Die Raiffeisenwarengenossenschaft (RWG) Emsland-Süd aus Lünne (Niedersachsen) hat getestet, wie sich die Separation von Gülle in der Praxis rechnet. Mit einer Separation will die RWG Gülle bei Schweinebetrieben in der Umgebung behandeln und den Feststoff exportieren oder in Biogasanlagen einsetzen.
Im Sommer 2014 testete die RWG eine Zentrifuge von Huning mit einem Durchsatz von 13 m3 pro Stunde. Die Zentrifuge ist für den überbetrieblichen Einsatz gedacht und mit einem eigenen Stromaggregat ausgestattet. Pro Stunde liefert sie 1,5 bis 2 m3 Feststoff, der in einer Mulde aufgefangen wird.
Für den Einsatz auf dem Betrieb sollte der Landwirt möglichst zwei Leitungen von der Vorgrube und zum Gülleendlager installieren. Zum Einsatz kann die Zentrifuge hier einfach angeschlossen werden. Sie saugt die Gülle aus der Vorgrube und pumpt den flüssigen Rest in das Endlager.
„Wir brauchen für einen wirtschaftlichen Betrieb mindestens 300 m3 Gülle, da wir Festkosten von 500 € haben“, rechnet der Projektverantwortliche Bernhard Temmen vor. Wie Untersuchungen von mehreren Gülleproben ergeben haben, befinden sich im Schnitt 65 – 75 % des in der Rohgülle enthaltenen Phosphors im separierten Feststoff (das sind 15 bis 20 kg P2O5 pro t). Bei Abtransport des Feststoffs kann der Landwirt damit vier- bis fünfmal mehr Phosphor abgeben, als wenn er Rohgülle abliefern würde. Kali und Stickstoff bleiben dagegen überwiegend in der flüssigen Phase. „Das ist auch gut so, denn viele Landwirte benötigen diese Nährstoffe vor Ort“, erklärt Temmen.
Auf einem Betrieb mit optimalen Bedingungen hat die RWG 1 100 m3 in einer Woche separiert. Die Kosten pro Kubikmeter setzten sich so zusammen:
- Festpreis für die Zentrifuge: 3 €,
- Stromaggregat: 0,75 € Miete, 0,75 € Diesel,
- Personal (25 €/h): 2 € bei 12,5 m3/h,
- Sonstiges (Auf- und Abbau, Schnecken, Analysen usw.): 0,50 €.
Damit summieren sich die Kosten bei diesem Betrieb auf 7 €/m3. „Mit den Kosten sind wir jetzt schon marktfähig. Wenn wir eine Zentrifuge mit einer höheren Leistung einsetzen würden, könnten wir die Kosten aber noch um 1 bis 2 €/m3 senken“, erwartet Temmen.