Diese Selbstanzeige ist laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt Grundlage der Ermittlungen ihrer Behörde im Fall der "Unser Lagerhaus" Warenhandels-Gesellschaft m.b.H. (WHG). Diese richten sich derzeit wegen des Verdachts auf schweren Betrug vorläufig gegen Unbekannt.
Die Kleine Zeitung in Österreich zitiert den BayWa-Vorstandsvorsitzenden und gleichzeitig WHG-Aufsichtsratschef Klaus Josef Lutz, die bisherige WHG-Geschäftsführung hätte von den illegalen Vorgängen nichts gewusst. Lutz weist auch jeglichen Verdacht gegen den tragisch ums Leben gekommenen zweiten Geschäftsführer vehement zurück.
Schadensausmaß im mittleren einstelligen Millionenbereich
Derzeit sei ein Aufklärungsteam der BayWa noch dabei, das Schadensausmaß bei der WHG zu konkretisieren. Dem Vernehmen nach dürfte es sich dabei um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag handeln. Für alle Involvierten gilt bis zum Gegenbeweis die Unschuldsvermutung.
In der Aufsichtsratssitzung der WHG von letzter Woche sind die bisherigen Erkenntnisse der internen Untersuchung zu den Unregelmäßigkeiten diskutiert worden. Dabei wurde der Beschluss gefasst, dass alle bisherigen Erkenntnisse in einer Sachverhaltsdarstellung zusammengefasst und der Staatsanwaltschaft übergeben werden.
Neue Geschäftsführung am 16. Juli
Die neue Geschäftsführung soll dann auf einer Generalversammlung am 16. Juli bestellt werden, ließ die WHG verlautbaren.
Die genossenschaftlich geführte „Unser Lagerhaus“ WHG ist ein bedeutendes österreichisches Landhandelsunternehmen mit Schwerpunkt in den Bundesländern Kärnten und Tirol. Sie setzte 2018 mit ihren 1.150 Mitarbeitern 522 Mio. € um, davon 192 Mio. € in der Sparte Energie, 145 Mio. € in der Sparte Agrar und 59 Mio. € in der Sparte Landtechnik. Die BayWa AG hält 51,1 % der WHG-Anteile.