Trachten-Fans aufgepasst: 2015 sind schlichtes Design und edle Stoffe angesagt. Wir zeigen die neuen Trends.
Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass Trachten heute fast in jedem Kleiderschrank zu finden sind? Dirndl & Co. erleben seit ein paar Jahren eine Renaissance: Bei Männern und Frauen allen Alters steht die traditionelle Garderobe wieder hoch im Kurs – ob zu Familienfesten, Hochzeiten, Vereinstreffen oder Tanzveranstaltungen.
Die wenigsten Menschen wissen, dass Trachten ihren Ursprung im städtischen Leben des 17. und 18. Jahrhunderts haben. Verbreitet ist vielmehr die Meinung, dass sie im bäuerlichen Umfeld entstanden sind. Kleidung eignete sich damals hervorragend, um Reichtum zur Schau zu stellen: Schmuck, Seide, Samt – je mehr, desto höher der Stand. Mittlerweile spielt dieser Aspekt keine Rolle mehr: Wer heute Trachten trägt, möchte seine Verbundenheit zur Region betonen oder aber sich einfach nur schick kleiden.
An Vorbildern orientiert:
Experten unterscheiden zwischen „erneuerten Trachten“ und den „modischen Varianten“, erklärt Gabriele Ilius, Schneidermeisterin aus Würzburg. Erneuerte Trachten orientieren sich stark an ihren historischen Vorbildern. Allerdings werden vor allem die Kleidungsstücke der Frauen mittlerweile leicht „aufgepeppt“. Zum Beispiel ist die Schürze bei den Dirndln nicht mehr so breit wie früher, was sich vorteilhaft auf die Figur auswirkt. Aus demselben Grund wirft der moderne Rock oberhalb der Taille auch nicht mehr so viele Falten, was sonst eher unförmig daherkommt. Am Miederschnitt hat sich wenig geändert. Auch die Farben orientieren sich an den Vorbildern: In evangelischen Regionen trug man eher dunklere Farben, in katholischen Landstrichen mochte man es bunter.Die modischen Varianten haben nicht diesen starken Bezug zu ihren Vorgängern. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Der Trend geht aber weg von knalligen, auffälligen Modellen hin zu schlichterem Design, weiß Schneidermeisterin Ulrike Gah aus Oberthulba-Frankenbrunn in Bayern. Beliebt sind die Farben Blau und Rot. Synthetische Stoffe sind out, man trägt wieder Leinen und Baumwolle. Glitzer, Federn oder ähnlich auffällige Details verschwinden nach und nach.
Bei den Trachten für Herren hat sich im Vergleich zur Damenmode im Laufe der Zeit wenig geändert. Zur Kniebundhose trägt er Hemd, Weste und Trachtenjacke – wie seit Jahrhunderten. -vn-
Auf diesen und den folgenden Seiten haben wir Modelle zusammengestellt, die in der kommenden Saison sicher zu den Verkaufsschlagern gehören werden.