Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

Aus dem Heft

Wehrhafter Katholik

Lesezeit: 3 Minuten

Robert Schüßler ärgert sich seit langem über die Kritik von Misereor an der modernen Landwirtschaft. Jetzt hat er den Chef des kirchlichen Hilfswerks auf den Hof seines Sohnes im Odenwald eingeladen.


Das Wichtigste zum Thema Süd extra freitags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Herr Schüßler, Sie sind praktizierender Katholik, liegen aber seit Jahren mit Teilen der Amtskirche im Clinch. Warum?


Schüßler: Als Landwirt und Schweinehalter ärgere ich mich schon seit Jahren über das Bischöfliche Hilfswerk Misereor, weil es konventionelle Landwirte immer wieder mit pauschalen ideologischen Aussagen an den Pranger stellt.


Können Sie ein Beispiel nennen?


Schüßler: Misereor hat vor einiger Zeit eine Studie mit dem Titel „Instrumente im Sinne einer nachhaltigen, klimafreundlichen Fleischproduktion“ herausgegeben, die die konventionelle Tierhaltung in Deutschland grundsätzlich verurteilt. Sie wirft uns einen hohen Einsatz von Importfuttermitteln, Überdüngung unserer Flächen, Grundwasserverschmutzung und gesundheitsgefährdende Emissionen aus den Stallanlagen vor. Die Schrift wurde übrigens von einem Institut verfasst, dass sich der vegetarischen und veganen Ernährung verschrieben hat. Das Ergebnis ist also nicht verwunderlich.


Haben Sie Misereor Ihren Ärger mitgeteilt?


Schüßler: Natürlich. Ich habe umgehend Pfarrer Pirmin Spiegel, den Hauptgeschäftsführer von Misereor, angerufen und ihn auf den Hof meines Sohnes Michael eingeladen, damit er sich ein Bild von unserer Schweinehaltung machen kann. Wir haben 1 000 Mastplätze auf Spaltenboden. Die Buchten sind zurzeit nicht voll belegt, weil mein Sohn am Tierwohl-Programm teilnimmt. Einen Teil der Schweine zerlegen und verarbeiten wir selbst und verkaufen sie über unseren Hofladen.


Hat der Misereor-Chef Ihre Einladung angenommen?


Schüßler: Ja, er hat uns Mitte April besucht. Wir haben ein fast zweistündiges Gespräch am Küchentisch geführt, an dem auch unser Tierarzt, ein Berater des Landwirtschaftsamtes, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes und unser Bundestagsabgeordneter teilgenommen haben. Anschließend haben wir den Stall besichtigt und dort Fotos gemacht. Herr Spiegel hat die meiste Zeit zugehört und gesagt, dass wir gar nicht weit auseinanderliegen. So waren wir uns einig, dass viel mehr positive Beispiele aus der Landwirtschaft veröffentlicht werden sollten und die Landwirte viel zu wenig Wertschätzung bekommen.


Wird es bei Misereor ein Umdenken geben?


Schüßler: Schwer zu sagen. Alle Teilnehmer hatten zwar einen guten Eindruck vom Gespräch und das Gefühl, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Ob Misereor künftig jedoch sachlicher mit den deutschen Landwirten umgeht, muss sich aber noch zeigen.


Sie sind 76 Jahre alt und haben den Betrieb schon lange an Ihren Sohn übergeben. Kann Ihnen da Kritik an der Landwirtschaft nicht egal sein?


Schüßler: Nein. Ich denke immer noch mit und kann Halb- und Unwahrheiten nicht einfach so stehen lassen. Es tut mir gut, wenn ich mir meinen Ärger von der Seele schreibe, und manchmal bewege ich mit meinen Aktivitäten sogar noch was.-do-

Mehr zu dem Thema

Die Redaktion empfiehlt

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.