Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hält die Nothilfen des Bundes für dürregeschädigte Landwirte für richtig. SPD-Agrarsprecher Arnold auch – fordert aber noch etwas weiteres.
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat die vom Bundeskabinett beschlossenen Nothilfen für dürregeschädigte Landwirte begrüßt. „Dass auch der Bund zu seiner Verantwortung steht, ist angesichts des nationalen Ausmaßes der Katastrophe folgerichtig und ein wichtiges Signal an die Landwirte“, so Kaniber.
Denn die Dürre sei für zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland existenzbedrohend. Bayern hatte eine Beteiligung des Bundes bereits Anfang August eingefordert und darüber hinausgehende Landeshilfen etwa für den Zukauf von Futtermitteln beschlossen. „In derartigen Notlagen muss der Staat die hilfsbedürftigen Betriebe unterstützen, denn die Bewältigung des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, sagte die Ministerin.
Finanzbedarf: 20 bis 30 Millionen Euro
Bayern werde sich deshalb über die eigenen Hilfen hinaus umgehend auch am Bund-Länder-Programm beteiligen. Entscheidend sei jetzt, dass den Betroffenen schnell und unbürokratisch geholfen wird. Dafür werde sich der Freistaat bei der Umsetzung des Programms einsetzen. Aus den Erfahrungen des Trockenjahrs 2003 rechnet Kaniber für Bayern mit einem Finanzbedarf von 20 bis 30 Millionen Euro.
Arnold: Mehr Humus gegen Klimawandel
Der agrarpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Horst Arnoldfordert über die heute verkündeten Dürrehilfen hinaus auch ein Klimaprogramm für die Landwirtschaft. "Dass jetzt unbürokratische Hilfen gewährt werden für Betriebe, die in ihrer Existenz gefährdet sind oder deren Futtergrundlage für die Tiere nicht mehr vorhanden ist, ist nur der erste Schritt", betont Arnold. "Entscheidend ist, dass jetzt unverzüglich ein bayerisches Klimaprogramm für die Land- und
Forstwirtschaft aufgelegt wird, um die Folgen künftiger klimawandelbasierter Wetterkatastrophen
aufzufangen."
"CSU weigert sich"
Für den Fürther Agrarexperte sei etwa wichtig, die Forschung in diesem Bereich zu intensivieren.
"Der Humusaufbau, also die Furchtbarkeit des Bodens, spielt eine entscheidende Rolle für die
Wasserspeicherung - und kann nebenbei die Folgen von Hochwasser eindämmen. Hier weigert
sich die CSU-Staatsregierung, eine Strategie zu entwickeln, die Bestandteil eines Klimaprogramms
sein muss. Auch vielfältigere Anbauarten (Fruchtfolgen) können dazu beitragen, die
Ertragsverluste zu reduzieren", so Arnold.
Borkenkäfer im Forst
Die Probleme der Forstwirtschaft würden heuer für die Staatsregierung eine untergeordnete
Rolle spielen, stellt Arnold fest. "Neben einem massenhaftes Auftreten von Schädlingen wie dem
Borkenkäfer ist vielfach auch eine Schädigung der Baumkulturen zu erkennen. Auch hier müssen
wir Hilfe leisten: Sei es in Form von Beihilfen für die Förster oder bei der Schaffung attraktiver
Förderungen zum Waldumbau."
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