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Landtechnik

Scheibenmäher schneiden immer besser ab

Der Trend zum Scheibenmäher setzt sich fort - Mittelaufhängung der Mäher verbessert die Bodenanpassung - Aufbereiter und Breitablage beschleunigen die Trocknung.

Lesezeit: 9 Minuten

Die Frage Scheiben-oder Trommelmäher entscheidet sich immer deutlicher zu Gunsten der Scheibenmähwerke. In unserer letzten Umfrage vor acht Jahren waren sie den Trommelmähern zahlenmäßig noch klar unterlegen (42 %).In der diesjährigen Umfrage haben sie kräftig aufgeholt und liegen mit 68 %eindeutig vorn.Ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht.Etwa 22 %der Trommelmähwerks-Besitzer liebäugeln beim nächsten Kauf mit einem Scheibenmäher. Von den befragten ScheibenmähwerksBesitzern denken nur 6 %über einen Wechsel zum Trommelmäher nach. Wo liegen die GründeAusschlaggebend ist die deutliche Verbesserung der Scheibenmäher in den letzten Jahren.Das gilt vor allem für die Schnittqualität,die früher deutlich schlechter war als bei den Trommelmähern.Inzwischen gibt es aber kaum noch Unterschiede zwischen den beiden Bauarten.Die Scheibenmäher wurden mit 1,6 benotet und liegen damit auf dem Niveau der Trommelmäher (1,7). Probleme gab es in der Vergangenheit vor allem bei starkem Maulwurfbesatz. Die Erde baute sich vor dem Mähbalken auf,wodurch es oft zu Verstopfungen kam.Inzwischen haben viele Hersteller ihre Mähholme optimiert.Bei Fella,Krone,Kuhn,Pöttinger und PZ/Deutz-Fahr treten kaum Verstopfungen auf (Note 1,7 bis 1,9).Dagegen sind die Probleme bei Claas,Mörtl und Stoll größer (2,3 bis 2,6). Mit liegenden Beständen werden die Trommelmäher besser fertig,weil sie bauartbedingt tiefer schneiden können.Sie wurden dafür mit 2,3 benotet.Bei den Scheibenmähern fiel das Urteil mit 2,9 deutlich schlechter aus.Auch hier hat es allerdings eine Weiterentwicklung gegeben.Die jüngeren Baujahre wurden mit 2,6 benotet.Außerdem gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Fabrikaten. Die Mähwerke von Kuhn und PZ/DeutzFahr arbeiten auch in liegenden Beständen recht sauber.Probleme traten bei den älteren Claas-,Fella-,Krone-,Niemeyerund Pöttinger-Scheibenmähern auf.Die Hersteller haben die Mähwerke inzwischen allerdings optimiert.Flachere Mähholme,verschränkt angebrachte Messer und eliptische Scheiben ermöglichen einen tieferen und saubereren Schnitt.Dagegen arbeiten die Scheibenmäher von Mörtl,Stoll und Taarup nach Ansicht der Praktiker unabhängig vom Baujahr schlechter in liegenden Beständen. In der Vergangenheit haben sich viele Landwirte gegen den Scheibenmäher entschieden,weil der Messerwechsel umständlicher war.Inzwischen bieten fast alle Hersteller außer Kuhn Schnellwechselvorrichtungen an.Bei den Mähwerken mit dieser Vorrichtung wurde der Klingenwechsel etwa genauso gut bewertet (1,8)wie bei den Trommelmähern (1,7). Die übrigen Scheibenmäher mit ge-schraubten Klingen erhielten die Note 3,5. Auffallend ist,dass die Klingen bei den Scheibenmähern ohne Schnellwechsel später gewechselt werden (78 ha)als bei den Maschinen mit Schnellwechsel (66 ha). Das Handikap der höheren Klingenzahl,die beim Scheibenmäher zu wechseln ist,gleicht sich durch die längere Standzeit aus.Durch die größere Anzahl Klingen pro Meter Arbeitsbreite schneidet die einzelne Klinge weniger Fläche.Die befragten Besitzer wechseln den Klingensatz durchschnittlich alle 72 ha.Bei den Trommelmähern halten die Messer nur 30 ha. Weitere Argumente für die Scheibenmäher sind das geringere Gewicht und der geringere Leistungsbedarf.Bei 3 m-Arbeitsbreite wiegt ein Heck-Scheibenmäher ca.100 kg weniger als ein vergleichbares Trommelmähwerk.Den Leistungs-bedarf der Scheibenmäher beurteilten die befragten Besitzer mit 1,9.Im Vergleich dazu liegen die Trommelmäher bei 2,3. Die von den Landwirten angegebenen Leistungen der Antriebsschlepper unterscheiden sich mit umgerechnet 33 bzw. 36 PS/m Arbeitsbreite kaum.Allerdings