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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Exakt, sicher und sauber

Lesezeit: 7 Minuten

Intelligente Programme und automatische Ventile entlasten den Fahrer. Vor allem bei der Innenreinigung sorgt das für mehr Sicherheit. Hans-Jürgen Osteroth vom Julius-Kühn-Institut fasst die Pflanzenschutz-Trends zusammen.


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Obwohl die „Hardware“ der Pflanzenschutz-Geräte weitgehend ausgereift ist, gibt es in Hannover auch in diesem Bereich viele Innovationen. Die wichtigsten Trends:


  • Mehr Bedienkomfort
  • Einfache Bedienung
  • Sichere Reinigung
  • Überwachung der Düsen
  • Verbesserte Regeltechnik


Verbesserte Reinigung:

Wegen ihrer Nähe zu den Düsen verschmutzen die Gestänge besonders stark. Amazone bietet mit dem „BoomWash“ erstmals eine automatische Außenreinigung an. Das System startet per Bedien-Terminal, läuft ungefähr zwei Minuten und verbraucht dabei ca. 100 l Frischwasser. So ist neben der Außenreinigung noch eine effektive Innenreinigung mit dem verbleibenden Wasser möglich.


Für das Restmengen-Management Acura-Spray erhält Amazone ebenfalls eine Silbermedaille. Dazu gehören die Funktionen „WorkToZero“ und „SmartRefill“. Die Software errechnet GPS-gestützt ständig die aktuelle, noch nicht behandelte Restfläche. „SmartRefill“ schlägt dem Anwender das Auffüllen vor, wenn die Menge nicht reicht. Der Behälter wird also nicht mitten in der Fahrgasse leer, man spart unnötige Wege ein. „WorkToZero“ passt dagegen die Ausbringmenge automatisch an die Restfläche an (mehr oder weniger Ausbringmenge). Die Grenzen der Abweichung kann der Anwender einstellen.


Die Innenreinigung und die Verdünnung der Restmenge laufen bei vielen Herstellern mittlerweile über voll- oder halbautomatische Programme. Voraussetzung hierfür sind elektrische Ventile auf Saug- und Druckseite. Dadurch steigen die Kosten, doch für den Anwender bieten diese Proramme mehr Sicherheit. So spülen die Systeme bei Kultur- bzw. Mittelwechsel sicher alle Schlauchführungen und Ventile.


Die Reinigungsintensität lässt sich teils vorwählen. Dammann bietet mit seinem „proControl“ eine vollautomatische Innenreinigung an, bei dem die Art der Reinigung, Anzahl der Reinigungsintervalle und die zeitliche Abfolge auf den jeweiligen Verschmutzungsgrad zugeschnitten sind. Bei Kverneland ermöglicht das „iXClean PRO“ die Reinigung der Spritze vom Schleppersitz aus. Die Programmauswahl kann bei beiden Systemen zusätzlich auch von außen über ein Terminal direkt am Bedienzentrum der Einspülschleuse laufen.


Andere Hersteller wie z. B. Amazone (Comfort Paket), Hardi (AutoWash), John Deere (AutoDilute) oder Inuma bieten ähnliche Systeme an, die teils mit separaten Reinigungspumpen arbeiten. Damit lässt sich die verdünnte Restmenge direkt bei der Reinigung ausbringen (Kontinuierliche Innenreinigung).


Düsen punktgenau schalten:

Zirkulationsysteme mit Einzeldüsenschaltungen verbessern den Druckaufbau und die gleichmäßige Verteilung des Pflanzenschutzmittels im Gestänge. Zudem lässt sich das komplette Gestänge bei Arbeitsende spülen. Bislang kamen meist pneumatische Einzeldüsenstöcke zum Einsatz. Der Trend scheint jetzt zu elektrischen Düsenstöcken zu gehen, die von den Herstellern TeeJet („ChemSaver“), altec („eSpray-Stop“) und Amazone („AmaSelect“) angeboten werden. Die ursprünglich hohe Stromaufnahme ist heute scheinbar kein Problem mehr – altec nennt Schaltströme von weniger als 0,1 Ampere je Düse. Möglich wird dies durch Energiespeicher, so genannte „Supercaps“ zur Schaltung des Motorantriebs. Die Supercaps laden sich dann in den Leerlaufzeiten wieder auf.


Vorteile bringt die elektrische Schaltung bei der Ansteuerung der Ventile. Über eine Busleitung lassen sich Düsengruppierungen (Teilbreiten) bis hin zur Einzeldüsenschaltung frei programmieren.


Diese Lösung zeigt z. B. Amazone mit seiner elektrischen Einzeldüsenschaltung „AmaSelect“, die bis zu vier Düsen (im Vierfachdüsenkörper) ohne zentrale Teilbreitenschaltung oder Druckluft schaltet. Die intelligente Schaltung bzw. Kombination der Düsentypen und -kaliber erlaubt einen weiten Geschwindigkeits- und Aufwandmengenbereich. Kombiniert mit der neuen konischen Spritzleitung, die für gleichmäßige Fließgeschwindigkeiten in den Düsenleitungen sorgt, wird die übliche Restmenge im Zirkulationssystem deutlich gemindert.


Viele Landwirte wünschen sich mehr Sicherheit beim Pflanzenschutz – vor allem bei Nacht. TeeJet stellt dazu eine echte Düsenüberwachung vor: Der Düsenmonitor 750T arbeitet mit äußerst kompakten Durchflussmessern an jedem einzelnen Düsenkörper. Das System ist für Spritzleitungen bis zu 42 m konzipiert und funktioniert mit einem separaten Terminal. Es lässt sich auch in den Isobus integrieren. Abweichungen von mehr als +/- 5 % vom Mittelwert werden auch über blinkende LEDs an den betroffenen Düsen angezeigt. Für diese Entwicklung erhält TeeJet zusammen mit Inuma und Lemken eine Silbermedaille.


