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TOP AGRAR- PRAXIS-TEST

Hochbegabter Lader

Lesezeit: 6 Minuten

Neben Baumaschinen stellt Kramer auch Rad- und Teleskoplader für die Landwirtschaft her. Wir haben den neuen Teleskoplader KT 276 in der Praxis getestet.


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Im Premium-Segment innerhalb von Agrar-Ladefahrzeugen hat sich seit 2012 der süddeutsche Baumaschinen-Hersteller Kramer positioniert. Wir haben eine fast voll ausgestattete Vorserienmaschine des neuen Teleskopladers KT 276 getestet.


Dieser wird von einem 75 PS starken Kohler-Vierzylinder angetrieben. Der Commonrail-Motor erfüllt die Abgasnorm IIIB mittels Dieseloxidations-Katalysator.


Per Knopfdruck ist ein Umkehrlüfter zuschaltbar, um die Kühler und die Motorhaube frei zu blasen. Das wussten wir beim Strohstapeln sehr zu schätzen.


Für den Vortrieb des aktuell größten Kramer-Teleskopladers sorgt ein Hydrostat mit permanentem Allradantrieb. Wahlweise ist eine Differenzialsperre zu bestellen, die wir für den landwirtschaftlichen Einsatz empfehlen. Unsere Testmaschine hatte den optionalen 30km/h-Antrieb eingebaut. Im kalten Zustand beschleunigte der Lader im Test naturgemäß eher träge. Ist er dagegen auf Betriebstemperatur gekommen, stellten wir in der Praxis eine subjektiv sehr spritzige Beschleunigung fest.


Die Arbeitshydraulik leistet laut Hersteller 90l/min bei einem Druck von 240bar. Weitere Angaben finden Sie im Datenkompass auf S. 32. Die 2,7t Nutzlast des 4,9t schweren Teleladers konnten wir im Praxistest bei „gewöhnlichen“ Arbeiten kaum ausreizen. Und eine Hubhöhe von gut 6m im Geräte-Drehpunkt reichen ebenfalls für die meisten Einsätze in der Landwirtschaft aus.


Feiner Fahrerstand:

Besonderes Augenmerk im Test legten wir auf die Kabine sowie die Bedienung des KT 276. Unser Lader war mit der auf Wunsch um 12cm höher gesetzten Kabine samt Trittstufe ausgestattet. Das sorgt für eine bessere Übersicht. Die Gesamthöhe beträgt dann 210 statt 198cm.


Der Einstieg in die auf Wunsch klimatisierte Kommandozentrale gelingt trotz zusätzlicher Stufe und der sich um 90° öffnende Tür leicht.


Am Fahrerstand angekommen sorgt der wahlweise luftgefederte (Serie: mechanisch) Grammer-Sitz für einen guten ersten Eindruck. Ein Ablagefach unter sowie ein Netz hinter dem Sitz verstauen „Kleinkram“. Das rechte Seiten- ist wie das Heckfenster auf Wunsch beheizbar, letzteres auch ausstellbar. Front- und Heckscheibenwischer sind dagegen Serie.


Insgesamt sechs LED-Arbeitsscheinwerfer erhellen die Arbeit in dunklen Gebäuden oder bei Nacht: Je zwei Leuchten sitzen am Telearm sowie an der Kabine vorne und hinten.


Smarte Steuerung:

Bei der Bedienung hat sich Kramer viel einfallen lassen. Schnelle Ladespiele gelingen mihilfe einiger Steuerungshilfen. Praktisch ist z.B. die optionale Schaufel-Rückführautomatik: Per Knopfdruck fährt die Schaufel die zuvor gespeicherte Stellung an.


Ebenso pfiffig ist die laut Kramer einzigartige Teleskop-Automatik namens „Smart Handling“: Im Schaufelmodus fährt der Telearm beim Absenken automatisch ein. So bleibt die Last so nahe am Lader wie möglich. Im Stapelmodus teleskopiert der Hubarm automatisch aus bzw. ein, sodass das Werkzeug im vertikal selben Abstand zur Vorderachse bleibt.


Noch dazu kann durch eine Kippzylinder-Sperre das Ein-/Auskippen deaktiviert werden. Das Bewegen von Paletten usw. geht dann so leicht von der Hand wie mit einem Gabelstapler.


Als dritte Funktion bleibt natürlich ein manueller Modus erhalten, bei dem Ausschub und Hubhöhe händisch gesteuert werden. Dank dieser Automatik-Funktionen ist die Arbeit mit dem Kramer auch für ungeübte Fahrer einfach zu erlernen.


