Jeder kann dazu beitragen, die biologische Vielfalt zu erhalten, findet Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Mit dem Wettbewerb "Baden-Württemberg blüht" stoße er notwendige Veränderungen an.
Der Wettbewerb startet heute und endet am 31. Dezember 2019. Alle sollen sich beteiligen: Der Minister ruft Kommunen, Gruppen, Vereine, Verbände, Landwirte, Imker, Streuobstwiesenbewirtschaftende, Jäger, Unternehmen, Naturschutzinteressierte, Schulen und Kindergärten dazu auf. "Auch kleine Aktionen, wie blühende Pflanzen auf dem Balkon oder ein Insektenhotel, tragen zu einer Verbesserung bei", sagt Hauk.
Die Auswahl der Preisträger erfolge durch eine Expertenjury, in der unter anderem die Bereiche Landwirtschaft und Naturschutz vertreten sind, aber auch die Kommunen und der wissenschaftliche Bereich. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung wird im Frühsommer 2020 stattfinden.
22.000 Fußballfelder blühen schon
Mit dem Wettbewerb wolle das Land zugleich ein Bewusstsein schaffen, welche Leistungen die Landwirte für die Artenvielfalt im Land erbringen. Alleine im Jahr 2018 seien im Rahmen des zentralen Agrarumweltprogramms des Landes, FAKT, z.B. rund 16.000 ha Blühmischungen in der Landwirtschaft mit rund acht Millionen Euro gefördert worden. Das entspreche einer Fläche von mehr als 22.000 Fußballfeldern. "Unsere Bauern stellen damit unter Beweis, dass ihnen der Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist", so Hauk.
Volksbegehren kommt
Unabhängig von den Aktivitäten der Regierung startet in Baden-Württemberg demnächst voraussichtlich das Volksbegehren Artenschutz. Die Initiatoren hatten zunächst genügend Unterschriften gesammelt, um das Volksbegehren anzumelden. Dies werden sie voraussichtlich in den kommenden Wochen tun. Sammeln sie anschließend weitere 770.000 Unterschriften, kommt es zur Volksabstimmung.
Die zentralen Anliegen der Initiatoren sind:
- 50 % Ökolandbau bis zum Jahr 2035
- 100 % der Staatsflächen werden ökologisch bewirtschaftet
- Halbierung der mit Pestiziden belasteten Flächen bis 2025
- Erweiterung des Biotopverbundes
- Intensivierung der Forschung und Bildung zu ökologischer Landwirtschaft und Naturschutz
- Monitoring und jährlicher öffentlicher Bericht zur Artenvielfalt