Die einjährigen Ergebnisse der neuen Sorten in den Landessortenversuchen zeigen erste Tendenzen, was in Zukunft an Ertrag und Energie zu erwarten ist.
Natürlich lässt ein Versuchsjahr noch keine belastbare Sortenbeurteilung zu. Dazu sind weitere Ergebnisse mit unterschiedlichen Umwelteinflüssen wichtig. Dennoch kann man erste Tendenzen feststellen:
Bei den Ergebnissen 2019 aus Baden-Württemberg (Übersicht 1, S. 20) fallen die hohen bis sehr hohen TM-Erträge an den Standorten der frühen und mittelfrühen Reifegruppen auf. Hier zeigt sich, dass der Klimawandel auch positive Effekte haben kann. Die Silomaisabreife war durchweg weit fortgeschritten, an einigen Standorten mit über 40% TM-Gehalt auch überschritten.
In der frühen Reifegruppe stechen die Sorten Friendli CS mit einem hohen TM-Ertrag und Agromilas mit einer Energiedichte von 7,02 MJ NEL/kg TM hervor. Durch die überdurchschnittliche Biogasausbeute von 103% kommt Friendli CS auf einen Biogasertrag von relativ 108% und Agromilas auf 105%. Kovivio und Friendli CS waren die standfestesten Sorten.
Von den mittelfrühen Sorten kommen LG 31245 und ES Bond auf den höchsten TM-Ertrag. Die höchste Energiedichte weisen KWS Robertino und Leguan auf. KWS Robertino kommt mit relativ 109% auf einen sehr hohen Stärkegehalt. Die höchste Biogasausbeute hat Leguan, im Biogasertrag wird sie nur von ES Bond mit 108% übertroffen. Beide Sorten zeigten eine gute Standfestigkeit. Von den mittelspäten Sorten sind Farmidabel mit 6,93 MJ NEL/kg TM sowie Janeen und ES Wellington mit 6,90 positiv aufgefallen. Farmurphy überzeugt bei Biogasausbeute und Biogasertrag.
Für LG 31285, ES Wellington, SY Glorius, DS 1891 B und Novialis/DS1901C liegen aus der integrierten Wertprüfung 2018 bereits zweijährige Ergebnisse vor. Von den späten Sorten kommt Misteri CS auf den höchsten TM- und Energieertrag. Sie zeigt zudem eine überdurchschnittliche Biogasausbeute und einen hohen Biogasertrag.
Wilhelm Wurth, LAZBW Aulendorf
silvia.lehnert@topagrar.com