Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Neue Zinken säen besser

Lesezeit: 4 Minuten

Kverneland hat seine Zinkendrillmaschine komplett überarbeitet. Wir haben den neuen TineSeeder Evo in der Praxis ausprobiert.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Den 6 m-TineSeeder Evo setzten wir zur Aussaat von Hafer und Ackerbohnen ein. Vor allem die Arbeitsqualität der Maschine überzeugte – mit kleinen Einschränkungen.


Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue TineSeeder länger geworden. Die Zinken verteilen sich auf fünf statt wie bisher auf drei oder vier Balken. Das erhöht den Durchgang zwischen den Zinken und soll Verstopfungen verhindern. Die Reihenabstände 12,5 und 15 cm sind möglich. Außerdem stehen jetzt optional Andruckrollen und ein Crossboard zur Verfügung.


Zinken und Saatgutauslauf veränderte Kverneland gegenüber dem Vorgänger nicht. Blattfedern sichern die Zinken gegen Fremdkörper. Der Saatgutauslauf liegt direkt im Schatten der Schare. Die Körner fallen nach hinten in die Furche des Schars.


Den TineSeeder Evo gibt es nur als Anbauvariante. Während der Arbeit stützt sich die Maschine auf zwei große Räder unter dem Tank und zwei kleinere seitlich im Rahmen. Die Räder führen die Schare über den Rahmen auch in der Tiefe. Die Tiefenverstellung erfolgt mit vier leichtgängige Spindeln bei den Rädern, jeweils mit eindeutiger Skala. Uns hat diese Lösung sehr gut gefallen. Unsere Testmaschine war mit dem iDrill-Dosiersystem, elektrischem Zellradantrieb und Isobus ausgerüstet. Das Terminal unterstützt beim Abdrehen. Zusammen mit dem elektrischen Antrieb ist man nach einem Abdrehdurchgang startklar. Sehr gut: Das Terminal speichert die Werte für verschiedene Abdrehproben. Man kann also zwischen den Früchten wechseln, ohne jedes Mal neu abdrehen zu müssen.


Der Gebläseantrieb erfolgt wahlweise per Hydraulik oder Zapfwelle. Wir empfehlen die hydraulische Variante, falls der Schlepper nicht über eine 1000er Sparzapfwelle verfügt. Unsere Testmaschine mit Zapfwellenantrieb brauchte gerade bei den Bohnen ordentlich Drehzahl. Das lässt sich mit hydraulischem Antrieb spritsparender erreichen, besonders.


Die Arbeitsqualität ist sehr gut


Bei der Aussaat waren wir von der Arbeitsqualität und dem Feldaufgang des TineSeeder Evo positiv überrascht. Im nassen Frühjahr 2010 leistete die Maschine sehr gute Arbeit und war schon sehr früh einsetzbar. Mit einer Scheibendrille hätte man unserer Einschätzung nach noch etwa zwei Tage länger mit der Aussaat warten müssen – und es nicht vor dem nächsten Schauer geschafft.


Bei der Haferaussaat waren Fahrgeschwindigkeiten bis 15 km/h problemlos möglich. Die Bohnen machten dem elektrischen Zellradantrieb zu schaffen. Bei 11 bis 12 km/h war Schluss. Das Drehmoment des Motors war ausgereizt. Leider fehlt für solche Fälle ein Warnton. Der Fahrer muss die Drehzahl auf dem Arbeitsbildschirm selbst überwachen. Laut Kverneland wurde das geändert. Die hohe Aussaatmenge von 240 kg/ha hätte aber auch bei einem Sporenradantrieb zu deutlichem Schlupf geführt.


Insgesamt war die Ablagequalität in Ordnung. Aber: Wie für viele Zinkendrillmaschinen gilt auch für den TineSeeder Evo: Der Acker sollte zur Aussaat eben sein. Ein ordentlicher Grubber ist also Pflicht. Kleine Unebenheiten lassen sich mit dem Crossboard noch ausgleichen. Bei größeren Wällen oder Furchen kommt es dann zu Fehlstellen.


Unsere Testmaschine war mit einem vergrößerten Saatguttank ausgerüstet. Das führte im Praxiseinsatz zum Problem: Bei vollem Tank (ca. 1,5 t Bohnen) lastete viel Gewicht auf den mittleren Rädern. Sie drückten sich tief ein, damit wurde die Ablage zu tief. Wir mussten mit der Hydraulik gegensteuern und die Maschine leicht halten. Leerte sich der Tank, konnten wir wieder in Schwimmstellung fahren. Der Fahrer muss also bei vollem Tank immer ein Auge auf die Tiefenführung haben. Was uns sonst noch aufgefallen ist:


Die Andruckrollen hängen Paarweise an einem Träger. Wird es sehr feucht, sollte man sie komplett hochdrehen, sonst baut sich Material auf.


Der Striegel sitzt sehr nah hinter der letzten Zinkenreihe. Bei hoher Strohauflage kann es zu Verstopfungen kommen.


In der Grundversion fasst der Saatguttank 1 200 l. Er kann auf bis zu 2 200 l aufgerüstet werden. Praktisch: Es gibt ein Sichtfenster über dem Zellrad, das von der Kabine aus gut zu erkennen ist.


Die Menüstruktur des Isobus-Rechners ist verständlich und auch der Arbeitsbildschirm bietet die wichtigsten Infos und Funktionen.


Den TineSeeder Evo gibt es in sechs Arbeitsbreiten zwischen 4 und 6 m. Für die 6 m-Variante liegt der Leistungsbedarf bei etwa 150 PS. Unsere Testmaschine kostet 51 776 € laut Liste ohne MwSt.


Fazit


Die Neuauflage des TineSeeders ist gelungen. Kverneland hat eine Drillmaschine auf die Zinken gestellt, die mit schwierigen Bedingungen gut fertig wird und ein gutes Arbeitsergebnis liefert. In unserem Test war der Feldaufgang von Hafer und Bohnen hervorragend. Elektrischer Zellradantrieb und Isobus arbeiten gut und machen die Maschine komfortabel. Aber: Mit Tankvergrößerung reicht die Tragkraft der Stützräder unter feuchten Bedingungen nicht aus, der Schlepper muss Gewicht übernehmen. Zwischen letzter Zinkenreihe und Striegel könnte der TineSeeder mehr Durchgang vertragen. F. Berning

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.