Aus Protest gegen die Einkaufspolitik von Aldi in Deutschland und der Aldi-Tochter Hofer in Österreich wollen Landwirte aus Bayern und Österreich gemeinsam in Salzburg demonstrieren.
Grund ist, dass das weltweite Einkaufsbüro von Aldi die Verhandlungen über neue Lieferkontrakte für Trinkmilch für Mai bis Oktober in Deutschland vorgezogen hat und dabei niedrigere Einkaufspreise bei den Molkereien durchsetzen will. Daraufhin hatten Landwirte bereits am vergangenen Wochenende mehrere deutsche Aldi-Auslieferungslager mit Traktoren angefahren.
Demo am 18. März von 10 bis 15 Uhr
Für den österreichischen Verband "Landwirtschaft verbindet Österreich" (LvÖ) und die deutsche Organisation "Land schafft Verbindung" (LsV) sind die Forderungen von Aldi/Hofer nicht nachvollziehbar.
Höchste Qualität, nachhaltige Bewirtschaftung, hervorragender Umweltschutz und hohes Tierwohl könne es nicht zum niedrigsten Preis geben. Daher habe man die Kundgebung bereits bei den Sicherheitsbehörden in Bayern und Salzburg angemeldet. Sie soll am 18. März um 10 Uhr starten und bis etwa 15 Uhr dauern.
Kann die Demo trotz Corona stattfinden?
Die Details erfahren die teilnehmenden Landwirte aus Bayern und Österreich über WhatsApp-Gruppen. Ob die Demo wegen der verschärften Veranstaltungsauflagen der Behörden zur Coronavirus-Eindämmung am 18. März wirklich stattfindet, wird sich zeigen.
LvÖ-Bundesprecher Christian Tornehl zeigt sich derzeit zuversichtlich: "Die Gespräche mit der Polizei waren sehr konstruktiv." Trotzdem kann es eventuell noch zur Verschiebung des Protests kommen. Die beiden Bauerngruppen wollen darüber rechtzeitig via WhatsApp informieren.
LvÖ schaute schon bei Spar vorbei
Wie effektiv die Organisation einer Demo via WhatsApp sein kann, musste unlängst auch der Handelskonzern Spar Österreich erfahren. Die LvÖ-Bewegung - damals noch Teil des formalen LsV Österreich-Ablegers - besuchte am 18. Februar das Spar-Auslieferunsglager Marchtrenk bei Wels. Über 100 Bauern mit rund 70 Traktoren fuhren auf und protestierten gegen die schleppenden Preisverhandlungen des Lebensmittelhändlers mit den österreichischen Molkereien.
Am Aschermittag folgten dann die österreichweiten Proteste des Bauernbundes gegen Spar mit über 3 000 Teilnehmern. Das Spar-Management zeigte sich angesichts der Proteste und der negativen Publicity ziemlich grantig. Die Preisverhandlungen mancher Molkerei mit Spar laufen aktuell noch.