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Was kostet die BVD-Untersuchung?

Lesezeit: 4 Minuten

Rinderhalter in Bayern müssen für die BVD-Untersuchung bezahlen, können das Labor für den Test aber selbst wählen. Welcher Anbieter schneidet am besten ab?


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Für jeden Rinderhalter in Deutschland gehört die Untersuchung seiner Tiere auf die Bovine Virus-diarrhoe (BVD) zum Alltag. Spätestens bis zum 28. Lebenstag muss bei jedem Kalb bekannt sein, ob es den Erreger in sich trägt oder nicht.


In Baden-Württemberg schicken die Rinderhalter die Gewebeproben, die sie beim Einziehen der Ohrmarken gewinnen, mit vom LKV bereitgestellten Verpackungsmaterial sowie einer adressierten und frankierten Versandtasche an das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt Aulendorf. Die Kosten für die Verpackung, die Versandtasche, das Porto und die BVD-Untersuchung übernimmt das Land.


Im Gegensatz dazu trägt Bayern nicht grundsätzlich die Kosten der BVD-Untersuchung. Dafür gewährt die Bayerische Tierseuchenkasse einen Zuschuss von 3 € pro untersuchtem Tier. Zudem können die Landwirte unter mehreren zugelassenen Labors wählen, wo die BVD-Untersuchung stattfinden soll.


Es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen den beiden Ländern. In Bayern müssen die Rinderhalter derzeit noch an beiden Ohren eines Kalbes Stanzohrmarken anbringen, sodass von jedem Tier zwei Gewebeproben anfallen. In Baden-Württemberg ziehen die Landwirte nur an einem Ohr eine Marke mit Stanzvorrichtung ein. Beim anderen verwenden sie eine herkömmliche billigere Marke.


Allerdings will man in Bayern laut Tiergesundheitsdienst (TGD) ab nächstem Jahr ebenfalls nur noch eine Ohr-stanzprobe pro Tier vorschreiben.


TGD ist Marktführer


Der TGD Bayern ist mit großem Abstand Marktführer bei der BVD-Untersuchung. Von den jährlich mehr als 1,2 Mio. Proben von bayerischen Kälbern gehen 1,1 Mio. an das TGD-Labor in Grub (siehe Übersicht). Das liegt auch daran, dass die Selbsthilfeeinrichtungen der bayerischen Landwirtschaft ein praktikables, kostengünstiges und sicheres Verfahren installiert haben.


Die Logistik ist denkbar einfach organisiert. Die Milchsammelwagen nehmen die Proben täglich von den Höfen mit. Der Milchprüfring transportiert sie von den Molkereien weiter an das Labor in Grub, ohne dass Kosten für den Landwirt anfallen.


Alternativ können die Rinderhalter die Proben bei einer der zehn TGD-Geschäftsstellen direkt abgeben oder per Post versenden. Das Verpackungsmaterial bekommt jeder Landwirt über den LKV gratis zur Verfügung gestellt.


Für die Untersuchung stehen dem TGD der ELISA-Test und die Polyme-rase-Kettenreaktion (PCR) zur Verfügung. „Bei Ausfall eines Systems kann ich dieses mit der zweiten Analysemethode kompensieren“, erläutert Dr. Andreas Randt, Geschäftsführer des TGD Bayern. Damit könne man die Geschwindigkeit der Untersuchung hoch halten und positive Ergebnisse durch eine zweite alternative Testung bestätigen. In der Regel dauere es von der Probenahme bis zum Vorliegen des Testergebnisses nur ein bis zwei Tage.


2,75 € Kosten pro Tier


Nach Abzug des Zuschusses von der Tierseuchenkasse kostet den Rinderhalter die Untersuchung 2,75 € ohne MwSt. pro Tier. Darin ist das Eintragen des Ergebnisses in die Datenbank HI-Tier ebenso enthalten wie Nachuntersuchungen bei unklaren oder positiven Tieren. Selbst die Entnahme einer Blutprobe durch einen Mitarbeiter des TGD im Falle eines positiven Befundes ist kostenlos.


TGD-Geschäftsführer Randt verweist darauf, dass die bäuerliche Selbsthilfeeinrichtung die Gewebeproben wie vertraglich vereinbart ausschließlich für den BVD-Test verwendet und anschließend sachgerecht entsorgt.


Diesen Passus haben auch die beiden Privatlabore, die in nennenswertem Umfang BVD-Untersuchungen für bayerische Rinderhalter durchführen, in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Agrobiogen GmbH im oberbayerischen Hilgertshausen untersucht jährlich 16000 Proben, die Dr. Staber & Kollegen GmbH mit Sitz in München etwa 60000 Proben.


Beide Labore testen sowohl Ohr-stanzproben als auch Blutproben mittels PCR. Die Landwirte schicken die Proben in der Regel per Post oder Kurier zum Labor. Bei Staber & Kollegen nehmen zum Teil auch Milchtankwagenfahrer die Proben mit und werfen sie in Sammelbriefkästen des Labors.


Untersuchung Gratis


Agrobiogen stellt für die Beprobung der Ohrstanzen den Landwirten keine Kosten in Rechnung. Die Untersuchung finanziert sich ausschließlich über den Zuschuss der Tierseuchenkasse. Allerdings fallen für den Landwirt Portogebühren für den Probenversand an.


Das Labor Dr. Staber & Kollegen stellt für die Untersuchung der Gewebeproben 3,77 € und für die der Serumproben 17,98 € in Rechnung.


Weniger Bedeutung hat das Bio-Check-Labor für Veterinärdiagnostik und Umwelthygiene in Leipzig, das jährlich ca. 100 Proben bayerischer Rinder auf das BVD-Virus untersucht.


klaus.dorsch@topagrar.com

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