Die Mitglieder des Zuchtverbandes Schwarbunt und Rotbunt Bayern e.V. (SRB) haben sich am vergangenen Freitag zwar mit 65,32 % der Stimmen mehrheitlich für die Fusion mit der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) zur neuen RinderAllianz Süd (RAS) ausgesprochen (34,68 % Gegenstimmen).
Für die Durchführung wurde die rechtlich notwendige Zustimmung aber letztlich verfehlt. Denn dazu hätten sich mindestens 80 % der Mitglieder für die Auflösung des SRB aussprechen müssen. Nur 64,1 % stimmten hier mit Ja ab, 35,9 % mit Nein.
"Das Ergebnis zeigt, dass der Wille zur Fusion da ist, unsere Mitglieder aber noch Zeit zur Diskussion benötigen", sagt Geschäftsführer Josef Keller auf Anfrage von top agrar-Südplus. Das Ergebnis der Abstimmung habe ihn sehr überrascht, zumal vorher bei den Informationsveranstaltungen große Zustimmung bestand und keine Alternative vorgeschlagen worden sei.
Geringe Wahlbeteiligung
Das Wahlergebnis sei sicher auch der geringen Wahlbeteiligung von nur 39,18 % geschuldet. Zudem hätten durch die Briefwahl Einwände nicht ausdiskutiert und Missverständnisse nicht ausgeräumt werden können. So habe es z.B. Bedenken bezüglich der Zusammensetzung des Ausschusses, zum Stimmrecht der Jungzüchter und zum Versammlungsort gegeben.
Wie es nun weiter gehe, werde der Ausschuss des Verbandes entscheiden. Bis zum Abbruch der Schwabenhalle in Buchloe werde man weiterhin dort vermarkten. Inzwischen sei allerdings der Anteil der Ab-Hof-Vermarktung deutlich über 50 %. Wie es danach bezüglich der Vermarktung über Auktionen weitergehe, sei offen, so Keller.
RAS-Satzung steht bereits
Die AHG hatte sich bereits im März mehrheitlich für die Fusion der beiden Zuchtverbände mit dann insgesamt 3700 Mitgliedern und rund 139 000 Rindern der Rassen Braunvieh, Holstein und Fleckvieh ausgesprochen und eine Satzung für die neuzugründende RinderAllianz Süd beschlossen.
Ziele der Fusion zur RinderAllianz Süd (RAS) sind die Einsparung von Kosten in der Verwaltung, ein größerer Zuchttier-Pool sowie eine effizientere Vermarktung. Insbesondere werden Chancen gesehen im Export, z.B. nach Südtirol, auf dem dann größten süddeutschen Auktionsplatz.