Der amtierende bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der Parteivorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger haben bereits am Wahlabend eine mögliche Koalition beider Parteien angedeutet. Zusammen haben beide Parteien 112 von 205 Sitzen und hätten damit eine knappe Mehrheit. Kommt es zu dieser Koalition, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Freien Wähler das Landwirtschaftsministerium übernehmen.
Mit 11,6 % ziehen die Freien Wähler erneut in den Landtag ein und gelten als wahrscheinlichster Kandidat für eine Koalition mit der CSU. Im Wahlkampf war verstärkt eines der Kernthemen der Partei die zukunftsfähige Landwirtschaft im Bayern. Viele Parteimitglieder und Abgeordnete sind selbst in der Landwirtschaft tätig und auch deshalb liegt es nahe, dass ein Abgeordneter der Freien Wähler das Landwirtschaftsministerium übernehmen könnte.
Ein Überblick über die landwirtschaftlichen Kernthesen der Partei:
- Bäuerliche Landwirtschaft erhalten, anstatt Landwirtschaft in Investorenhand
- Höhere Tierwohlstandards fördern und auch finanziell honorieren
- Gentechnikfreies Bayern
- Regionale Lebensmittel fördern und bewerben
- Förderung der stallungsnahen Schlachtung von Tieren, kurze Wege im Sinne des Tierschutzes und der Lebensmittelqualität
- Regional besondere Bewirtschaftungsweisen fördern
- Die Bürokratie für Landwirte verringern
- Programme zum Schutz von Bienen und der Förderung der Imkerei
- Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik weiterentwickeln und das Zwei-Säulenmodell beibehalten
- Rechtliche Voraussetzungen schaffen, dass Wölfe abgeschossen werden können, wenn sie Weidetiere töten
Zunächst einmal müssen allerdings die Koalitionsverhandlungen abgewartet werden, in denen auch über die Vergabe der Ressorts entschieden wird.
Der Bayerische Landtag tritt spätestens 22 Tage nach der Wahl, das wäre der 5. November, zusammen.
Eine Woche später muss dann der Ministerpräsident gewählt sein. Das heißt: Für die Koalitionsverhandlungen bleiben vier Wochen Zeit.