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Drillkombination

Der richtige Dreh für Drille und Egge

Die Herbstbestellung steht vor der Tür. Wir zeigen die richtige Einstellung der Drillkombination für eine schnelle, sichere und Diesel sparende Aussaat.

Lesezeit: 9 Minuten

Die Herbstbestellung steht vor der Tür. Wir zeigen die richtige Einstellung der Drillkombination für eine schnelle, sichere und Diesel sparende Aussaat.


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Die richtige Einstellung beginnt schon beim Anbau. Hier sind viele Dinge banal, werden aber wohl auch deshalb oft vergessen. Vor dem Anbau sollten Sie zunächst prüfen, ob die Hubstreben die gleiche Länge haben. Verfügt die Kreiselegge nicht über einen Pendelausgleich an den Unterlenkerkoppelpunkten, wählen Sie zur Aufhängung der Unterlenker das Langloch der Hub-streben. So kann die Kombination seitliche Höhenunterschiede ausgleichen.


Beim Anbau der Maschine sollte der Oberlenker zur Kreiselegge hin ganz leicht ansteigen. Ein steiler Winkel belastet beim Ausheben die Kreuzgelenke der Gelenkwelle. Der Aushub erfolgt dann nicht parallel. So ergeben sich unterschiedliche Winkel in den Gelenken. Die Folge: Klopfgeräusche und erhöhter Verschleiß. Mit der Länge des Oberlenkers bestimmen Sie die Neigung der Maschine in Längsrichtung. Optimale Einstellung: Die seitliche Kante der Wanne verläuft parallel zum Boden. An einigen Maschinen können Sie sich auch am senkrechten Anbauturm orientieren.


Gerade anbauen,sauber abdrehen


Die Unterlenker müssen bei der Arbeit frei nach rechts und links pen-deln, angehoben sollte sich die Kombination dagegen nicht seitlich bewegen können. Einige Kreiseleggen verfügen über längs verschiebbare untere Koppelpunkte. Durch Umschrauben dieser Punkte lässt sich der Abstand zwischen Schlepperhinterrad und Kreiselegge verändern. Die Hersteller reagieren damit auf die unterschiedlichen Längen der Unterlenker bei verschiedenen Schleppermodellen. Wählen Sie den Anbaupunkt so, dass die Kreiselegge möglichst nah hinter dem Schlepper läuft. Wichtig: Der Freiraum für Pendelbewegungen muss erhalten bleiben.


Beim Anbau der Drillmaschine an die Kreiselegge müssen Sie auch hier darauf achten, dass die Maschine in Arbeitsstellung senkrecht steht. Das ist wichtig für die korrekte Funktion der Dosierorgane. Die Einstellung erfolgt fast immer über einen Oberlenker.


Nach der Befüllung mit Saatgut folgt die obligatorische Abdrehprobe. Nehmen Sie sich hier am besten die Sätabelle dazu und arbeiten Sie die Einstellungen von:


Schiebern,


Bodenklappe,


Rührwelle,


Getriebe,


und Särädern


Punkt für Punkt ab. So wird garantiert nichts vergessen. Wichtig: Vergewissern Sie sich, das keine Fahrgasse geschaltet ist!


Beim Abdrehen selber gilt: Je geringer die Menge, desto größer sollte die abgedrehte Fläche sein. Das Ergebnis ist dann aussagekräftiger. Profis drehen übrigens die Abdrehwanne vor der eigentlichen Probe einmal komplett voll. Der Grund: Die Körner richten sich nach einiger Zeit zum Auslauf hin aus. Das erhöht die Fließgeschwindigkeit und damit die Aussaatmenge. Dreht man ohne diese Ausrichtung ab, bleibt der Effekt unberücksichtigt.


Ein Tipp: Ist Ihre Maschine mit einem Bordcomputer ausgestattet, kann dieser Sie oft beim Abdrehen unterstützen. Nutzen Sie diese Funktion. Sie spart die Rechnerei zum Ermitteln der Getriebeeinstellung. Wenn Sie mehrere Versuche benötigen, stehen Sie übrigens nicht alleine da. Im Schnitt sind drei Abdrehproben nötig, bis das Ergebnis passt.???? Wer es ganz genau wissen will, zum Beispiel bei der Saatgutvermehrung, kann die Probe auch noch einmal auf dem Feld durchführen. Da-zu wird einfach in die Abdrehwanne gedrillt. Messen Sie dazu 100 m Strecke oder 1/10 ha (Bordcomputer) ab. Bei 100 m und 3 m Arbeitsbreite müssen Sie das Gewicht mit dem Faktor 33,3 multiplizieren. Das ergibt die Aussaatstärke pro ha.