sind 35 %der bewerteten Scheibenmäher mit Aufbereiter ausgestattet,so dass der Leistungsbedarf insgesamt höher ist.Von den beurteilten Trommelmähern arbeiten nur 13 %mit einem Aufbereiter. Den Vorteil des geringeren Leistungsund Hubkraftbedarfs möchten viele Landwirte beim nächsten Kauf nutzen. Sie wollen zukünftig breiter und schneller mähen,dafür aber keinen größeren Schlepper kaufen und tendieren deshalb zum Scheibenmäher. Weniger Gewicht bessere Narbenschonung Das geringere Gewicht trägt außerdem zur Narbenschonung bei.Hier urteilen die Besitzer der Scheibenmäher mit 1,7 und die der Trommelmähwerke mit 1,9.Der höhere Anteil von Scheibenmähern mit Mittenaufhängung (17 %)wirkt sich ebenfalls positiv auf die Narbenschonung aus.Bei den mittig aufgehängten Maschinen lässt sich die Entlastung leichter einstellen als bei den seitlich angelenkten Mähern (siehe Übersicht 4,Seite 72). Narbenschonender sind die Scheibenmäher außerdem,weil sie bauartbedingt etwas höher schneiden und sich die Schnitthöhe einfacher anpassen lässt. 24 %der bewerteten Scheibenmäher mähen höher als 6 cm,bei den Trommelmähern sind es nur 16 %. Die Schnitthöhenverstellung wurde bei den Scheibenmähern mit 2,0 bewertet. Bei den Trommelmähern fiel das Urteil schlechter aus (2,5).Hier gibt es drei verschiedene Systeme,die unterschiedlich bewertet wurden.Die Verstellung über Distanzringe ist sehr umständlich und wird von den Landwirten in der Regel nicht genutzt.Die stufenlose Verstellung mit einem Montagehebel oder Schlüssel bieten z.B.Claas und Pöttinger an.Allerdings ist der Zugang erschwert,wenn sich das Mähwerk nicht hochschwenken lässt. Die Gewinde sind oft schwergängig und können festrosten.Besser wurde die Spindelverstellung von Niemeyer und PZ/ Deutz-Fahr beurteilt.Die Spindeln sind von oben gut erreichbar und ermöglichen eine rasche Anpassung. Bei den Scheibenmähern braucht man in der Regel keine Höhenverstellung.Nur in Außnahmefällen müssen Hochschnittkufen (z.B.für Luzerne)montiert werden.Ansonsten erfolgt die Feinjustierung über den Oberlenker. Obwohl die Trommelmäher von vielen Landwirten als robuster bezeichnet werden,ist die Reparaturanfälligkeit mit 1,7 Reparaturen/300 ha höher als bei den Scheibenmähern (1,2 Rep./300 ha). Alle Reparaturen und Reparaturkosten haben wir auf eine Fläche von 300 ha bezogen,weil dieser Wert etwa der durchschnittlichen Einsatzfläche der bewerteten Mähwerke entspricht. Beim Vergleich der Reparaturanfälligkeit muss man berücksichtigen,dass der Anteil der Frontmaschinen bei den Trommelmähern mit 62 %deutlich höher ist als bei den Scheibenmähern (14 %).Die Frontmäher können beim Auftreten auf Hindernissen schlechter ausweichen, wodurch Schäden häufiger auftreten. Schwachstellen gab es bei den Trommelmähern vor allem an den Schutzvorrichtungen,Antrieben und Gelenkwellen. Bei den Reparaturkosten gibt es kaum Unterschiede zwischen den beiden Bauar-ten.Für die Trommelmäher wurden im Durchschnitt 155 E /300 ha bezahlt,für die Scheibenmäher 147 E .Der Anteil der Garantieleistungen,die von den Herstellern übernommen wurden,war bei den Scheibenmähern allerdings deutlich höher. Trend zum Heckmähwerk Die Anbau-Heckmähwerke sind in unserer Umfrage mit 63 %erwartungsgemäß am stärksten vertreten.Darauf folgen die Frontmäher mit 30 %,die angehängten Maschinen mit 6 %und die Dreierkombinationen mit knapp 1 %. Von Krone wurden sechs Big M-Selbstfahrer beurteilt. Offenbar haben die befragten Landwirte die jeweilige Mähwerksbauart passend zu ihrem Betrieb und der vorhandenen Schlepperanspannung ausgewählt und sind mit ihrer Entscheidung zufrieden.Denn immerhin 79 bis 85 %würden die gleiche Bauart wieder kaufen (s.