Auf der Armlehne ist nahezu die gesamte Bedienung des Laders untergebracht. Mit dem Multifunktions-Hebel hatten wir alles im Griff: Fahrtrichtung, Heben/Senken und Ausschub des Teleskoparms sowie Ein-/Auskippen des Werkzeuges. Oben am Hebel sind die drei Fahrstufen (0 bis 7, 15 oder 30 km/h) vorwählbar. Hinten sitzt die Bedienung des dritten bzw. vierten Werkzeug-Steuerkreises. Der Steuerhebel ist für Straßenfahrten sperrbar.


Praktische Lenkung:

Nicht weit entfernt vom Joystick sitzen zwei kleine Hebel: Das Handgas ist in Schritten von 100U/min Motordrehzahl einstellbar. Der Tempomat begrenzt bei Bedarf die Fahrgeschwindigkeit.


Ebenfalls auf der rechten Seite – leider etwas weit hinten – wählt der Fahrer eine der serienmäßig drei Lenkungsarten vor. Diese stellten wir öfter um als gedacht: Die Vorderachslenkung ist aus unserer Sicht am besten für Straßenfahrten geeignet. Die Allradlenkung haben wir im Arbeitsalltag am meisten verwendet. Die Hundganglenkung schätzten wir sehr beim Strohballenschlichten oder beim seitlichen Heranfahren an eine Wand. So erreicht der Lader fast jede Ecke.


Den Komfort erhöhen das wahlweise in Höhe und Neigung verstellbare Lenkrad sowie das hochgezogene Dachfenster samt Sonnenrollo.


Der Teleskoparm des KT 276 ist zweiteilig ausgeführt. Ganz ausgeschoben bleiben immer noch 88cm Überlappung zwischen Innen- und Außenarm. Der optionale Laststabilisator des Ladearms lässt sich permanent aus- bzw. zuschalten sowie automatisch bei über 7km/h Fahrgeschwindigkeit.


Kumpel für den Kipper:

Unser Test-Lader war mit dem optionalen hydraulischen Werkzeug-Schnellwechsel ausgerüstet. Der gesamte Werkzeug-Schwenkwinkel beträgt serienmäßig 132°. Dabei kippt das Werkzeug senkrecht aus und hat eine höhere Losbrechkraft.


Hier hatte unsere Testmaschine ebenfalls eine Wunschausrüstung eingebaut: Per Umlenkrolle in der Kinematik ist der Schwenkwinkel auf 150° vergrößert. So kippt das Werkzeug noch weiter nach hinten aus. Das soll z.B. klebrigen Gütern den Abschied aus der Schaufel erleichtern.


Um das Kuppeln der Hydraulikstecker von Anbaugeräten zu erleichtern, kann die Leitung direkt am Telearm per Taste drucklos geschaltet werden – sehr gut.


Auch im Heck war unser KT 276 recht üppig ausgestattet. Je ein doppelt- und einfachwirkender Steuerkreis sind vorhanden. Ein hydraulisches Anhängerbremsventil, ein automatisches und verstellbares Zugmaul mit einer Tonne Stützlast sowie eine PKW-Anhängekupplung (beide von Scharmüller) ermöglichen das Arbeiten mit Kippern. Eine 7-polige Steckdose ist ebenso an Bord. Statt dem serienmäßigen Heckgewicht ist künftig ein 2,2t starkes Hubwerk sowie eine hydraulisch angetriebene Zapfwelle mit 26PS Leistung lieferbar. Die Wartung ist schnell erklärt: Links im Heck des Kramer sind einige der insgesamt 20 Schmiernippel an einer Stelle zusammengefasst. Ein Schmierplan im linken Kabinenfenster schafft Überblick.


Wenig Wartung:

Die absperrbare Motorhaube auf der rechten Seite ist leicht zu öffnen und schwenkt weit nach oben. Selbst bei geschlossener Haube sind der Füllstutzen und das Schauglas für das Hydrauliköl gut einsehbar. Der Dieseltank fasst 100 Liter Treibstoff. Probleme gab es in unserem Praxistest mit der Füllstandsanzeige. Diese zeigte einen niedrigen Tankinhalt nicht korrekt an. So fuhren wir den Lader ausgerechnet auf einer Überstellungsfahrt trocken, obwohl laut Anzeige noch nicht einmal die Reserve erreicht war.


Insgesamt beurteilen wir die Verarbeitung der gesamten Maschine als sehr hochwertig. Den Platz im Premium-Segment von Lade-Fahrzeugen hat sich Kramer aus unserer Sicht verdient.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Lukas Weninger

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