Die Bayern MeG sieht in den Aussagen von Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes (MIV), beim diesjährigen Milchforum 2019 in Berlin einen Paradigmenwechsel heraufziehen. In der deutschen Milchindustrie werde offenbar anders als in der Vergangenheit gedacht, schreibt die Bayern MeG anlässlich ihrer heutigen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung in einer Pressemitteilung.
Stahl hatte in Berlin die Frage gestellt, ob es sinnvoll sei, Soja zu importieren, um damit Milch zu produzieren, die auf dem überversorgten Binnenmarkt keinen Abnehmer finde und somit als Massenprodukt wie Magermilchpulver in den Export gehe – und durch die Produktion die deutsche Umwelt beispielsweise durch den Nährstoffanfall noch belaste.
Umdenken ohne Tabus
Die Bayern Meg beurteilt diese Frage als richtig und wichtig. Da sich die Rahmenbedingungen auf den Märkten und in der internationalen Politik grundlegend und in hoher Geschwindigkeit ändern würden, fordert sie nun von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette Milch, den Mut, die Denk- und Handlungsweisen grundlegend zu reflektieren.
Hierbei dürfe es auch keine Tabus geben. So müsse zum Beispiel der Einsatz von Palmöl in Milchaustauschern für Kälber überdacht werden.
Auf die Frage des MIV-Vorsitzenden bedürfe es einer Antwort der gesamten Wertschöpfungskette Milch vom Milcherzeuger bis zum Lebensmittelhandel – am besten im Rahmen der Sektorstrategie Milch! heißt es wörtlich in der Mitteilung.