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Schlagkräftig im Nebenerwerb

Lesezeit: 3 Minuten

Engelbert Riepl hat ein Zeitproblem. Kein Wunder, denn der Landwirt aus Hemau in der Oberpfalz ackert 95 ha – im Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er Anlagenfahrer auf einem Kalkwerk. Für Riepl zählt also die Schlagkraft bei der Bestellung. Seine schweren Böden – überwiegend Lehm bis Ton, mit Steinen und auf der Fläche wechselnd – müssen auf den Punkt bearbeitet werden.


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Seit zehn Jahren ackert der Landwirt pfluglos. Vor der Entscheidung für eine Zinkendrille erledigte er die Saat mit einer 6 m breiten Solo-Drillmaschine mit Scheibenscharen. Das abgesetzte Verfahren mit getrennter Saatbettbereitung ist auf Riepls Böden nicht ganz frei von Risiken. Der Praktiker wollte deshalb zurück zu einer Saatkombi, und das mit möglichst großer Arbeitsbreite, robuster Technik sowie überschaubarem Leistungsbedarf. Aufmerksam geworden durch positive Erfahrungen von benachbarten Kollegen, setzte Riepl im Herbst 2009 eine aufgesattelte Triathlon mit 4 m Arbeitsbreite zur Probe ein. Mit Erfolg: Im Frühjahr 2010 entschied er sich zum Kauf einer angebauten Maschine mit gleicher Arbeitsbreite. Der Preis für die Vorführmaschine war mit rund 22 000 € (inkl. MwSt.) deutlich günstiger als bei klassischen Drillkombis.


Der Hubkraftbedarf der Maschine ist durch die weit hinten angebaute, schwere U-Profilwalze hoch. Der 170er hebt die Drille mit ihrem 1 200 l Saattank knapp an. Bei der Zugkraft gibt’s dafür keine Probleme: Riepl sät mit 12 bis 15 km/h und schafft 2 bis 3 ha pro Stunde.


Deutlich höher sind die Ansprüche an die Vorbereitung des Bodens: Spuren und ein unebener Acker sind Gift, schließlich sitzen die Zinken fest am Rahmen und passen sich nicht einzeln dem Boden an.


Durch den Pflugverzicht sind die Schläge eben. Die tiefere Bodenbearbeitung erledigt Engelbert Riepl mit einem mehrbalkigen Grubber, den er mit Schmalscharen bestückt hat. Es sollen möglichst wenig Tonwürste nach oben geholt werden. Und vorne an der Zinkendrille bügelt ein Crossboard kleine Unebenheiten aus.


Die Saatmenge lässt sich einfach einstellen: Die pneumatische Dosiertechnik inklusive Fahrgassenschaltung stammt von Rauch. Bis auf die schlechte Zugänglichkeit zum Abdrehen und Reinigen – die Saateinheit liegt zwischen den Zinkenfeldern – ist Riepl damit zufrieden. Deutlich diffiziler lässt sich die Saattiefe justieren: Die Maschine wird vorne vom Schlepper getragen und läuft hinten auf der Packerwalze. Ober- und Unterlenker müssen das Zinkenfeld absolut in der Waage führen.


Riepl sind die Grenzen bewusst: „Natürlich erreichen wir keine Präzisionsablage. Das nehmen wir aber in Kauf. Unregelmäßigere Feldaufgänge oder gar Mindererträge haben wir bisher nicht beobachtet. Selbst beim Raps mit seiner geringen Saatstärke und nur 2 cm Tiefe nicht.“


Seiner Ansicht nach liegt das auch an der guten Saatbedeckung: Hinter den Zinken folgen Nivellatoren und ein Striegel. Abschließend läuft der Walzenring genau über die Reihe und drückt den Boden an.


Allerdings hält der Praktiker die Federzinken seiner Köckerling für zu flexibel. Sie federn bei zu festem Boden oder starkem Steinbesatz. Unter diesen ungünstigen Bedingungen verschlechtert das die Verteilung in der Reihe (leicht horstweise Ablage). Riepl sieht hier neuere Systeme im Vorteil, die oft mit deutlich starreren Zinken bestückt sind.


Mit dem Reihenabstand von 16,6 cm und der bandartigen Verteilung im Schatten der Zinken hat Engelbert Riepl keine negativen Erfahrungen gemacht. Er sät sogar Biogas-Mais mit seiner Zinkendrille. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten durch Kälte und fehlenden Unterfußdünger entwickelte sich der Mais im letzten Jahr prima: „Probleme hat damit eigentlich nur der Häckslerfahrer, der ohne seinen Lenkautomaten klar kommen muss!“


Steckbrief


Name: Engelbert Riepel


Ort: Hemau, Oberpfalz


Betrieb: 95 ha Ackerbau


Drillmaschine: 4 m-Triathlon von Köckerling


Zugschlepper: Case IH CVX 170

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