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Newcomer in Orange

Lesezeit: 4 Minuten

Kubota stellt neue Traktoren bis 170 PS und Kvernelandmaschinen in Orange vor. Was bieten die Schlepper und welche Wachstumsstrategie verfolgen die Japaner in der Landtechnik?


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Grundstückspflege, Kompakttraktoren, Minibagger und kleine Diesel: Bisher spielte Kubota in der Landwirtschaft kaum eine Rolle. Doch spätestens seit dem Kauf von Kverneland im Mai 2012 und der Vorstellung der Traktoren M7 Ende September in Frankreich zeigen die Japaner, dass sie es ernst meinen mit ihrem Einstieg in die europäische Landtechnik.


Interessant: Der Konzern ist derzeit der einzige Landtechnikhersteller in Europa, der das komplette Programm von Traktoren über die Futterernte bis zur Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz sowie Saat anbieten kann. Die Wettbewerber beobachten Kubota jedenfalls sehr aufmerksam.


Die neuen, großen Traktoren M7 sind der zentrale Baustein der Kubota-Strategie. Die Schlepper sollen ab April 2015 im neuen Werk in Dünkirchen, Nord-­Frankreich, vom Band laufen. Zunächst umfasst die Reihe drei Modelle. Das Baukastenkonzept mit den beiden Ausstattungslinien Standard und Premium soll möglichst viele Kunden, vor allem aber Familien- bzw. Gemischtbetriebe ansprechen.


Ein starker Lenkeinschlag soll sie auf viehhaltenden Betrieben besonders wendig machen, der recht große Radstand von 2,72 m und die laut Kubota hohe Hubkraft von 9 t Ackereignung unterstreichen. Im Jahr 2017 wollen die Japaner rund 3 000 M7-Traktoren absetzen.


Die Kubota-Motoren V 6108 haben 6,1 l und leisten je nach Modell 130, 150 oder 170 PS (95, 110, 125 kW Nennleistung). Die Traktoren erfüllen die finale Abgasstufe 4, und zwar mit der aufwendigen Kombination von gekühlter externer Abgasrückführung (EGR), Dieseloxidations-Kat (DOC), Partikelfilter (DPF) und – neu für Kubota – auch AdBlue (SCR). Für Zapfwellenarbeiten und Transporte legt die Elektronik bei den kleineren Modellen 20 PS Boostleistung drauf. Beim Topmodell M7-171 fällt der Boost mit + 5 PS eher bescheiden aus.


Getriebe von ZF:

Beim Antriebsstrang haben sich die Japaner für den deutschen Zulieferer ZF entschieden. Wahlweise gibt es das mechanische Getriebe K-Power oder den stufenlosen Antrieb K-VT, beide entweder mit max. 40 km/h oder 50 km/h. Das mechanische Getriebe baut sich aus sechs Gruppen und vier Lastschaltstufen auf (24/24). Auch die Gruppen schalten ohne zu kuppeln, aber nicht unter schwerer Zuglast. Optional gibt es 16 Kriechgänge zusätzlich.


Der stufenlose Antrieb hat wie bei ZF üblich mehrere mechanische Fahrbereiche, die automatisch wechseln. Die Fahrstrategie wählt der Fahrer über das Terminal. Direkt nach Motorstart arbeiten Fahrhebel und Fahrpedal parallel, das macht den Einsatz einfach.


Die Fahrtrichtung lässt sich per Shuttlehebel oder per Knopfdruck am Multifunktionshebel wechseln. Serienmäßig sind vier Zapfwellengeschwindigkeiten an Bord. Auch bei der Front­achse rückt Kubota von den eigenen Produkten ab. Anstatt der üblichen Allradachse mit doppeltem Kegelradgetriebe sind beim M7 jetzt Dana-Achsen mit Kreuzgelenken montiert. Die hydropneumatische Federung der Front­achse kann der Kunde mit einer mechanischen oder einer elektropneumatischen Kabinenfederung kombinieren.


In der Standard-Ausstattung fällt die Hydraulik recht einfach aus: Es gibt eine 80 l-Zahnradpumpe und maximal vier mechanische Steuerventile.


Deutlich komfortabler wirds in der Premium- bzw. Premium-K-VT-Ausstattung: Hier versorgt eine Load-Sensing-Pumpe das Hydrauliksystem mit 110 l Öl pro Minute. Bis zu sechs programmierbare Elektro-Proportional- Ventile sind dann laut Kubota lieferbar. Die EHR kommt von Bosch. Das Programmieren von Ventilen und EHR läuft über das in dieser Ausstattung serienmäßige Terminal.


Bordrechner Tellus:

Beim Bordrechner bedienen sich die Konstrukteure im Konzern: Sie bieten die Traktoren wahlweise mit einem 7 oder einem 12 Zoll- Touchscreen aus der Tellus-Linie von Kverneland an. Die Rechner sind Isobus-fähig, bieten GPS-Anwendungen wie das automatische Lenken und ein Vorgewende-Management.


Der Rahmen der Vierpfosten-Kabine stammt von den M-Traktoren wie dem M-135 GX (diese Reihe wird künftig wahrscheinlich M6 heißen). Die Multi-Funktionsarmlehne und der Fahrhebel der Premium-Linie sind neu. Neben dem elektronischen Drehzahlspeicher bietet das Bedienkonzept auch je zwei Tempomaten für beide Fahrtrichtungen.


Auch bei den Anbauteilen legt Kubota nach. Die M7-Traktoren können ab Werk mit einer 3,5 t-Frontydraulik und -zapfwelle von Zuidberg ausgestattet werden. Den passenden Frontlader baut Kubota selbst. Die Schwinge hat jetzt eine mechanische Parallelführung mit innenliegender Z-Kinematik.


Keine Frage, die Japaner meinen es ernst und wollen in der Premium-Klasse der europäischen Traktoren mitspielen. Doch der Einsatz von hochwertigen Zukauf-Komponenten engt den Preisspielraum und damit das bisherige Hauptargument für die orangen Traktoren ein: der konkurrenzlos günstige Preis. Kubota gibt die Listenpreis-Spanne mit 90 000 bis 130 000 € (o. MwSt.) an. Und ob die auffällige orange Hausfarbe bei den Landwirten ankommt, muss sich auch noch zeigen.


Guido Höner

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