Damit sich alle verfügbaren Laborkapazitäten auf die Coronavirus-Untersuchungen konzentrieren können, hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die Untersuchungen zum Blauzungenkrankheit-Monitoring eingestellt. Die organisatorischen und finanziellen Probleme dieser kurzfristigen Entscheidung ohne Vorankündigung müssten nun die Rinderhalter lösen, kritisiert der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) in seinem aktuellen Newsletter.
Quasi über Nacht werden nun Kälber von in der Trächtigkeit geimpften Muttertieren aus Restriktionszonen nicht mehr vom LGL auf BTV untersucht. Das war seit knapp einem Jahr der Fall. Ab jetzt müssen Rinderhalter die Proben für die BTV-Untersuchungen an akkreditierte Labore übersenden, denn eine Untersuchungspflicht bestehe weiterhin, wenn die Tiere innerstaatlich verbracht werden sollen.
Wer trägt künftig die Kosten?
Allerdings wisse derzeit keiner genau, in welchem Zeitraum die Untersuchungen durchgeführt werden können und ob eine zeitnahe Bearbeitung überhaupt möglich sei, schreibt der VMB. Und: Die Kosten dieser Untersuchungen, die dem Vernehmen nach bei privaten Labors auf 10 bis 40 Euro geschätzt würden, seien durch den Tierhalter selbst zu tragen.
Der Bayerische Bauernverband fordert laut VMB offenbar, dass auch künftig der Staat zumindest die Kosten der Untersuchungen tragen müsse, unabhängig davon, ob diese nun an staatlichen Laboren durchgeführt werden können oder von privaten Laboren durchgeführt werden müssen.