In einer Pressemitteilung reagiert der Landesverband Bayern von "Land schafft Verbindung" (LsV) heftig auf Vorwürfe von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die Bauernproteste würden sich radikalisieren und die Handschrift der AfD tragen.
„LsV verweist auf jeder Veranstaltung die AfD, falls anwesend, des Platzes. Wir reagieren partei- und verbandsneutral“, heißt es in der Pressemitteilung von LsV. Man fordere lediglich, dass die Eigenversorgung gerade in Krisenzeiten sichergestellt sei.
Zum Vorwurf, man glaube der AfD, wenn diese behaupte, man sei nicht an Richtlinien und Gesetze gebunden, wenn man keine Subventionen mehr nähme, nimmt LsV wie folgt Stellung: „Natürlich würde jeder Landwirt gerne subventionsunabhängig wirtschaften, wie es andere Geschäftsleute auch möchten. Jedoch sind wir derzeit wirtschaftlich zwingend darauf angewiesen.“
Man wolle gerecht behandelt werden, so LsV weiter. Die Fakten, die man auf den Tisch gebracht haben, dürften durchaus kritisch betrachtet und unter wissenschaftlichen Kriterien ausgewertet werden.
Die Landwirte werfen Ministerin Kaniber und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vor, durch das „weitere Denunzieren der Bauernproteste und der Forderungen … von den eigenen Versäumnissen abzulenken“.
Der Bayernvorsitzende von LsV, Sebastian Dickow, distanzierte sich von dieser Wortwahl der Pressemitteilung jedoch nachträglich im Bayerischen Rundfunk. Er hätte es "persönlich anders formuliert", zitiert ihn der BR.
Als Versäumnisse auf politischer Seite benennt LsV u. a., dass seit 1991 EU-Richtlinien, die in die Düngeverordnung münden, nicht ausgearbeitet und umgesetzt worden seien. Zudem mündeten wissenschaftliche Kenntnisse nicht in politische Entscheidungen.
Weitere Demos in München und Ansbach
Im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages ruft LsV Bayern für den Donnerstag, den 5. März, zu weiteren Demonstrationen vor dem Wasserwirtschaftsamt in Ansbach und vor dem bayerischen Umweltministerium in München auf.