Auf dem Feld richtig einstellen


Die Tiefeneinstellung der Kreisel erfolgt über die Walze hinter der Egge. Das Hubwerk befindet sich während der Arbeit in Schwimmstellung. Stecken Sie die Arbeitstiefe so flach wie möglich ab. Das spart Kraftstoff. Der begrenzende Faktor ist meist die Spur des Schleppers. Deshalb: Den Luftdruck so weit wie möglich reduzieren, um die Spur flach zu halten.


Zum Problem wird dann aber oft die Straßenfahrt. Je nach Saatgutvorrat wiegt die gefüllte Kombination bis zu 4 t. Da ist die Tragfähigkeit der Räder schnell erreicht. Werfen Sie also vorher einen Blick auf die Tragfähigkeitswerte Ihrer Bereifung. Oder Sie gehen auf Nummer sicher und bauen sich ein einfaches Reifenfüllset für die Druckluftanlage. Dann können Sie den Luftdruck der Reifen vor der Straßenfahrt wieder anheben. Viele Hersteller bieten übrigens auch Spurlockerer an. Diese sollten ca. 5 cm unterhalb der Schlepperspur arbeiten.


Wichtig: In den Lochbildern zum Abstecken der Arbeitstiefe können Sie oft auch den Weg der Walze nach unten begrenzen. Enges Abstecken spart schnell 10 cm Hubweg am Vorgewende. Doch Vorsicht: Unter steinigen Bedingungen braucht die Walze den Platz. Je nach Konstruktionsprinzip liegt ein großer Teil des Gewichts während der Arbeit auf der Walze. Gerät die Kreiselegge auf einen Stein, überträgt sich dieses Gewicht bei enger Absteckung auf die Wanne der Egge. Die Zinken werden mit dem hohen Gewicht der Maschine auf das Hindernis gedrückt und können nicht so einfach ausweichen. Ist die Walze nach unten nicht abgesteckt, müssen die Zinken nur das Gewicht der Egge über das Hindernis wuchten.


Die Drillmaschinen arbeiten bei der Einstellung der Arbeitstiefe nach zwei unterschiedlichen Prinzipien: Ist eine Tiefenführung (Rolle oder Abstreiferrolle) vorhanden, ist die Tiefe in gewissen Grenzen unabhängig vom Schardruck. Fehlt die Tiefenführung, führt ein höherer Schardruck zu einer tieferen Ablage.


Mit Tiefenführung können Sie die Grundeinstellung für den Schardruck höher wählen. Ein Vorteil bei wechselnden Bedingungen. Doch Vorsicht: Besonders auf leichten Standorten bei trockenen Bedingungen ist die Tragfähigkeit des Bodens schnell erreicht und die Tiefenführungsrolle sinkt ein, die Ablage wird zu tief. Haben Sie mit stark wechselnden Bedingungen zu kämpfen, nutzen Sie die hydraulische Schardruckverstellung.


Ohne Tiefenführungselement müssen Sie den Schardruck bei wechselnden Böden öfter anpassen. Eine hydraulische Verstellung ist hier Pflicht. Eine Hilfe bieten einige Hersteller mit dem Abstecken des minimalen und maximalen Drucks. Nutzen Sie diese Möglichkeit.


Unser Tipp: Kontrollieren Sie gerade am Anfang in den Übergangsbereichen der Bodenarten die Ablagetiefe. So kriegen Sie ein Gefühl für den richtigen Punkt zur Erhöhung des Schardrucks.


Die Drehzahl entscheidet


Zur Drehzahl der Zinken: Zinkendrehzahl, Fahrgeschwindigkeit und Arbeitsergebnis hängen unmittelbar zusammen. Die Hersteller liefern deshalb oft Diagramme mit möglichen Drehzahlen für unterschiedliche Einsatzbedingungen und Fahrgeschwindigkeiten. Als Grundsatz gilt: Je höher die Drehzahl und je geringer die Fahrgeschwindigkeit, desto intensiver arbeitet die Maschine. Ein Beispiel: Eine Lemken Zirkon 7 wird serienmäßig mit einer Zinkendrehzahl von 365 Umdrehungen pro Minute bei 1000er Zapfwelle ausgeliefert. Laut Bedienungsanleitung können Sie damit etwa 5 km/h unter schweren und ca. 9 km/h unter leichten Bedingungen fahren. Nutzen Sie diese Bereiche aus. Eine zu hohe Drehzahl bei zu geringer Fahrgeschwindigkeit bedeutet höheren Verschleiß und höhere Dieselkosten bei geringerer Leistung. Außerdem pulverisieren Sie den Boden unnötig. Dies ist besonders in erosionsgefärdeten Lagen ungünstig.


