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Plätze ohne Pfützen

Lesezeit: 14 Minuten

Mit Schotter und der passenden Deckschicht können Sie passable Wege und Abstellplätze bauen. Wir haben uns bei Experten umgehört, worauf Sie achten müssen, damit das Bauwerk nicht zur Kraterlandschaft wird.


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Der Maschinenpark wächst und Sie brauchen mehr Abstellfläche. Dem Hofladen fehlt ein Kundenparkplatz. Oder eine weitere Zufahrt zur Siloplatte beendet die ständigen Begegnungen der Silagetransporter. Klar, die „sauberste“ Lösung wären ein ordentliches Pflaster oder eine feste Decke aus Beton bzw. Asphalt. Ganz abgesehen von den hohen Kosten: Nicht überall ist es sinnvoll, sich mit einer festen Decke direkt alles zu verbauen. Vor allem wenn hier später vielleicht mal ein Fahrsilo entstehen soll oder nachträglich Leitungen verlegt werden müssen.


Viele Ziele der Hofbefestigung können Sie gut und günstig mit einer Schotterfläche erreichen. Damit aus dem akkurat abgezogenen Platz aber nicht in kurzer Zeit eine unansehnliche Seenplatte wird, haben wir mit Bauprofis die wichtigsten Tipps für den richtigen Aufbau zusammengestellt.


1. Der Untergrund:

Ganz wichtig für den erfolgreichen Bau Ihres Platzes oder Weges ist der Boden. Je bindiger der Boden, also je höher der Feinanteil, desto dicker müssen Unterbau und Tragschichten sein. Ein Boden mit hohem Feinanteil hält besser das Wasser, und das können Sie im Aufbau des Platzes gar nicht gebrauchen. Wenn das Wasser nicht aus den Tragschichten versickern kann, ist die Bindung im Baumaterial schlechter und bei Frost entstehen tiefgehende Schäden.


Sie beginnen den Aufbau des Platzes mit dem Auskoffern. Bindiger Boden und Boden mit hohem Humusanteil müssen runter von der Fläche. Weiche, bindige Böden werden durchaus bis zu 50 cm tief ausgekoffert. Einfluss auf die Auskoffertiefe und die Gesamtdicke des Aufbaus haben außerdem:


  • Die Belastung: Sie wird eingeteilt in Bauklassen. Bei Lkw-Lieferverkehr gibt die Bauklasse III eine Stärke des Oberbaus von 30 bis 40 cm vor (Tragschicht inklusive der weiteren Schichten).
  • Die Frostempfindlichkeit: Dieser Punkt ist direkt vom Boden vor Ort abhängig und hängt vom Wasserhaltevermögen ab. Kies zum Beispiel hält kein Wasser und wirkt sich nicht aus. Kritischste Fälle sind Ton und Schluff, die zu einem Zuschlag zum Oberbau von weiteren 10 cm führen.
  • Die Frosteinwirkungszone: Wie stark ist die Frostgefahr bei Ihnen in der Region? Zuschläge von 5 cm gibt es in den Mittelgebirgen und den östlichen Bundesgebieten, in höheren Mittelgebirgen und im Hochgebirge klettert der Zuschlag teils sogar auf 15 cm.


Weitere Details zur Berechnung der richtigen Schichtdicke haben wir bereits im Beitrag „Feste Flächen“ zusammengefasst (top agrar 7/2007), den Sie aktuell auch unter der Rubrik „Heft+“ auf unserer Homepage www.topagrar.com finden.


2. Planum und Frostschutz:

Die (bearbeitete) Oberfläche des ausgekofferten Untergrundes wird als Planum bezeichnet. Wenn Sie zusätzlich Material für einen Unterbau einbringen, bezieht sich der Begriff Planum auf die Oberfläche des Unterbaus. Planum ist also der Übergang vom Unter- in den Oberbau. Der Oberbau besteht meist aus der Frostschutz- und Tragschicht und evtl. einer Deckschicht (siehe Zeichnung).


Wie der Name sagt, soll das Planum eben sein. Fahren Sie den Untergrund möglichst nicht mit dem Radlader oder Schlepper zusammen. Verdichten Sie das Planum intensiv mit einer Rüttelplatte oder Walze.


