland und in der EU knapper, auch bedingt dadurch, dass die Tiere länger im Betrieb bleiben. „2020 sehen wir steigende Preise, die Vorzeichen sind positiv“, so Riester. Noch nicht abschätzbare Risiken seien allerdings die Ausbreitung des Corona-Virus, die Folgen des Brexit sowie die verschiedenen Handelsabkommen wie etwa Mercosur.
Für Mutterkuhfleisch gebe es durchaus im LEH noch Potenzial. Qualitätsfleischprogramme mit regionalem Bezug, Tierwohl und Nachhaltigkeit würden weiter an Bedeutung gewinnen. „Fleisch aus der Mutterkuhhaltung muss für den Kunden aber sichtbarer werden.“ Überhaupt sei Rindfleisch in der Werbung des LEH gegenüber anderen Fleischsorten unterrepräsentiert. Zudem sei mittelfristig das Problem, dass Mutterkuhfleisch oft nur saisonal erhältlich ist, zu lösen. ▶