Dr. Fred Zeller, Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Zuckerrübenanbauer, über die neuen Verträge:
Der Anteil des Rübengrundpreises am Zuckererlös hat sich verringert. Wieso hat der Verband dem zugestimmt?
Zeller: Das seit 2017 verwendete Preismodell der süddeutschen Zuckerwirtschaft besteht nicht nur aus der Zucker-erlös-Rübenpreis-Tabelle im Liefervertrag. Betrachtet man die tatsächliche Rübenbezahlung der Anbaujahre 2017 und 2018, ist der Anteil der Landwirte am Zuckererlös nicht niedriger als früher. Fast alle Rübenanbauer in der EU würden sich wünschen, Sie bekämen unseren Rübenpreis.
Die Rohstoffsicherungsprämie schafft Abhängigkeit. Wie beurteilen Sie dies?
Zeller: Es liegt in der Natur der Zuckerproduktion, dass Rübenanbauer und Zuckerfabrik voneinander abhängig sind. Deshalb ist der Zukunftsbezug der Rohstoffsicherungsprämie eine sinnvolle Sache. Solche Landwirte, die glauben, dass sie in Zeiten schlechter Zuckerpreise zwei oder drei Jahre mit den Anbau aussetzen können, um danach bei besseren Zuckerpreisen wieder Rüben anzubauen, scheinen mir noch nicht ausreichend nachgedacht zu haben. Das Unternehmen zahlt heuer trotz heftiger Verluste im Zuckergeschäft eine Prämie von 7 €/t Kontraktrüben des Jahres 2018. Das sagt, glaube ich, genug über die Positionen aller Beteiligten.