Herr Eichert, Sie sind Geschäftsführer von Bioland in Baden-Württemberg. Wie sehen Sie das „Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt in Baden-Württemberg“?
Christian Eichert: Die grundlegenden Ziele des Volksbegehrens in Baden-Württemberg teilen wir, viele davon entsprechen eins zu eins den Positionen der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau. Allerdings sehen wir im aktuellen Entwurf handwerkliche Fehler. Wir bemühen uns daher um einen alternativen Weiterentwicklungsvorschlag.
Warum lehnen Sie das Volksbegehren im Vergleich zu den Ökoverbänden Demeter und Naturland ab?
Eichert: Um Missverständnissen vorzubeugen: Dem grundlegenden Ansinnen des Volksbegehrens widersprechen wir nicht, hinterfragen aber den eingeschlagenen Weg. Um die handwerklichen Fehler auszuräumen, sondieren wir derzeit mit Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Umwelt und Landwirtschaft sowie den beiden baden-württembergischen Regierungsfraktionen Mehrheiten für einen alternativen Weiterentwicklungsvorschlag, der nach einem erfolgreichen Volksbegehren zum Tragen kommt.
Wie wollen Sie Verständnis bei der Bevölkerung für Ihre kritische Haltung gegenüber dem Volksbegehren schaffen?
Eichert: Wir werden die Erwartungen der Menschen im Land insofern erfüllen, indem wir durch aktive Zusammenarbeit aller Akteure - vom Naturschutz über die Landwirtschaft bis hin zur Politik - einen verbesserten und breit getragenen Vorschlag auf den Weg bringen.