In Schleswig-Holstein hat Claas seine Neuheiten zur kommenden Saison vorgestellt. Neben einigen neuen Maschinen gibt es an viele Geräten Detailverbesserungen. Wir geben einen Überblick.
Mähdrescher
Die Lexion-Familie erhält Zuwachs. Der Lexion 8600 und 8600 Terra Trac ergänzen die obere Baureihe der Hybridmähdrescher nach unten. Der 8600 positioniert sich mit seinem 1,70 m breiten Kanal direkt über dem 7700 mit der 1,42 m breiten Dreschtrommel. Im 8600 werkelt ein MAN D26 Sechszylinder mit 12,4 l Hubraum. Die beiden darüberliegenden Modelle 8700 und 8800 erhalten mehr Leistung. Hier legen die Harsewinkler nochmal 41 bzw. 47 PS obendrauf. Der 8800 hat dabei nun das gleiche Triebwerk wie der 8900. Für Arbeiten am Hang bietet Claas jetzt zwei Montana-Modelle. Der 7700 und 5500 sind als Radmaschinen mit dem schmaleren, 1,42 m breiten Kanal mit dem Fahrwerkshangausgleich erhältlich. So lassen sich bis zu 18 Grad Seiten- und 6 Grad Längsneigung ausgleichen. Um Steigungen sicher meistern zu können, sind sie mit Allrad sowie elektrisch zuschaltbarer Differenzialsperre für die Vorderachse ausgestattet.
Neben den Modellergänzungen erhalten alle Lexion den neuen Fahrerstand, der bereits vom Trion bekannt ist. Außerdem sind die Korntankvolumen bei einigen Modellen gewachsen.
Eine weitere Neuheit gibt es bei den Vorsätzen. Der achtreihige Pflücker Corio 875 FC ist nun optional mit einem integrierten Stoppelzerstörer unterwegs. Der Stubble Cracker arbeitet hinter dem Pflücker mit je einem rotierenden Teller pro Reihe, der mit zwei Schlegeln ausgestattet ist. Das Gewicht des Pflückers erhöht sich damit um ca. 400 kg. Den zusätzlichen Leistungsbedarf gibt Claas mit 3 kW je Reihe an.
Pressen
Die Quadrant-Evolution 5200 und 5300 gibt es zur Saison 2023 mit einem Vorbauhäcksler ab Werk. Diesen bezieht Claas künftig von Müthing. Die mit 88 Messern bestückte Häckslerwelle soll das Stroh maximal zerkleinern. Außerdem sind die Quadrant-Pressen künftig mit einem hydraulischen Antrieb von Pick-up und dem Power feeding system (PFS) unterwegs.
Neu ist auch die 500er Serie der variablen Rundballenpressen Variant. Das Angebot erstreckt sich über sechs Maschinen. Je drei Pressen erzeugen Rundballen von 0,90 bis maximal 1,60 m, die anderen drei von 0,90 bis zu 1,80 m Durchmesser. Die Variant 560 und 580 gibt es wahlweise mit einem einfachen Förderrotor oder in der RC-Ausführung mit Schneidrotor und maximal 14 Messern. Die Variant 565 und 585 RC sind mit verstärkten Antrieben und einem 17-Messer-Schneidwerk unterwegs. Die neue Pressdruckregelung Smart Density misst den Druck und die Position der beiden Spannarme unabhängig voneinander. Das soll eine bessere Einstellung des Pressdrucks ermöglichen. Auch eine Weichkerneinstellung ist möglich, z.B. für den Einsatz im Heu.
Radlader
Claas legt die Mittelklasse-Baureihe seiner Torion-Radlader neu auf. Dabei haben die Ingenieure vor allem den Vorderwagen bzw. die Hubschwinge überarbeitet. Die Z-Schwinge ist länger geworden, hat mehr Hub- und Haltekraft bekommen und soll in unterer Position mehr Losbrechkräfte bieten. Für größere Überladehöhen lassen sich die Torions sogar mit einer verlängerten Schwinge ausstatten, was eine Höhe im Schaufeldrehpunkt von bis zu 4,52 m ermöglicht. Es gibt nun drei statt wie bisher vier Modelle. Der Torion 1285 ist dabei der Kleinste, mit einem Einsatzgewicht von 13,5 t. Den rund 15,5 t schweren Torion 1611 gibt es in zwei Ausführungen. Das einfache Modell bringt es auf 207 PS Motorleistung, die P-Version sogar auf 252 PS. Der 1611P ist für schwere Einsätze auf dem Silo konzipiert. Der Vario-Power Fahrantrieb soll in Kombination mit einer gesteigerten Motor- und Hydraulikleistung für mehr Schubkraft sorgen. Auf der Straße sind die Lader bei reduzierter Drehzahl bis zu 40 km/h schnell.
Mähwerke
Claas stellt neue Disco-Scheibenmähwerke ohne Aufbereiter vor. Es gibt drei Modelle: 8500, 9200 und 1010. Die Arbeitsbreite der schwerpunktaufgehangenen Mäher ohne Teleskopausleger reicht von 8,10 bis 9,90 m, je nach Modell. Das größte Mähwerk Disco 1010 ist mit der neuen Vektorlappung ausgestattet, die bereits vom 4400 Contour bekannt ist. Damit hält das Mähwerk auf der Straße die maximale Transporthöhe von 4 m ein. Als Leistungsbedarf für die Mähwerke gibt Claas beim großen Disco 1010 etwa 150 PS an.
Elektronik
Das Cemis 1200 ist der Nachfolger des Universalterminals S10, welches Claas für Lenksystemanwendungen nutzt. Das Terminal ist jetzt auch für Traktoren, Feldhäcksler und den Lexion erhältlich. Es bietet ein 12 Zoll großes Display. Der neue Sat 900 GNSS-Empfänger kommt von Trimble, mit denen Claas auch eine strategische Zusammenarbeit für die neuen Generationen der Lenksysteme eingegangen ist. Die Antenne kann Signale von GPS-, Glonass, Galileo- und Beidou-Satelliten empfangen. Das Cemis 1200 ist Isobus-fähig und unterstützt die Funktionen Section Control, TC-Geo und variable Rate. Applikationskarten können im Isoxml-Format auf das Terminal übertragen werden, über Telematics auch drahtlos.Ihr Kontakt zur Redaktion:andreas.huesmann@topagrar.com