Auf schwierigen Böden kann es sinnvoll sein, als erstes sogenannten „Grobschlag“ einzubauen. Das sind gröbere Gesteinsbrocken oder grober Bauschutt (siehe Hinweise zum Bauschutt und RC- bzw. Recycling-Materialien im Kasten). Die gröberen Brocken verhaken sich und sorgen für besseren Halt. Praxistipp: die verbleibenden Hohlräume mit Sand zuschlämmen. Wenn es nicht auf ein paar Wochen ankommt, einfach mit dünner Sandschicht liegen und einregnen lassen, oder mit Wasser nachhelfen. Natürlich muss dann auch der Grobschlag verdichtet werden.


In besonders beanspruchten Stellen wie Einfahrten, Wendeplätzen oder Hauptfahrwegen können Sie vor dem weiteren Aufbau Geotextil auslegen. Das sehr reißfeste Material verteilt den Druck unter der Tragschicht auf eine größere Fläche. Entscheiden Sie sich am besten für ein robustes Gittergewebe. Der Preis liegt zwischen 3 und 8 €/m2. Das Material wird wie ein Teppich ausgelegt. An Nahtstellen mindestens 50 cm Überlappung einplanen. Achtung, wenn Sie später an dieser Stelle Rohrleitungen verlegen: Sobald Sie das Geotextil zerschneiden, verliert es seine Wirkung. Wenn Sie also durch die Textillage durch müssen: Oberbau breiter abbaggern und später die durchtrennte Lage mit ausreichender Überlappung überbrücken.


Über dem Planum folgt die Frostschutzschicht. Schäden entstehen durch direkte Frosteinwirkung oder durch das Eindringen von Tauwasser. Es bilden sich Eislinsen. Deshalb die Frostschutzschicht mit gröberem, durchlässigem Material ohne Feinanteil aufbauen, damit das Wasser aus dem Baukörper abfließen kann. Meist reichen Kies oder Sand, die günstiger als Schotter sind.


RC-Material muss gesiebt sein, damit Fein- und Feinstanteile keine wasserdichte Schicht bilden. Bei sandigem Untergrund brauchen Sie keine Frostschutzschicht. Umso bindiger der Boden und je kälter die Winter in Ihrer Region sind, desto wichtiger wird diese Schicht.


Verdichten Sie immer Schichtweise. Je nach Rüttelplatte oder Walze sollten die einzelnen Schichten nicht mehr als 20 cm dick sein. Arbeiten Sie mit der Rüttelplatte kreuz und quer. Mit einer Walze vor allem langsam fahren, damit das Gewicht „wirken“ kann.


3. Tragschicht für die Last:

Auf der sorgfältig verdichteten Frostschutzschicht bauen Sie die Tragschicht auf. Je nach Belastung sollte diese Schicht im Schnitt 20 bis 30 cm stark sein. Auch hier bieten sich natürliche oder RC-Baustoffe an. Sande und Kiese lassen sich zwar einfacher verdichten, allerdings ist die Belastbarkeit von kantigem, gebrochenem Material höher – die Bestandteile verhaken sich besser, die Schicht kann dünner ausfallen.


Ebenfalls wichtig: Eng gestellte Gemische, also mit weitgehend gleich großen Bestandteilen, lassen sich schlechter verdichten als weit gestellte. Denn die feinen Anteile füllen so die Zwischenräume zwischen den groben besser auf.


Gängig sind Schotter, je nach Region aus Hartkalkstein (HKS) oder Granit. Die Bezeichnung gibt die kleinsten und größten Bestandteile des Materials an. Ein Schotter 0/45 hat maximal 45 mm große Bestandteile, der Schotter 5/45 kaum/keine Bestandteile unter 5 mm. Aber auch beim 0/45er ist der Anteil der 0-Fraktion, also der feinen Bestandteile, auf maximal 5 % (bzw. 7 % im eingebauten Zustand begrenzt). Meist sind Schotter mit 0-Bestandteilen gängiger und günstiger.


Wollen Sie die Fläche ohne weitere Schicht nutzen, sollte der Schotter nicht zu grob sein. Am besten eignet sich hier 0/32er-Material.


