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Flexibler mit Sommergerste

Lesezeit: 4 Minuten

Wenn man sich die Fruchtfolge des Betriebes ansieht, erkennt man sofort: Anton Maier ist Ackerbauer aus Leidenschaft! Konsequent hat der Landwirt aus der Nähe von Ingolstadt auch Sommerungen in die Fruchtfolge aufgenommen. Und zwar ganz gezielt für die schweren Standorte seines Betriebes. Hier setzt Maier vor allem auf Sommergerste, die er im Vertrag für eine Brauerei anbaut. Vorteil: Die hochwertigere Kultur erlaubt bei Bedarf auch Mal einen zusätzlichen Arbeitsgang. Außerdem halten die schwereren Böden auch bei Trockenheit länger das Wasser. So lässt sich die Qualität der Gerste gezielter steuern.


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Während die Flächen direkt am Betrieb eher als sandige Lehme eingestuft sind, kommt es auf einigen weiter entfernten Feldern richtig dicke: Hier ackert Maier auf tonigem Lehm – die größte Herausforderung für den sympathischen Ackerbauern. Als er die Flächen von einem anderen Betrieb übernommen hat, gab es hier ein großes Problem mit Quecken.


Konservierende Bearbeitung mit dem Pflug kombiniert


Mit dem Pflug konnte Maier das Ungras intensiv bekämpfen. Deshalb will er auch heute nicht komplett auf das Umdrehen des schweren Bodens verzichten: „Als wir zur Probe länger auf den Pflug verzichtet haben, waren die Quecken sofort wieder da.“ Deshalb kombiniert er auf den Tonböden die konservierende Bearbeitung geschickt mit dem Pflug.


Maier setzt den Pflug möglichst zeitig im Spätsommer bzw. frühen Herbst ein – und auf keinen Fall wenn es zu nass ist. Weil der Senior das Pflügen gerne übernimmt, entsteht keine extreme Arbeitsspitze.


Meistens wird der Boden vor der Sommergerste gewendet. Denn bei der Sommerung erledigt der Frost einen Teil der Arbeit: „Wir liegen hier auf 440 m Höhe und im Winter friert es garantiert.“ Eventuell setzen die Praktiker vor dem Winter auf der gepflügten Fläche zur Unkrautkontrolle noch einmal eine Federzinkenegge ein – aber nur wenn es die Bodenverhältnisse erlauben. Vor allem vor Zuckerrüben arbeiten die Maiers auch mit Ölrettich als Zwischenfrucht.


Vor der Saat im Frühjahr zieht Anton Maier den Boden sobald es möglich ist mit einer gezogenen Kombination auf. Er erwärmt sich dann besser und trocknet gleichmäßiger ab. Der zusätzliche Arbeitsgang erleichtert außerdem später der Drille die Arbeit. In den pfluglosen Jahren wird zwei Mal gegrubbert und bei Bedarf noch einmal mit einer Ackeregge vorgearbeitet, um Ausfallgetreide und Fuchsschwanz zu bekämpfen.


Zum Säen setzt Anton Maier eine gezogene Horsch Pronto ein (4 m), die ihm zusammen mit einem Kollegen gehört, der ebenfalls 150 ha bewirtschaftet. Sie konnten die Vorführmaschine vor einigen Jahren recht günstig erwerben. Die Kollegen schätzen die hohe Schlagkraft der Sämaschine. Bei maximal 15 km/h säen sie damit bis zu 3 ha pro Stunde, je nach Schlag.


Bei Bedarf wird gekreiselt


Doch auf schweren Standorten kommen die passiven Werkzeuge der Pronto an ihre Grenze. Denn dann schafft der 714er Fendt nicht die notwendige Geschwindigkeit für die ausreichende Zerkleinerung des Bodens. Quasi als Versicherung haben die beiden Praktiker deshalb vor einigen Jahren eine 5 m breite Kreiselegge gekauft. Bei Bedarf arbeiten Kreiselegge und Drille parallel auf einem Schlag. Die Kreiselegge läuft vor allem bei der Saatbereitung zu Raps und Gerste.


Auch die „alte“ Kreiseleggen-Drillmaschinen-Kombination ist noch vorhanden. Wenn es richtig schwierig wird, setzt Maier den Klassiker zusammen mit einem Sternkrümler im Frontanbau ein. Das war in den letzten Jahren aber nur nach späten Rüben der Fall.


Für Anton Maier steht der Wert der Sommerungen für sein Konzept außer Frage: „Die Sommerungen waren über Jahre unpopulär. Aber die Kontrolle von Krankheiten, leichtere Bekämpfung von Prob-lemunkräutern und die meist einfachere Bodenbearbeitung gleichen eventuelle Mindereinnahmen voll aus.“ Gute Ackerbauern müssen eben flexibel sein. -gh-

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