Hier haben wir mit zwei Systemen gearbeitet, einem Schlegel- und einem Sichelmulcher. Beim 4 m breiten Schlegelmulcher hätte der Hersteller uns lieber eine Front-Heck-Kombination zur Verfügung gestellt, um mit dem Schlepper nicht noch zusätzlich Stängel niederzufahren. Allerdings sind in Ackerbauregionen Traktoren mit Frontzapfwelle relativ selten – deshalb haben wir uns für die heckangebaute Variante mit Langfahrvorrichtung entschieden.
Vor allem nach Silomais war die Einstellung beider Geräte anspruchsvoll. Der Schlegelmulcher sinkt mit seiner nachlaufenden Walze auf den „Dämmen“ zwischen den Spuren leicht ein und die schweren Plattenschlegel greifen schnell in den Boden. Sie hinterlassen hier dann ein sauberes Bild, verschleißen aber schneller. Wenn man diagonal fährt, kann man vielleicht den Verschleiß der Schlegel etwas gleichmäßiger halten.
Beim Sichelmulcher erfassten die Klingen besonders der größeren Rotoren nicht alle Pflanzen in den Fahrspuren der Silomais-Parzellen. Allerdings waren die Stengel in den Spuren schon oft durch die Reifen soweit zerquetscht, dass sie sich nicht mehr auf das Ergebnis auswirkten.
Deutlich schwieriger wurde es im Körnermais: Das nasse Stroh und die große Menge Ernterückstände beeinträchtigte das Ergebnis beider Mulcher. Die Zahl der zerstörten Pflanzen sank um bis zu 20 %. Weil sich aber auch die anderen Geräte mit den Pflanzenmassen schwertaten, schnitten in dieser Disziplin die Mulcher trotzdem noch am besten ab. Unser Schlepper erreichte mit dem 7,30 m breiten Sichelmulcher beim Körnermais seine Leistungsgrenze deutlich: Obwohl der Tempomat auf 8 km/h eingestellt war, kam der Schlepper nicht über 4 bis 6 km/h hinaus. Außerdem neigte der Sichelmulcher dazu, durch seine großen Rotordurchmesser das Material leicht zu „schwaden“.
Fazit: Die Mulcher zerkleinern intensiv. Im direkten Vergleich erzielte der Schlegelmulcher mit seinen Plattenschlegeln und dem Gegenkamm im Silomais bessere Ergebnisse – was vermutlich an der tieferen und damit verschleißträchtigeren Einstellung lag. Nach Körnermais steigt der Leistungsbedarf deutlich an. Die höheren Anforderungen erhöhen auch den Verrechnungssatz fürs Mulchen.
Im Gegensatz zu allen anderen Systemen übernehmen die Mulcher keinerlei Bodenbearbeitung. Es schließt sich in jedem Fall ein weiterer Bearbeitungsgang an, was bei der Kostenbetrachtung berücksichtigt werden muss. Außerdem varrieren die Kosten mit der eingestellten Tiefe bzw. dem Verschleiß.
Je früher der Mulcher eingesetzt wird, umso besser: Fest verankerte, aufrechte Stängel lassen sich grundsätzlich besser mulchen, als mürbe Stoppeln, die sofort umfallen.