Sehr gute Qualität hat auch Gleisschotter, der aus besonders hartem Gestein besteht. Die Sortierung enthält allerdings kaum Feinbestandteile, damit das Wasser ungehindert aus dem Gleisbett abfließen kann. Er eignet sich deshalb sehr gut für Frostschutzschichten, lässt sich allerdings schwerer verdichten. Vor allem Rückstände von Tränkmitteln für die Schwellen, Schmierstoffen und teils Herbiziden können Gleisschotter belasten. Wenn Sie Gleisschotter verwenden, lassen Sie sich die Unbedenklichkeit bescheinigen (Kasten). Teils werden speziell aufbereitete und zertifizierte Gleisschotter angeboten.


Mit der entsprechenden Genehmigung kann die Tragschicht natürlich auch aus anderen RC-Materialien aufgebaut werden. Fachgerecht aufbereitetes, gesiebtes und güteüberwachtes RC-Material aus reinem Beton eignet sich sehr gut dafür. Je nach Bundesland entfällt hier teils die Pflicht zur wasserrechtlichen Erlaubnis (vorher für Ihre Region prüfen und vom zertifizierten Lieferanten bescheinigen lassen).


RC-Material aus Beton ist abriebfester als Material aus gemischtem Bauschutt. Je höher der Anteil an Ziegelbruch im RC-Material, desto höher der Tonanteil. Besonders bei stark befahrenen Flächen können der Abrieb und damit die Feinanteile den Wasserabfluss innerhalb des Baukörpers behindern und die Gefahr von Frostschäden erhöhen. Es bilden sich außerdem schneller Pfützen.


Hochofenschlacke (HO-Schlacke) lässt sich ebenfalls in Tragschichten einbauen, ist aber genehmigungspflichtig. Die beste Qualität hat HO-Schlacke der Sorte A. Vorsicht bei Hütten-Mineralstoff-Gemischen. Sie sind quellfähig und nehmen Wasser auf, was vor allem beim offenen Einbau Probleme bringen kann.


4. Schöner mit Deckschicht?

Reine Schotterplätze lassen sich zwar gut mit dem Schlepper befahren. Doch ihre Oberfläche ist oft rau und teils etwas unbequemer zu begehen. Auch mit kleineren Fahrzeugen oder Schubkarren wird es unkomfortabel. Sie haben deshalb verschiedene Möglichkeiten, zusätzlich eine Deckschicht auf die Tragschicht aufzubringen. Dafür bieten sich unter anderem Asphaltfräsgut oder – optisch schöner und genehmigungsfrei – natürliche Gemische an („wassergebundene Deckschicht“).


Deckschichten verursachen relativ geringe Kosten. Je nach Material punkten sie teils mit naturnahem Aussehen und nehmen auch Wasser auf (meist aber nur in geringeren Mengen und nicht viel mehr als auf versiegelten Flächen). Gegen die einfachen Deckschichten spricht vor allem der höhere Pflegeaufwand. Sie lassen sich schlechter sauber und schneefrei halten. Vor allem im Frühjahr und bei Tauwetter durchfeuchten sie. Es bilden sich Spuren und der Schmutz trägt sich weiter. Im Sommer trocknen sie aus und stauben, besonders bei höheren Fahrgeschwindigkeiten. Vor allem wassergebundene Deckschichten verlieren dann ihren Zusammenhalt. In weniger befahrenen Bereichen machen sich je nach Material schnell Unkräuter breit.


Deckschichten bestehen häufig aus feineren, eng gestellten Gemischen. Sie bilden eine recht ebene Oberfläche, bieten aber nicht die Tragfähigkeit von Schotter. Deshalb ist die Dicke der Deckschichten auf 2 bis maximal 4 cm begrenzt (verdichtet). Lieber nach einiger Zeit nachstreuen als sich ständig über tiefe Spuren zu ärgern. Generell ist der Pflegeaufwand einer Deckschicht höher. Legen Sie sich immer eine Reserve des Originalmaterials für Reparatur und Pflegemaßnahmen auf die Seite.


