Die Pläne der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf (47), vier Flutpolder im Landkreis Dillingen einzurichten, treibt die Landwirte in Nordschwaben auf die Barrikaden. Die vier riesigen Auffangbecken in Steinheim, Dillingen, Höchstädt und Schwenningen würden insgesamt fast 1 800 ha Fläche einnehmen. Dort befinden sich nicht nur wertvolle landwirtschaftliche Flächen, sondern auch Ställe, Maschinenhallen und eine Biogasanlage.
Die Dillinger Bauern argumentieren, dass der Landkreis mit dem 3 000 ha großen Hochwassergebiet „Riedstrom“ schon einen ausreichenden Beitrag zum Hochwasserschutz entlang der Donau leiste, ohne dass dafür Anspruch auf Entschädigung bestehe. Zudem seien die neu geplanten Polder Ergebnis einer theoretischen Studie, die die tatsächlichen Verhältnisse vor Ort überhaupt nicht berücksichtige.
Als Ministerin Scharf Ende Februar zu sogenannten „Bürgerdialogen“ nach Schwaben kam, machten die Landwirte ihren Ärger auch mit Kundgebungen und Mahnfeuern Luft. Doch die CSU-Politikerin hält trotz der Ungereimtheiten und der enormen Betroffenheit vieler Bürger an ihren Plänen fest. Sie will schon bald die Flächen für die geplanten Polder vorläufig sichern lassen, was einer Veränderungssperre für diese Gebiete gleichkommt.