Der Storchschnabel hat sich vor allem auf Standorten, die zu Trockenheit neigen, deutlich ausgebreitet. Besonders betroffen sind z. B. Muschelkalk-Böden im Main-Tauber-Gebiet oder auf Gipskeuper- und Juralagen in Franken.
In der Praxis gibt es zur Bekämpfung des Storchschnabels im Raps mit einer Herbizid-Behandlung im Vorauflauf bessere Erfahrungen als im Nachauflauf. Die Wirkung der Präparate kann allerdings je nach Bodenfeuchte stark schwanken.
Bei Mais sind Terbuthylazin-haltige Mittel im zeitigen Nachauflauf die Methode der Wahl. Praktiker in Baden-Württemberg stehen hier allerdings vor dem Problem, dass landesweit Terbuthylazin-haltige Mittel in Wasserschutzgebieten (WSG) verboten sind und auch außerhalb dieser Gebiete ein Gebot zum freiwilligen Verzicht gilt. „Ohne diesen Wirkstoff ist der Storchschnabel aber nur sehr schwer zu bekämpfen“, so die Erfahrung von Bernd Weger vom Landwirtschaftsamt in Öhringen. In Bayern sowie in den anderen Bundesländern ist der Wirkstoff außerhalb von WSG noch zugelassen.
Dennoch gibt es auch hier schon regional auf flachgründigen Standorten freiwillige Verzichtsprogramme. Dieter Proff vom AELF in Ansbach empfiehlt als Alternative zu Terbuthylazin eine Spritzfolge bestehend aus einer Vorlage von z. B. Spectrum oder Dual Gold rechtzeitig, bevor der Storchschnabel aufläuft, und einer Nachlage der nötigen blattaktiven Mittel im Drei- bis Vierblattstadium des Maises.
Neues Produkt:
Im Raps ist im Vorauflauf der Einsatz von Butisan Kombi oder Butisan Gold als Fertigmischung oder in Form von Kombinationen ratsam. Und für die Behandlung im Nachauflauf steht ein neues Produkt in Aussicht: Die Firma Dupont erwartet ab 2016 die Zulassung des neuen Rapsherbizids Salsa mit dem Wirkstoff Ethametsulfuron-Methyl. Es soll besonders gut gegen Storchschnabel und Kreuzblütler wirken.Die Berater sehen in einer wirksamen Storchschnabel-Bekämpfung im Getreide die beste Vorbeuge für saubere Raps- und Maisbestände, denn hier stehen mit den Sulfonylharnstoffen effiziente Wirkstoffe bereit. Hartmut Lindner, Pflanzenschutzberater im Main-Tauber-Kreis, empfiehlt zudem eine Fruchtfolge mit weniger Winterungen oder nicht zu frühe Saattermine beim Raps, damit sich das Unkraut im Herbst gar nicht etablieren kann. -sl-