Aus den Tabellen in den Anleitungen geht auch hervor, wie Sie im Getriebe die Drehzahlen ändern können. Die Lösungen der Hersteller reichen vom Austausch der Zahnradpaare bis zum Schaltgetriebe. Über die Zapfwellendrehzahl haben Sie nicht immer die Möglichkeit, die Zinkendrehzahl zu beeinflussen. Der Grund: Beim Wechsel von 1 000er- auf 540er- Zapfwelle steigt das Eingangsdrehmoment um 85 %. Nicht jedes Kreiseleggengetriebe kann damit umgehen. Falls es der Schlepper zulässt, können Sie aber die 1 000er-Eco-Zapfwelle nutzen. So erreichen Sie die Nenndrehzahl bei geringerer Motordrehzahl und sparen Diesel.


Feinarbeit mit der Schiene


Alle Hersteller bieten für ihre Kreisel-eggen Planierschienen hinter den Zinken an. Die Schiene hat die Aufgabe, Kluten so lange in der Maschine zu halten, bis sie klein genug sind. Anzustreben ist eine Klutengröße von 20 bis 30 mm. Über den Abstand der Schiene zum Boden bestimmen Sie diese Größe mit. Wichtig: Eine zu tiefe Einstellung kostet viel Kraft. Tasten Sie sich am besten durch Ausprobieren langsam an die passende Höhe an. Gute Starteinstellung: Ca. 2 cm über der Bodenoberfläche. Die hintere Schiene hat noch weitere Aufgaben. Sie nivelliert den Boden und sorgt für ein geringeres Antriebsmoment bei der Walze. Der Grund: Durch die Schiene trifft die Erde weiter unten auf die Walze. Der Hebel zur Drehachse ist damit größer, die Walze dreht leichter.


Wahlweise ist auch die Ausstattung mit einer zweiten, vorderen Schiene möglich. Nötig ist sie nur, wenn sie häufig unter unflachen Bedingungen arbeiten müssen. Stellen Sie die Schiene so ein, dass Sie mittig immer einen kleinen Erdwall vor sich her schiebt. So ist Material zum Ausgleichen von Unebenheiten vorhanden. Wichtig bei beiden Planierschienen: Mit zunehmender Abnutzung der Zinken müssen Sie die Arbeitstiefe der Kreisel-egge anpassen. Mit der neuen Einstellung arbeiten die Schienen dann zu tief. Also: Die Höhe der Planierschienen mit verstellen! Bei der hinteren Schiene ist das übrigens nicht nötig, wenn Sie an den Trägern der Walze befestigt ist. Bei der Änderung der Arbeitstiefe über das Lochbild bleibt das richtige Verhältnis zur Tiefe der Zinken erhalten.


Die Schilde nicht zu tief!


Die Seitenschilde werden in der Praxis meistens zu tief eingestellt. Die Folge: Sie „schwimmen“ bei der Arbeit auf und liegen nicht mehr an. Es bildet sich ein kleiner, unschöner Damm an der Seite, der auch mit der Anschlussfahrt nicht verschwindet. Stellen Sie die Seitenplatten so ein, dass Sie ca. 2 bis 3 cm in der Erde laufen. Wichtig auch hier: Mit zunehmender Abnutzung der Zinken müssen Sie die Platten höher Stellen, wenn Sie die Arbeitstiefe ändern. Achtung bei Straßenfahrt: Viele Kreiseleggen haben mit ausgeklappten Seitenschilden mehr als 3 m Breite. Klappen Sie also auf der Straße unbedingt die Schilde ein.


Nicht alle Drillmaschinen sind mit einem Striegel ausgestattet. Gerade Geräte mit Tiefenführungsrolle kommen häufig ohne aus. Ist bei Ihrer Maschine ein Striegel montiert, stellen Sie ihn richtig ein. Sonst macht er die ganze Feinarbeit, die Sie vorher geleistet haben, wieder kaputt. Für einen gleichmäßigen Verschleiß ist es wichtig, dass der Striegel etwas auf der Spitze steht. Berührt der Knick dagegen zuerst die Erde, fällt irgendwann das hintere Stück ungenutzt ab. Für die Arbeitstiefe gilt: Der Striegel sollte möglichst nur die Dämme brechen. Dazu können Sie meist den Striegelbalken in der Höhe und die Striegelzinken im Anpressdruck verstellen. Prüfen Sie nach jeder Veränderung nicht nur das oberflächliche Ergebnis, sondern auch die Ablagequalität.


Wichtig zum Schluss: Kontrolle! Sie sollten die Ablagetiefe immer unter den späteren Aussaatbedingungen kontrollieren. Das gilt besonders für die Fahrgeschwindigkeit. Je höher die Geschwindigkeit, desto mehr Auftrieb hat das Schar. Die Ablage erfolgt bei schneller Fahrt also tendenziell flacher. F. Berning

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