Das Borstgras hat sich vielerorts durch eine jahrelange Unterweidung großflächig ausgebreitet. Es bildet eine dicke Rohhumusauflage, die allmählich zu einer Versauerung des Bodens führt. Durch die langen überständigen Halme wirkt es wie ein Strohdach, so dass bei Regen kein Wasser versickern kann, sondern talabwärts läuft. Dem Borstgras ist nur durch eine frühzeitige Beweidung Herr zu werden, denn die Rinder fressen die Jungpflanzen vor der Ährenbildung ab. Da es keine Trittfestigkeit bietet und nur oben aufliegt, wird der Mulch durch die Tritte zerstört. An diesen Stellen können sich neue Arten etablieren. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Durch Trittschäden entstehen offene Stellen. Sie sind aber in nicht allzu steilen Lagen erwünscht, weil sich darin wieder neue und andere Arten in die Weide einwandern können. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Der Faktor Hunger spielt bei der optimalen Beweidung ebenfalls eine Rolle. Nur so grasen die Rinder auch die bisher verschmähten Pflanzen, wie hier zu sehen, sauber ab. Solche Mangelsituationen kompensieren die Tiere in der Regel aber wieder ganz schnell. Voraussetzung ist aber, dass sie schon früh als Kalb an die Weidehaltung gewöhnt sind. Solche Tiere selektieren in der Regel weniger. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Solche feuchte Stellen können durch eine intensive Beweidung etwas trockengelegt werden. Denn die Gräser wachsen durch die Abgrasung schneller nach und verdunsten auch mehr Wasser. Deshalb sollten Feuchtstellen genauso wie der Rest der Fläche beweidet werden. Würde man sie auszäunen, entstehen am Zaun erst recht Trittschäden. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Giftpflanzen wie hier auf der Hemmersuppen-Alm bei Reit im Winkel oder auch Disteln bekommt man durch die Beweidung nur schwer in den Griff. Sie sollten am besten ausgedreht oder vor dem Aussamen abgemäht werden. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Wenn die über Jahre durch Unterbeweidung entstandene Borstgras-Streuschicht weg ist, zeigt sich auf den Flächen wieder eine enorme Artenvielfalt. Dazu sind allerdings eine gelenkte Weideführung mit Koppeln, ein ausreichender Tierbesatz sowie ein frühzeitiger Auftrieb zu Vegetationsbeginn nötig. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Hier sieht man die Unterschiede deutlich: die Fläche links wurde bereits früh im Jahr (Mitte Mai) mit mehr Tieren und gelenkter Weideführung per Elektrozaun beweidet, rechts dagegen wird die konventionelle Weideführung praktiziert. Das heißt in der Regel stehen nur wenigen Tieren die ganze Weidesaison über oft sehr große Flächen zur Verfügung. Dadurch werden sie in der Regel nicht sauber genug abgegrast. Außerdem werden die Tiere traditionell oft erst im Juni aufgetrieben. In Zeiten des Klimawandels mit einem häufig sehr frühen und starken Einsetzen der Vegetation ist das vielerorts zu spät. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Weil die Zahl der Almbeschicker im Vorland zurückgeht, wird inzwischen auch in weiter entfernten Gebieten nach Betrieben geworben. Nur so kann in Zukunft der nötige Tierbesatz für eine gute Weidepflege sichergestellt werden. Gleichzeitig werden die Betriebe in Sachen Futterbergung und Flächenverfügbarkeit entlastet. Hier handelt es sich um das Jungvieh eines Hochleistungsbetriebes aus Niederbayern. Mit der Kondition in der die Tiere im Herbst wieder auf den Hof zurück kommen, ist der Landwirt zufrieden. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Eine gelenkte Weideführung bedeutet die Einrichtung mehrerer Koppeln per Elektrozaun. Sie werden im Umtriebssystem bewirtschaftet. Pro Alm sind drei bis vier Koppeln zu empfehlen. Auf jeder sollte aber eine eigene Wasserversorgung sicher gestellt sein. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Den Adlerfarn fressen die Rinder bis zu einem gewissen Wachstumsstadium ab. Auch das spricht für eine intensivere Beweidung. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Ein typischer Borstgrasrasen, der bei starkem Regen dazu führt, dass Wasser schnell talabwärts läuft ohne versickern zu können. Solche Flächen werden auch für Schnee im Winter zu einer richtigen Rutschbahn. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Durch intensive Beweidung lässt sich auch vermeiden, dass die Rasenschmiele auf der Fläche Buckel bildet. (Bildquelle: UNBEKANNT)

Auch Blaubeeren lassen sich durch eine frühe und intensive Beweidung zurück drängen. Sie treten meist infolge der Versauerung der Flächen durch das Borstgras auf. (Bildquelle: UNBEKANNT)