Ziel des geplanten Modellprojektes ist zu prüfen, wie die Jägerschaft beim Bibermanagement beteiligt werden kann und welche Lösungen für eine "Entnahme" der Nager praktisch sind. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft auf Anfrage von top agrar-Südplus mit. Dabei lehne man sich unter anderem an das Bibermanagement in Bayern an, wo das Land pro Jahr ca. 1500 Biber erlegen lässt. Die Projektkulisse soll nach aktueller Planung die Landkreise Biberach, Ravensburg, Sigmaringen und den Alb-Donau-Kreis umfassen. Gestartet werden soll das Projekt noch 2020.
Die Bejagung der sich massiv ausbreitenden Nager soll aber grundsätzlich nicht einfacher werden, so der Sprecher. Das Naturschutzrecht bleibe dasselbe und eine Tötung sei auch bisher schon ausnahmsweise möglich, wenn keine anderen zumutbaren Alternativen bestünden.
Population stark gestiegen
Der Handlungsdruck ist allerdings groß: Mittlerweile zählt Baden-Württemberg etwa über 5500 Tiere. 2017 wurde der Bestand laut Umweltministerium noch auf 3500 bis 4000 Tiere geschätzt. In besonders konfliktträchtigen Einzelfällen, die zukünftig nicht anders als durch Entnahmen der Bibers zu lösen seien, sei eine tierschutzgerechte Umsiedlung in unbesetzte Biberlebensräume nicht mehr zielführend, heißt es aus Stuttgart. Zur Lösung des Konfliktes bleibe in diesen Fällen nur die sogenannte letale Entnahme.