Übersicht 7,Seite 75).Bei den Angaben zum Kauf einer anderen Bauart fallen die unterschiedlichen Prozentzahlen zwischen den Anbau-und Frontmähwerken auf.Hier handelt es sich vor allem um Landwirte,die zukünftig mit einer Front-Heck-Kombination arbeiten wollen und deshalb beide Bauarten beim nächsten Mal kaufen würden.In der Tendenz ist allerdings ein etwas stärkerer Trend zum Heckmähwerk festzustellen (45 %). Auffallend hoch ist die Bereitschaft, vom Anbaumähwerk zu einer angehängten Maschine zu wechseln.Von den 786 Besitzern der Heckmäher tendieren immerhin 102 (13 %)zum Anhängemähwerk.Die Anhängemäher-Besitzer,die über den Kauf eines Frontmähwerks nachdenken,wollen offenbar ihre Schlag-kraft steigern,indem sie zukünftig in Front-Heck-Kombinaton fahren.Zwischen den anderen Bauarten ist die Bereitschaft zum Wechseln gering. Die Frontmäher haben ihre Domäne auf den Betrieben mit Frischgrasfütterung.Oft werden sie außerdem in Kombination mit einem Heckmäher eingesetzt, um die Schlagkraft zu erhöhen.Die Trommelmäher sind beim Frontanbau besonders stark vertreten.Von den frontmähenden Landwirten würden sich beim nächsten Kauf 55 %für einen Trommelmäher und nur 45 %für einen Scheibenmäher entscheiden.Von den Front-Trommelmähwerks-Besitzern tendieren 78 % wieder zum Trommelmäher.Sie schätzen vor allem die bessere und einfachere Schwadformung beim Grünfutterholen. Im Vergleich zu den anderen Bauarten schneiden die Frontmäher hinsichtlich der Arbeitsqualität relativ gut ab.Die Daten finden Sie in Übersicht 8.Um Unterschiede zwischen den Scheiben-und Trommelmähern auszuschließen,haben wir nur die Bewertung der Scheibenmäher dargestellt. Gute Noten gaben die Besitzer für die Arbeit am Hang (1,8).Mit einem Frontmäher kann man in Steillagen wesentlich besser gegensteuern.Die kompakte Bauweise wirkt sich außerdem positiv auf die Transportabmessungen aus (Note 2,0). Die Heckmäher zeigen sowohl Schwächen als auch Stärken.Kritisiert wird vor allem der An-und Abbau (Note 2,4).Die Arbeit in liegenden Beständen wird eben-falls geringfügig schlechter beurteilt.Die inzwischen sehr breiten Heckmäher haben außerdem eine schlechtere Gewichtsverteilung.Ein weiteres Manko ist die Übersicht.Hinter dem rechten Kotflügel kann die Arbeit der Maschine relativ schlecht überwacht werden. Bei den Anhängemähern überwiegen die Stärken.Bestnoten gaben die Besitzer für den leichten An-und Abbau.Durch das eigene Fahrwerk ist die Gewichtsverteilung optimal.Zum Straßentransport lassen sich die Maschinen relativ einfach umstellen.Mit den üppigen Abmessungen sind die Landwirte allerdings nicht sonderlich zufrieden.Die aufwändige Bauweise führt außerdem zu einen höheren Wartungsaufwand.Außerdem sind sie deutlich teurer als Heck-Scheibenmähwerke,die heute teilweise in vergleichbaren Arbeitsbreiten angeboten werden. Gelobt wird die geringe Neigung zum Verstopfen.Hier wirkt sich die großrahmige Bauweise offensichtlich positiv aus.Die integrierten Aufbereiter sorgen außerdem für einen besseren Gutfluss und weniger Verstopfungen.Hier fallen vor allem die Mähknickzetter von Kuhn positiv auf.Ein weiterer Pluspunkt der Anhängemähwerke ist der ruhige Lauf.Am Hang führt die lange Deichsel allerdings zu einer stärkeren Abdrift der Maschine. Mit den Dreier-Mähkombinationen lässt sich die Schlagkraft deutlich steigern. Die befragten Besitzer gaben im Durchschnitt eine etwa doppelt so hohe Leistung wie bei den drei anderen Bauarten an.Auch sonst wurden die Handhabung und die Arbeitsqualität gut bewertet. Bei der Reparaturanfälligkeit gibt es keine gravierenden Unterschiede zwischen den vier Bauarten.Die Gesamtzahl der Reparaturen pro 300 ha liegt zwischen 1,2 und 1,3.Lediglich die Dreier-Kombinationen schneiden mit 0,8 Rep./300 ha geringfügig besser ab.Allerdings sind hier trotz hohem Garantieanteil die höchsten Reparaturkosten aufgetreten (193 Euro/300 ha).Betroffen sind vor allem die Mähwerke von Niemeyer und Pöttinger. Auch bei den anderen Bauarten sind es einzelne Hersteller bzw.deren Baureihen, die zu höheren Reparaturkosten bzw.Reparaturen führen.Das heißt,es gibt keine Schwachpunkte,die bauartspezifisch sind. Ralf Lenge

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