Schlaglöcher sollten Sie nicht mit dem Deckschichtmaterial auffüllen, es arbeitet sich teils schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Loch heraus. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Fläche oder den Weg über einige Zeit zu befahren, bevor Sie die Deckschicht aufbringen. Dann können Sie Schlaglöcher und Fahrspuren vorher problemlos mit Schotter reparieren. Vor der Deckschicht muss die Oberfläche der Tragschicht exakt plan abgezogen und verdichtet sein. Das Tragschichtmaterial darf nicht locker bzw. „rollig“ sein, weil es sich sonst durch die Deckschicht arbeitet.


Feiner Asphalt:

Bei einigen Praktikern sind Deckschichten aus Asphalt-Fräsgut beliebt. Teils bekommt man die „eine oder andere Ladung“ günstig, wenn gerade in der Nähe Fräsarbeiten in Gang sind. Aber aufgepasst. Das Material muss garantiert frei von pech- oder teerhal­tigen Bestandteilen sein! Bis noch vor 30 Jahren wurden diese giftigen Stoffe beim Bau von Schwarzdecken eingesetzt. Viele Straßen sind über Jahre Schicht für Schicht gewachsen. Es ist also nicht sicher, dass das Fräsgut nur das unbedenkliche Bitumen enthält (bituminöse Decken). Es gibt zwar spezielle Testsets, mit denen sich eine erste Analyse machen lässt. Doch viel wichtiger ist ein Prüfzeugnis nach LAGA (Länder-Arbeitsgemeinschaft-Abfall).


Deckschichten aus Asphalt-Granulat sind elastisch, leise und recht angenehm zu begehen. Sie arbeiten sich in die Tragschicht ein und machen sie mehr oder weniger dicht. Unebenheiten lassen sich relativ einfach wieder planieren.


Nachteile ergeben sich, wenn Sie später eine feste Decke aus Asphalt oder andere Schichten aufbringen wollen. Dann muss die komplette Schicht aus Fräsgut wieder runter.


Lieber natürlich?

Hübscher, völlig unbedenklich, genehmigungsfrei, aber nicht so belastbar sind wassergebundene Deckschichten. Der Aufbau dieser Schicht ist technisch anspruchsvoller. Die Decke besteht meist aus einem Gemisch aus gebrochenem Natursteinmaterial mit hohem Feinanteil. Durch Feuchte in dem Material bildet sich eine recht feste, glatte Decke („wassergebunden“). Der richtige Wassergehalt sind der Dreh- und Angelpunkt: Bei zu wenig Wasser verliert sie ihren Halt, zu viel Wasser mindert die Reibung zwischen den Bestandteilen. Wassergebundene Deckschichten eignen sich vor allem für Bereiche, die nicht so häufig befahren werden.


Die Materialien für wassergebundene Deckschichten sind regional unterschiedlich. Teils gibt es auch besondere Gemische mit speziellem Markennamen (z. B. HanseGrand), die höhere Haltbarkeit und bessere Befahrbarkeit versprechen. Die Kosten für diese Materialien liegen durch den meist weiteren Transport deutlich über den Standardmischungen.


Üblicher sind Brechkorngemische mit der Fraktionierung 0/5. Hier bietet sich z. B. der bräunliche Dolomit-Sand oder ein Gemisch aus Steinmehl und Splitt an. Durch die kantige Struktur und die abgestimmte Mischung verhakt sich das Material besser als z. B. Kies. Ziel ist eine gute Bindung in der Schicht ohne Platten- oder Klumpenbildung.


Teils baut man zwischen Tragschicht und Deckschicht noch eine dynamische Ausgleichsschicht ein, die sich u.a. günstig auf den Wasserhaushalt der Schicht auswirken soll (meist das gleiche Material wie die Deckschicht, allerdings ohne 0-Anteil). Auf Plätzen mit Fahrzeugverkehr sollten Sie darauf verzichten und die Deckschicht einschichtig aufbauen. Sonst wird der Aufbau über der Tragschicht zu dick und Spuren entstehen.


Wichtig beim Einbau: Das Gemisch des Materials muss erhalten bleiben, damit das System funktioniert. Also beim Einbau möglichst abziehen, aber nicht mit einer Harke. Wenn die Schicht gleichmäßig verteilt ist, verdichten. Dazu muss das Material erdfeucht sein, notfalls zusätzlich mit Wasser anfeuchten. Am besten eine Walze einsetzen. Eine Rüttelplatte entmischt das Material schneller.


