Wenn die Saatgut-Logistik stimmt, passt auch die Schlagkraft bei der Aussaat. Robert Eiglsperger hat mit seinem Saatgut-Anhänger die Logistik bereits bei der Ernte im Griff.
Der Tüftler baut Getreide auch für den eigenen Nachbau an. Bisher war dazu schon bei der Ernte einiger Aufwand nötig. Die Saatgetreide-Chargen mussten separat abgebunkert, abgefahren und eingelagert werden. Zum Aufbereiten und Beizen wurden die Fuhren dann einzeln zum Landhandel gefahren und abgearbeitet. Bei der Aussaat musste ein Frontladerschlepper das Getreide vom Anhänger in die Maschine befördern.
Robert Eiglsperger fertigte deshalb einen Spezialanhänger für das Saatgut. Er verfügt über fünf Zellen für die unterschiedlichen Getreidearten. Unter den Zellen läuft eine Förderschnecke. Sie fördert das Getreide entweder nach hinten zu einem Auslauf oder in eine klappbare Überladeschnecke. Über ein Schieber-system kann der Tüftler auswählen, aus welcher Zelle die Schnecke fördern soll. Der Antrieb erfolgt hydraulisch, es gibt eine Funk-Fernbedienung für die Funktionen.
Und so arbeitet die Getreide-Logistik von Robert Eiglsperger: Schon bei der Ernte bunkert der Mähdrescher die Saatgut-Partien in den Saatgutwagen ab. Da die Zellen dicht verschlossen werden können, kann er auch kurzzeitig, zum Beispiel bei einem Schauer, am Feld-rand stehen bleiben. Nach der Ernte fährt der Tüftler mit dem Saatgutwagen zur Aufbereitungsanlage. Über Schnecke und Auslauf kann er die Chargen getrennt entladen und nach dem Reinigen und Beizen direkt wieder in den Zellen mitnehmen. Bei der Aussaat steht der Saatgutwagen am Feldrand. Zum Nachfüllen fährt Eiglsperger parallel zum Anhänger, koppelt die Hydraulikschläuche, klappt per Fernbedienung die Überladeschnecke aus und lässt die Schnecken laufen.Frank Berning