Genügend Platz trotz niedriger Bauhöhe. Die Techniker haben es geschafft, auf engstem Raum alles unterzubringen.
Kabine
Der Ein- und Ausstieg ist für diese Schlepperklasse gut. Auf einen Getriebetunnel kann der 200er trotz der niedrigen Bauhöhe verzichten. Die Sicht ist insgesamt gut. Durch das im Dach montierte Gebläse wirkt die sechs-Pfosten-Kabine rechts etwas gedrungen. Leider lässt sich die Sonnenblende nicht komplett aus dem Sichtbereich schwenken. Das fällt bei Laderarbeiten direkt auf. Der Fahrersitz ist sehr angenehm. Für den Beifahrer gibt es aber nur den bekannten klappbaren Kunststoffsitz. Die Bremse ist direkt über dem Gaspedal angeordnet. Das sollte Fendt genauso wie den Klemmhebel zum Einstellen des Lenkrads überarbeiten. Die Geräuschkulisse geht mit 74 dB (A) bei Volllast in Ordnung. Vor allem die Klimaanlage ist aber deutlich zu hören.
Bedienkonzept
Alle Schleppereinstellungen laufen über das Armaturenbrett. Die Symbolik ist einfach gehalten, aber gut. Die vier Folientaster dazu liegen auf der rechten Seitenkonsole. Ebenso findet man hier Folientaster für verschiedene Funktionen, wie Allrad- oder Differenzial. Die Zapfwellenübersetzung wählt man über einen Drehknopf vor, Ein- und Ausschalten geht ebenfalls per Folientaster. Eine Automatikfunktion hat der 200er auch an Board, gut! Außerdem gibt es einen Drehzahlspeicher, der wahlweise durch Drücken und Halten oder im Mäusekino einstellbar ist. Hier wählt man auch die Pedalspreizung für die Beschleunigungsrampe 1 und 2. Für die Rampen gibt es je einen Tempomaten, den man durch drücken und halten der Tempomatspeichertaste auf der rechten Seitenkonsole oder im Mäusekino einstellen kann. Zudem lässt sich die aktuelle Geschwindigkeit mit der Tempomattaste einfrieren. Bei der Hubwerks-regelung setzt Fendt auf die klassische Bosch-EHR, was uns gut gefallen hat.
Für den 200er gibt es jetzt auch ein Spurführungssystem ab Werk. Hier setzt Fendt auf eine Lösung von Reichardt. Es lässt sich mit Egnos oder RTK-Signal ordern. Wir haben im Test mit dem Egnos-Signal gearbeitet. Für einfache Aufgaben wie z.B. das Schwaden reicht das. Soll es genauer sein, empfehlen wir das RTK-Signal. Das Bedienkonzept unterscheidet sich stark vom Fendt-System.
Handling
Der Fahrkomfort ist sehr gut. Vor allem auf der Straße läuft der Schlepper angenehm ruhig und beschleunigt sehr zügig. Das Motor-Getriebe-Management ist gut abgestimmt und hat eine gute Gasannahme. Wir sind hauptsächlich im Fahrpedalmodus gefahren und empfehlen dies auch. Vor allem bei Arbeiten mit dem Frontlader lässt sich der Schlepper damit feinfühlig steuern. Wahlweise kann der Fahrer aber auch mit Joystick-TMS oder Joystick plus Gaspedal fahren. Obwohl man die Fahrtrichtung auch mit dem Variostick wechseln kann, fanden wir den Wippschalter dafür besser. Schön: Durch halten der Wippe geht der Schlepper in den aktiven Stillstand – praktisch bei Frontladerarbeiten. Außerdem gibt es eine (optionale) Schnelllenkung. Nur drei-einhalb anstatt fünfeinviertel Umdrehungen reichen von links nach rechts. Auch hilfreich für Frontladerarbeiten.
Hydraulik
Die Heckhydraulik der Kat. 3 stemmte im Test durchgehend rund 3,8 t. Unser 211er kam mit der optionalem Load-Sensing-Pumpe mit 71 l/min Förderleistung. Per Drucktaster lässt sich die Pumpe der Lenkung (33 l/min) zuschalten. Unser Messgerät zeigte damit am gelben Ventil 64 l/min an. Am blauen Steuergerät sind laut Hersteller bis zu 80 l/min drin. Insgesamt bietet der 200er bis zu vier mechanische dw-Steuergeräte. Für den Frontlader gibt es jetzt optional elektro-proportionale Ventile. Diese lassen sich mit dem aus den größeren Schlepperbaureihen bekannten proportionalen Hydraulikkreuzhebel bedienen. Den Kreuzhebel hat Fendt in der rechten Armlehne integriert, gut! Mit zwei Potis kann man die Durchflussmenge der Ventile einstellen. Leider gibt es die elektrischen Ventile aber nur für den Frontlader. ▶