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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

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Gute Werkstatt = zufriedene Kunden

Lesezeit: 5 Minuten

Die Landmaschinen-Händler werden immer mehr zum Spielball der großen Schlepperhersteller. Ständig wechselnde Markenstrategien, Fehler in der Modellpolitik und technische Mängel müssen sie ausbaden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen durch den verstärkten Elektronikeinsatz. Auf der Kundenseite fordern die Landwirte Service rund um die Uhr, rasche Reparaturen und niedrige Werkstattkosten. Ob die Händler dem Druck gewachsen sind, soll unsere Umfrage zeigen. Fast 1 000 Landwirte haben ihre Schlepper-Händler beurteilt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Kunden recht zufrieden ist. Immerhin würden 84 % ihren Händler ohne Einschränkungen weiter empfehlen. Etwa 13 % machen hier einige Abstriche. Nur 3 % legen kein positives Wort für ihren Händler ein. Ausschlaggebend für die gute Beurteilung sind vor allem der Service, das Neugeschäft und die langjährige Kundenbindung. Die Werkstatt ist für viele Landwirte der wichtigste Kaufgrund für das jeweilige Schlepperfabrikat. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan (s. Übersicht 3). Die Öffnungszeiten sind heute deutlich flexibler. Die Notdienste und der mobile Service werden von vielen Kunden gelobt. Die Arbeitsqualität stimmt bei den meisten Händlern, Reparaturen werden schnell und termingerecht erledigt. Kritik hagelt es bei den Werkstattpreisen. Für viele Landwirte passen sie nicht mehr zur aktuellen Lage der Landwirtschaft. Auch bei den Ersatzteilpreisen fühlt sich der überwiegende Teil der Praktiker ungerecht behandelt. Mit Ersatzschleppern sind viele Händler offenbar zurückhaltend. Gut schneiden die meisten Händler beim Neumaschinenverkauf ab (s. Übersicht 1). Die Kunden loben die gute Beratung, die Bereitstellung von Vorführmaschinen und die Einweisung bei der Übergabe des Schleppers. Die Unterstützung durch Werksvertreter könnte besser sein. Mit der Inzahlungnahme hapert es bei einigen Landmaschinen-Fachbetrieben. Übersicht 2 zeigt, dass es bei vielen Händlern Verbesserungsbedarf im Gebrauchtmaschinengeschäft gibt. Vor allem kleinere Betriebe bieten zu wenig Auswahl. Eine ansprechende Präsentation der Maschinen im Internet fehlt. Oft sind die Preise zu hoch und der Zustand nicht immer optimal. In die Werkstätten, Verkaufsräume und Außenanlagen haben in den letzten Jahren vor allem die größeren, wachsenden Betriebe investiert. Bei den kleineren Händlern werden dagegen häufiger die beengten Gebäude und Hofanlagen kritisiert (Übersicht 4). Überwiegend gut sortiert sind die Händler bei den Rasenmähern, Kleingeräten und Werkzeugen. Etliche Kunden wünschen sich mehr preiswerte Nachbau-Verschleißteile. Großen Verbesserungsbedarf gibt es bei den Internetauftritten. Viele Händler präsentieren sich gar nicht oder aber unprofessionell im Internet. Strukturwandel im Handel Um einen guten Service bieten zu können, brauchen die Händler eine bestimmte Größe. Der überwiegende Teil der bewerteten Händler betreibt mehr als zwei Filialen und hat zwischen sechs und zehn Monteure beschäftigt (39 % der beurteilten Betriebe). Es gibt allerdings auch noch viele kleinere Betriebe mit drei bis fünf Werkstatt-Mitarbeitern (33 %). Der Ein- und Zweimann-Betrieb spielt dagegen eine untergeordnete Rolle. Er ist mit der heutigen Schleppertechnik oft überfordert. Die Ergebnisse zeigen, dass Reparaturen hier häufig nicht schnell und ordentlich genug ausgeführt werden, Ersatzteillieferungen oft zu spät kommen und versprochene Termine nicht immer exakt eingehalten werden. Auch bei Kostenvoranschlägen liegt der Kleinbetrieb öfter daneben. Kulanzanträge werden nachlässig behandelt und Ersatzschlepper stehen nicht immer zur Verfügung. Längere Öffnungszeiten und Notdienste können nur begrenzt angeboten werden, weil die Personaldecke zu dünn ist. Mit zunehmender Werkstattgröße steigt der Service. Die Betriebe mit mehr als zehn Werkstatt-Mitarbeitern haben die längsten Öffnungszeiten und die besten Notdienste. Ersatzschlepper werden problemlos zur Verfügung gestellt. Im Norden Deutschlands ist der Strukturwandel schon deutlich weiter vorangeschritten als im Süden. Die größten Händler befinden sich im nördlichen Niedersachsen und in Schleswig-Holstein. Sie betreiben im Durchschnitt etwa fünf Filialen und beschäftigen knapp 17 Mitarbeiter in der Werkstatt und haben etwa sieben Angestellte im Büro. Besonders klein sind die Betriebe in Baden-Würt-temberg und im nördlichen Bayern. Sie unterhalten durchschnittlich zwei Filialen und arbeiten mit sechs bis sieben Mitarbeitern in der Werkstatt und zwei bis drei Angestellten im Büro. Die kleinen Händler in Baden-Würt-temberg haben das schlechteste Gebrauchtschlepper- Angebot. Die Präsen-tation der Gebrauchten im Internet wurde nur mit 3,4 benotet. Sonst liegt die Beurteilung zwischen 2,7 und 2,9. Dafür sind die Wege zur Werkstatt im Süden kürzer. Die durchschnittliche Entfernung in Baden- Württemberg beträgt nur 14,3 km. In der 2er-Postleitzahlen-Region sind es etwa 18 km und in Ostdeutschland sogar über 24 km. Dafür zahlen die ostdeutschen Betriebe weniger für die Reparaturen. Die Monteurstunde kostet nur 33,40 E. Die Händler in den anderen Regionen verlangen teilweise bis zu 40 E pro Stunde. Im Bundesdurchschnitt arbeiten etwa 56 % der Monteure für 31 bis 40 E pro Stunde. Etwa 26 % liegen zwischen 41 und 50 E und nur 6 % über 50 E. Es gibt aber auch Monteure, die noch für unter 30 E tätig werden (ca. 11 %). Für viele Landwirte liegt die Schmerzgrenze bei ca. 40 E. Bis dahin benoten sie die Werkstattpreise mit 2,5, ober- halb von 50 E mit 3,6 bis 4,2. Ralf Lenge

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