Für Betriebe mit wenigen Tieren lohnt eine Neuinvestition in eine Siloanlage häufig nicht. Um nicht auf Mais verzichten zu müssen, setzen manche Landwirte auf Maisballen. Wir haben uns ein Verfahren von dem niederländischen Lohnunternehmen „Ni´j Holthoes“ auf einem Feld im Münsterland angeschaut. Bei der Maisballenpresse handelte es sich um eine MR 1210 MultiBaler von Agronic aus Finnland (www.agronic.fi). Sie hat einen 4 m3 großen Bunker als Puffer verbaut. So braucht der Maishäcksler nicht für jeden Ballen anhalten. Die Ballenkammer formt den Ballen mit einer Rundrohrkette. Die geringen Rieselverluste fängt eine Wanne unter der Presse auf. Eine Überkehr fördert den Mais wieder zurück in den Bunker. Der MultiBaler bindet die Ballen mit Folie, bevor sie die Ballenkammer verlassen. Hinter der Ballenkammer werden sie dann endgültig gewickelt. Um die Ballen auf dem Maisstoppelacker beschädigungsfrei ablegen zu können, setzt der Niederländer auf einen Trick: Ein Frontgrubber lockert die Stoppeln und eine lange Gummimatte gibt den Ballen Schutz beim Abrollen. Für unseren Test häckselte ein John Deere 6850 mit 8-reihigem Maisgebiss. Dieser fuhr in dem trockenen Maisbestand mit ca. 2 km/h und war für die Presse natürlich zu groß. Ein 4- oder 6-reihiger Maishäcksler reicht unserer Einschätzung nach locker aus. Besonders zeitintensiv war das Nachlegen der Folie zum Binden und Wickeln. Ohne diese Unterbrechungen könnte ein 6- reihiger Häcksler zumindest langsam durchfahren.
Weitere Merkmale der Maisballensilage:
- Der TS-Gehalt sollte bei mindestens 40 % liegen, ansonsten sammelt sich Wasser im Ballen und die Silage gelingt nicht.
- Vorteil: Durch den späten Häckseltermin haben viele Lohnunternehmen wieder freie Kapazitäten für das langwierige Maispressen.
- Der Ballen ist nach dem Öffnen noch ca. 2 Wochen haltbar.
- Bei unserem Beispiel hatten die Ballen einen Durchmesser von ca. 110 cm und wogen 650 kg.-ft-