Ebenfalls mit Silber wurde der Dosierautomat Quantofill M von agrotop prämiert. Das Gerät errechnet die für die Spritzbrühe benötigte Menge von bis zu fünf flüssigen Pflanzenschutzmitteln und dosiert sie beim Anmischen automatisch zu. Das soll Dosierfehler vermeiden und die Befüllzeit erheblich verkürzen.


Agri Con bekommt für den P3-Sensor Silber. Der Ultraschall-Sensor soll unabhängig von den Lichtverhältnissen Wuchshöhe, Anzahl und Position der Blattetagen sowie die Biomasse erfassen.


Mehr Ausstattung:

Die Kabinen von neuen selbstfahrenden Pflanzenschutzgeräten – wie übrigens auch alle Kabinen von Schleppern vor Spritzen – müssen seit kurzem ein definiertes Schutzniveau für den Fahrer einhalten. Die in der Norm beschriebene Kabinenkategorie 4 ist für den Pflanzenschutz erforderlich. Neue Kabinen von neuen Selbstfahrern sollten dieses Schutzniveau bereits erfüllen. Derzeit haben einige Hersteller reagiert und lassen ihre Kabinen beim JKI in Braunschweig auf die Einhaltung der Kategorie 4 prüfen.


Viele Firmen komplettieren ihre Baureihen. Kuhn bietet ein neues Alu-Spritzgestänge mit kompakter Transportklappung MEA 3 für die Anbauserien Deltis und Altis an. Der Landwirt kann das Gestänge zum Transport sowohl seitlich als auch vertikal einklappen. Kverneland-Rau stellt seine neue gezogene Feldspritze iXtrack mit Arbeitsbreiten von 21 bis 36 m (Stahl- oder Alugestänge), Isobus-Terminal und optionalem Lenksystem, Achsfederung und Deichselfederung vor. Die neue Serie ist serienmäßig mit dem iXclean und ENFO ausgerüstet, das den Füllvorgang automatisch beendet und eine halbautomatische Spülfunktion für das Gestänge beinhaltet. iXClean PRO heißt die optionale vollautomatische Variante zur Innenreinigung.


Die RoGator Modelle 600 B haben bei Spurweiten von 1,8 bis 2,25 m eine neue hydraulische Höhenverstellung um zusätzlich bis zu 45 cm (maximal 1,20 m Bodenfreiheit). Der hydrostatische Fahrantrieb ist bis 50 km/h schnell. Der Tank hat einen niedrigen Schwerpunkt und fasst 4 000, 4 800 oder 6 000 l.


Amazone erweitert mit seiner UX 11 200 (11 200 l Nennvolumen) mit Tandemfahrwerk und Arbeitsbreiten zwischen 24 und 40 m die Serie nach oben. Das Tandemfahrwerk mit Untenanhängung hat zwei gelenkte Achsen mit hydropneumatischer Federung. Der Klarwasserbehälter fasst 1 000 l und liegt zwischen den Achsen. Der Selbstfahrer Pantera kann für die Behandlung von Mais das Super-L-Gestänge optional auf bis zu 3,2 m anheben.


Mit dem TSD-System geht Dammann weiter in Richtung Precison Farming. Die Spritze hat zwei getrennte Flüssigkeitskreisläufe – bis hin zur zweiten Düsenleitung. Damit kann man separate Pflanzenschutzmittel teilflächenspezifisch ausbringen. Die Steuerung läuft entweder über Applikationskarten oder online während der Fahrt mit speziellen Sensoren. Das zweite System hat 4-Fach-Düsenträger und ermöglicht so ein weites Aufwandmengenfenster. Die Düse werden je nach Befallsstärke automatisch geschaltet.


Neu von Hardi ist die Commander 7 000, eine Weiterentwicklung der 6 600. Das neue Regelsystem arbeitet mit vier Sensoren und zusätzlichem Geschwindigkeitssensor und soll quasi „vorausschauend“ regeln. Neben den bekannten Force-Gestängen bis zu 36 m Arbeitsbreite steht nun auch das Terra Force-Gestänge bis zu 42 m zur Verfügung. Es wurde speziell für den Einsatz mit der automatischen Gestängeführung „AutoTerrain“ entwickelt. sechs Sensoren ermittelt das Gestängeverhalten.


Wenig Neues bei den Düsen:

Lechler komplettiert sein Programm mit kleinen Doppelflachstrahldüsen IDKT 120-02 und IDKT 120-025. In den Größen 02 bis 05 werden diese Doppelflachstrahldüsen unter dem Namen „Minidrift DUO“ übrigens auch von Hardi vertrieben. Bei der neuen Baureihe SC bestehen Düsenkappe und -mundstück aus einem Teil.


TeeJet zeigt die asymmetrischen Doppelflachstrahldüsen „AI3070-Düsen“ mit 30° nach vorn und 70° nach hinten gerichteten Strahlen. Das soll eine verbesserte Anlagerung z. B. im oberen Blatt- und Ährenbereich von Getreidebeständen bewirken.


Lechler bietet den als Rechenschieber bekannten Hektar-Mengen-Rechner jetzt für Smartphones als Online-Version zur schnellen Auswahl von optimalem Düsentyp und -größe an. Daneben erhält der Anwender weitere Informationen zur Tropfengröße, zum Abdriftverhalten und zu den Anwendungsbereichen.

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