Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

Aus dem Heft

Urlaubshöfe: Was Gäste heute suchen

Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr Landwirte beherbergen Urlauber auf ihrem Hof und bessern damit ihr Einkommen auf. Erfolg hat aber nur, wer die Wünsche der Gäste kennt.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Urlaub auf dem Bauernhof liegt im Trend. Ob in Reiseführern, in Zeitschriften oder im Internet – es wimmelt vor Angeboten und die Nachfrage wächst. Bereits jetzt sind laut Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus (BAG) sehr viele Unterkünfte in der Hauptsaison bis 2016 ausgebucht.


Entsprechend zufrieden sind auch die meisten Betriebe. So hat die BAG in einer Umfrage herausgefunden, dass 92 % der Urlaubshöfe mit ihrer wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten fünf Jahren sehr zufrieden oder zufrieden waren. Dauerhaften Erfolg haben aber nur diejenigen, die ihr Angebot an den Wünschen der Gäste ausrichten und Trends rechtzeitig erkennen. Wir haben Experten gefragt, worauf Sie sich einstellen sollten, und stellen Ihnen zwei innovative Betriebe vor.


Natur-Trend:

Sonnenbaden am Strand und Massenabfertigung in übervollen Hotels locken immer weniger Urlauber an. Stattdessen suchen Touristen zunehmend nach einer Idylle auf dem Land. Schmalspur-Angebote à la „Übernachtung inklusive Frühstück“ reichen aber nicht aus, um auf Dauer Gäste für sich zu gewinnen. „Beliebt sind hingegen Mitmach-Bauernhöfe“, hat Franziska Schmieg von der BAG beobachtet. Brotbacken, Marmelade kochen, im Bauerngarten Kräuter und Beeren sammeln oder Tiere versorgen.


Naturkost statt Fastfood:

Land-Touristen zeichnen sich vor allem durch hohe Ansprüche aus. Wer seinen Gästen Speisen aus dem Supermarkt präsentiert, könnte daher irgendwann vergebens auf neue Urlauber hoffen.


Stattdessen erwarten die meisten Touristen Nahrungsmittel, die auf dem Hof hergestellt wurden oder aus der Region stammen. „Vor allem punkten Betriebe, bei denen die Gäste die Herstellung des Produktes miterleben können, z. B. Obst ernten und es anschließend selber verarbeiten“, sagt Elisabeth Loock von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.


Hohe Ansprüche:

Auch wenn der Trend zurück zur Natur nicht zu übersehen ist, heißt das nicht, dass die meisten Gäste auf einen hohen Komfort verzichten wollen. „Eine Spülmaschine, Mikrowelle und eine geräumige Ferienwohnung mit Brötchenservice gehören immer häufiger zum Wunsch-programm der Gäste“, bestätigt Birgit Schwarzmeier vom Landwirtschafts-amt, Schwarzwald-Baar-Kreis.


Das erkennen immer mehr Betriebe und lassen sich daher auch vom Deutschen Tourismusverband (DTV) zertifizieren. An dieser Klassifizierung können alle Anbieter von Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Privatzimmern bis einschließlich neun Betten teilnehmen. Es werden ein bis fünf Sterne vergeben, wobei fünf für die höchste Klasse steht.


Bewertet werden rund 160 Kriterien. Dabei geht es z. B. um die Ausstattung der Unterkünfte und die Serviceleistungen. Um fünf Sterne zu ergattern, muss in einer Ferienwohnung unter anderem ein fest installierter Safe sein.


Nicht nur die Ansprüche der Touristen wandeln sich, die Gäste werden auch immer älter. Bislang sind es noch typischerweise Familien mit kleinen Kindern, die den naturnahen Urlaub buchen. Zur wachsenden Zielgruppe gehören aber die 50- bis 65-Jährigen. Wer sich auf diese Zielgruppe konzentriert, profitiert davon, dass die sogenannten „Best Ager“ vor allem die Nebensaison buchen, während Familien überwiegend in den Schulferien bzw. zur Hauptsaison in den Urlaub fahren.


Zudem sind die älteren Urlauber oftmals finanziell unabhängiger und bereit für „gute Qualität“ mehr zu zahlen. Allerdings erwarten sie eine entsprechende Auswahl an guten Restaurants in der Nähe, während Familien eher in ihrer Unterkunft kochen. Die Infrastruktur ist daher sehr wichtig. Außerdem sind für diese Zielgruppe barrierefreie Wohnungen unverzichtbar.


Kurzurlaub beliebt:

Die Nachfrage nach Kurzurlaub von zwei bis vier Tagen steigt und auch die Zahl derer, die erst kurz vor Antritt des Urlaubes buchen („Last Minute“). Der langfristig geplante Jahresurlaub von zwei bis drei Wochen auf dem Bauernhof kommt immer seltener vor. Viele Gäste bevorzugen heute mehrere kurze Aufenthalte, um in den Genuss verschiedener Reiseziele zu kommen.


Das führt dazu, dass die Urlaubshöfe Bettwäsche und Handtücher häufiger wechseln und mehr Endreinigungen durchführen müssen. Außerdem fällt mehr Zeit für Verwaltungsarbeiten, wie z.B. für Buchungsbestätigungen oder Rechnungen an. „Durch den häufigeren Wechsel der Urlauber steigt somit der Zeit- und Personaleinsatz“, erklärt Constanze Bröhmer von der Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg.


Nicht knausern:

Die hohen Ansprüche der Gäste verursachen natürlich hohe Kosten. Dennoch verlangen viele Betriebe zu wenig für ihre Angebote. Sie befürchten, dass die Gäste bei hohen Preisen ausbleiben. „Es gibt Betriebe, die sind das ganze Jahr über ausgebucht und verdienen doch keinen einzigen Euro“, sagt Expertin Birgit Schwarzmeier. Daher ist eine genaue Kalkulation der Kosten entscheidend, um nicht ins Minus zu rutschen. Lassen Sie sich am besten von den Landwirtschaftsämtern beraten.

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuellen Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.