Auch eingebaut entmischt sich das Deckschichtmaterial mit der Zeit. Die feinen Bestandteile wandern nach unten, die gröberen liegen obenauf. Zur Pflege rauen Sie die Deckschicht dann leicht auf. Achten Sie darauf, dabei kein Tragschichtmaterial herauszureißen. Danach wieder verdichten. Das geht am besten im Frühjahr, wenn das Material noch feucht ist.


Fester Rasenplatz:

Noch seltener benutzte Flächen können Sie auch als Schotterrasen aufbauen. Dazu wird der Schotter der oberen Tragschicht mit 10 bis 30 % Boden bzw. Kompost gemischt. Der Schotter sollte dazu grober gestellt sein, z. B. 16/56. Meist passt das Mischungsverhältnis, wenn man auf einer 6 cm Schotterschicht rund 4 cm Boden aufbringt und das Ganze in einem Arbeitsgang mit der Kreiselegge durchmischt. Danach verdichten.


Wichtig ist eine trockentolerante, langsam wachsende Rasenmischung (Parkplatz-Rasen). Der Rasen muss in der Anwuchsphase gewässert werden. Die Fläche 2- bis 3-mal pro Jahr mähen. Dann dürfen natürlich keine Steine obenauf liegen. Weiterer Nachteil auf einem Abstellplatz: Beim Mähen stehen die Fahrzeuge und Geräte grundsätzlich im Weg.


5. Wasser verursacht Schäden!

Der größte Feind Ihrer Schotterfläche ist – neben zu hohen Lasten bzw. einem nicht tragfähigen Unterbau – das Wasser. Zu viel Wasser verschlechtert die Bindung innerhalb der Tragschichten. Dazu kommen große Schäden durch Frost, die bis tief in den Aufbau reichen. Wasser muss immer weg von der Fläche, und zwar nach unten und zur Seite.


Auf einer älteren Schotterfläche mit Deckschicht versickert kaum noch Wasser. Durch Schmutz und andere feine Partikel setzt sich die Oberfläche nach und nach zu. Asphaltfräsgut „arbeitet“ sich in das Tragschichtmaterial ein. Das oberflächige Ableiten des Wassers ist also genauso wichtig wie beim Pflaster. Wenn sich erst Pfützen bilden, entstehen bald Schlaglöcher: Die feinen Bestandteile, die für den Halt sorgen, waschen immer weiter aus, das Loch wird schnell größer.


Das Planum sollte bereits das Gefälle des fertigen Platzes oder Weges haben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen und der Anschluss kein Problem ist, bauen Sie Drainage-Schläuche in das Planum ein. Je mehr Wasser Sie direkt aus dem Baukörper abführen, desto besser. Spätestens bei der Tragschicht müssen Sie das endgültige Gefälle herstellen.


Beim Einbau einer Deckschicht ist das Gefälle begrenzt. Üblich sind 2,5 bis maximal 3 %. Bei zu großem Gefälle setzt sich das Material der Deckschicht bei starkem Regen in Bewegung. Daher eignen sich die meisten Deckschichtmaterialien nicht für stark geneigte Flächen und Wege. Auch Überschwemmungsgebiete sind tabu. Am einfachsten sind einseitige Gefälle. Planen Sie immer vom Gebäude weg. Einfach geneigte Flächen sehen besser aus als dachförmige mit einem Grat in der Mitte. Bei Wegen arbeiten Sie dagegen besser mit dachförmigen Gefällen.


Das Wasser muss ungehindert von der Fläche ablaufen können. Seitliche Begrenzungen wie Kantensteine dürfen nicht überstehen. Banketten sollten möglichst aus grobem Schotter aufgebaut werden, damit das Wasser hier besser versickern kann.


Auf großen Flächen müssen sie eventuell mit Wassereinläufen (Gullys) arbeiten. Wichtig: Damit abschwemmendes Material den Ablauf nicht sofort verstopft, sollten Sie den Bereich direkt um den Einlauf pflastern. Und das mit nur sehr geringem Gefälle. G. Höner

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