Kein Blatt vor den Mund nahm Hubert Aiwanger (FW) kürzlich auf der Agrarschau Allgäu, als er eine Petition gegen die Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung auf Grünland ab 2025 entgegennahm. Über 7 000 Landwirte hatten unterschrieben.
„Völlig sinnlos“ sei der Schleppschuh in bergigem Gebiet. „Das brüllen doch die Kühe aus den Ställen,“ sagte Aiwanger, und forderte mehr Versuche, welche Ausbringtechnik die Ammoniakausgasung wie stark reduziert. Das sei sinnvoller, als „Güllewürste in die Landschaft zu legen“ und Futterverschmutzung zu riskieren. Wohlgemerkt: Aiwanger ist Bayerns Wirtschaftsminister.
Kaniber nicht begeistert
Agrarministerin Michaela Kaniber zeigt sich davon gegenüber Südplus wenig begeistert: Mit pauschalen Äußerungen werde man den Bauern nicht in ehrlicher Weise gerecht. Bereits vor einem Jahr habe sie einen groß angelegten Grünlandversuch in Franken durch die Landesanstalt für Landwirtschaft beauftragt. Die Futterverschmutzung sei dabei ein Untersuchungsparameter.
Man solle die Ergebnisse abwarten, bevor man sich abschließende Urteile erlaube. „Ich werde Herrn Wirtschaftsminister gerne vollumfänglich informieren, welche Aktivitäten mein Haus bereits entwickelt hat“, so Kaniber.
Den Auftritt von Hubert Aiwanger auf der Agrarschau Allgäu sehen Sie hier:
Diese Meldung stammt aus der aktuellen Südplus 5/2019. Jetzt testen.