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Drillen

Drillen – aber bitte gezogen!

Fast alle Hersteller bieten ihre Sämaschinen der 3 m-Klasse auch als gezogene Variante an. Wir stellen Ihnen Ackerspezialisten vor, die gute Erfahrungen damit gemacht haben.

Lesezeit: 4 Minuten

Fast alle Hersteller bieten ihre Sämaschinen der 3 m-Klasse auch als gezogene Variante an. Wir stellen Ihnen Ackerspezialisten vor, die gute Erfahrungen damit gemacht haben.


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Ganze 160 ha Acker, durchschnittliche Schlaggrößen von 1,5 ha, vom Sand über Steine bis zum 70er Lößlehm, und das im Nebenerwerb: Das Wort „Langeweile“ kennt man bei Familie Henkel im mittelhessischen Erksdorf nicht. So etwas ist nur zu schaffen, wenn jeder in der Familie mit anpackt und das Bestellverfahren komplett durchorganisiert ist.


Betriebsleiter Ingo Henkel stellte die Weichen, als er vor rund 10 Jahren auf pfluglose Wirtschaft umsattelte. Nach Vierschar und Kreiseleggen-Drillkombi übernahmen ein 5 m Grubber und eine 3 m Väderstad Rapid 300 Super die Bestellung. Der angehängte Väderstad-Klassiker ist mit Zwischenachs-Packer, vorlaufendem Scheibensatz plus Crossboard, Scheiben-Drillscharen und einer Reifenpackerwalze ausgestattet. Die Saatgutdosierung arbeitet mechanisch.


Henkel erinnert sich gut an die ersten Gehversuche mit der neuen Technik: „Wir wollten natürlich erst einmal mit einer Vorführmaschine ausprobieren, ob man auf Feldern mit teils weniger als einem Hektar überhaupt angehängt drillen kann“. Man kann. Die übliche Strategie: Erst einmal 18 bis 21 m um den Schlag herum drillen und dann die Mitte säen. Gedreht wird auf dem bereits bestellten Vorgewende – laut Ingo Henkel ohne Probleme, weil sich das Gewicht komplett auf die Reifenpackerwalze verteilt. Es sei denn, es ist zu nass. „Aber dann sollte man ohnehin nicht aufs Feld!“


Drei Vorteile:

Beim Einstieg in die gezogene, pfluglose Drilltechnik hat sicher auch das hessische Mulchsaat-Förderprogramm geholfen. Damals gab es 30 % Zuschuss auf den Kaufpreis. Trotz dieser „Anschubfinanzierung“ – überzeugt haben drei fachliche Gründe: Geschwindigkeit, Saatgutvolumen, Bodenentlastung.


  • Henkel fährt die Drille meist mit einem John Deere 7430. Lässt es der Schlag zu, erreicht er damit bis zu 20 km/h. Durch das breite Vorgewende und die Wendigkeit ist direktes Anschlussfahren kein Problem, wenn man die „Birne“ ausfährt.


Der Grubber arbeitet vor und schafft mit seiner 5 m Arbeitsbreite 3 ha/h. Die Drille kann direkt folgen, ihre Leistung liegt auf ähnlichem Niveau. Der Pflug schaffte maximal 1 ha die Stunde, durch die Flächenstruktur kosteten Ausläufer und unzählige Vorgewende Zeit. Trotz der „Birne“: Ganz ohne Zurücksetzen geht es nicht. Damit es dabei nicht zu Bruch kommt, haben Henkels hinten Scheinwerfer und eine Kamera nachgerüstet.


  • Das Saatvolumen reicht für 10 bis 15 ha. Ganz nach dem Geschmack des Chefs: „Wenn ich um 13:30 Uhr von der Arbeit komme, kann ich 10 bis 15 ha drillen, bevor ich wieder nachfüllen muss.“ Das wird übrigens auf dem Betrieb per Hoflader erledigt. Heute muss keiner mehr den Saatgutwagen aufs Feld bringen – der bei den kleinen Schlägen ohnehin immer am falschen Ort stand.
  • Eine Kreiseleggen-Drill-Kombi übt vor allem am Vorgewende mächtig Druck aus. Der Bodenschutz ist Landwirt Henkel wichtig. Die Schlepper fahren auf großvolumigen Reifen, alle Geräte sind wie die Drille angehängt: „Die Unterlenker könnten wir eigentlich verkaufen.“


Stolz ist Henkel auf die gute Auslastung der Rapid von 450 bis 500 ha pro Jahr. Denn der gesamte Maschinenpark wird von drei weiteren Betrieben genutzt. Für die Drille sind Henkels verantwortlich, für den Grubber ein Kollege und für den John Deere 7820 (Bodenbearbeitung) ein anderer. Jeder Partner kümmert sich um „seine“ Maschine und rechnet die Arbeit ab. Das schafft Kostentransparenz. Ingo Henkel hat für die Rapid reine Maschinenkosten von 18 €/ha ermittelt (ohne Schlepper und Arbeitskraft). Die Drille ist voll finanziert auf 5 Jahre Nutzungsdauer. Doch durch die Auslastung handelt er die Maschinen schon nach drei bis vier Jahren um. Entscheidungshilfe dabei ist sicher auch der gute Wiederverkaufswert.


Und weil Ingo Henkel gerne an vielen Schrauben dreht, sät er seit einigen Jahren auch Mais mit der Rapid. Mit voller Reihenzahl und hoher Geschwindigkeit. Zwar sieht der keimende Bestand die ersten Wochen etwas „gewöhnungsbedürftig“ aus. Doch bei den Erträgen hat Henkel keine Nachteile ausgemacht. Nur mit dem Häckslerfahrer gibt’s Diskussionen, denn der muss seinen Lenkautomaten abschalten. G. Höner

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