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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Schneller genau säen

Lesezeit: 7 Minuten

Säen und Düngen auf den Punkt – und zwar schnell. Das sind die wichtigsten Trends in diesem Jahr. Allein im Bereich Bodenbearbeitung und Düngung gibt es sieben Silbermedaillen.


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Ein optimaler Start für die Saat. Und das bei möglichst geringen Diesel-, Dünger- und Pflanzenschutz-Kosten. Einige Themen werden die Bodenbearbeitungs-Trends auf der diesjährigen Agritechnica besonders beherrschen:


  • Neue Einzelkorndrillen mit elektrischem Antrieb, hoher Fahrgeschwindigkeit und GPS-Teilbreitenschaltung.
  • Die Saat in Streifen – Strip Till.
  • Die gezielte Bekämpfung der Maiszünsler mit Walzen oder Häckslern.
  • Die Kombination aus flachem Mischen und tiefem Lockern.


Auch bei anderen Maschinen – vor allem den Grubbern – haben die Firmen viel zu bieten. Die Elektronik überwacht immer mehr Getreide- und Einzelkorndrillen. Die Düngerstreuer kommen mit echter Teilbreitenschaltung.


Schnell und elektrisch:

Elektrische Antriebe werden mehr und mehr zum Standard bei Einzelkorndrillen. Vorteile: Schnelles Anpassen der Saatmenge, einfaches Abdrehen, Anlegen von Fahrgassen und automatische Schaltung für Teilbreiten/Vorgewende. Neben Mais haben die Hersteller auch andere Kulturen wie Zuckerrüben, Sonnenblumen oder auch Raps im Fokus. Alle neuen Maschinen sollen auch bei deutlich höheren Fahrgeschwindigkeiten (bis 15 km/h) genau arbeiten. Dafür sorgen neben den neuen Dosiersystemen auch höhere Schardrücke und – z.B. bei Amazone, Väderstad oder Horsch, spezielle Fangrollen, die das Verspringen der Körner verhindern.


Die Horsch Maestro CC vereinzelt per Vakuum, hat einen zentralen Saatgut-tank und nur noch kleine Zwischenbehälter an den Reihen. Die Elektronik sorgt dann für passenden Nachschub (seed-on-demand). Die Vereinzelungsscheibe der Maestro hat keine klassischen Bohrungen sondern Langlöcher, was die Ablagegenauigkeit verbessern soll. Die Vereinzelung wird elektronisch überwacht, der Fahrer kann vorgeben, welche Ungenauigkeit er akzeptieren möchte. Bei Überschreiten der Schwelle muss er vom Tempo. In Zukunft kann das auch automatisch per TIM (Tractor-Implement-Automation) laufen.


Sparsam in Streifen:

Die Bodenbearbeitung und Saat in Streifen wird intensiv diskutiert. Bei den Strip Till-Verfahren geht es vor allem um Mais, Zuckerrüben und Raps. Kuhn stellte bereits zur Sima den Striger vor, mit dem wir bereits Maisanbau-Versuche durchgeführt haben.


Die Ziele bei Strip Till sind vielseitig: Bearbeitet man den Boden nur in den Saatreihen, spart man Diesel. Die Bodenstruktur dazwischen bleibt erhalten, der Boden ist tragfähiger, Verdunstung und Erosionsgefahr sinken. Strip Till lässt sich mit Düngebändern kombinieren. Laufen Bodenbearbeitung plus Düngung und die Saat getrennt, müssen die Geräte exakt per GPS gesteuert werden.


Zur Agritechinca wird es bei einer ganzen Reihe von Herstellern Lösungen zum Thema Strip Till zu sehen geben. Interessant ist auch der nächste Schritt: Der Anbau auf Dämmen, die sich vor allem auf kalten Standorten schneller erwärmen.


Zunder dem Zünsler:

Durch Biogas-Boom und enge Maisfruchtfolgen steigen die Probleme mit dem Zünsler. Der beste Bekämpfungsweg: Zerstören oder Auffasern der Stängel. Das nimmt dem Zünsler das Winterquartier. Unser top agrar-Vergleich zeigt, dass Scheibeneggen oder Grubber nicht genug Stängel erfassen. Am besten arbeiten Zapfwellen-Mulcher oder Walzen, wie die Messerwalze von Dalbo. In Hannover wird es besonders spannend, wer mit neuen Konzepten zur Zünslerbekämpfung antritt.


Tief und flach in einer Fahrt:

One-Pass-Cultivation heißt ein Verfahren, das vor allem in Großbritannien seit einigen Jahren populär ist. Es kombiniert das flache Mischen per Kurzscheibenegge mit der tiefen Lockerung bis zu 40 cm. Die Idee: Ein fertiges Saatbett in einer Überfahrt. Einsatzschwerpunkte sind die Vorbereitung zur Rapssaat und die Bodenbearbeitung nach Getreide mit anschließender Zwischenfruchtsaat als Vor-bereitung zu Mais bzw. Zuckerrüben. Das Verfahren stellt hohe Ansprüche und kann die herkömmliche Bodenbearbeitung nur ergänzen. Vor allem ist der Zugleistungsbedarf ordentlich, denn die Scheiben brauchen eine Mindestgeschwindigkeit, um mischen zu können. Bei den Tiefenlockerungs-Werkzeugen steigen Leistungsbedarf und Verschleiß überproportional zur Geschwindigkeit.


Brix bietet One-Pass-Geräte von Sumo an. Bei Horsch heißt das Gerät Terrano MT. Hinter den Scheiben mit 52 cm Durchmesser arbeiten hier die bekannten TerraGrip-Zinken, die allerdings mit schmalen Scharen bestückt sind. Die LD-Schare (low disturbance) sollen die tieferen Schichten so wenig wie möglich durcheinander bringen und möglichst wenig Grobboden nach oben fördern. Kuhn stellt den Dominator der Tochter-Firma Krause aus den USA vor.


Robuste Scheiben:

Kurzscheibeneggen haben sich etabliert. Vorteil ist ihr geringer Zugkraftbedarf, Nachteil ihr oft hohes Gewicht. Deshalb gibt es viele Modelle auch als aufgesattelte Version ab 3 m. Kverneland zeigt die neue Scheibeneggen-Baureihe Qualidisc mit größeren Scheiben und aggressiverem Anstellwinkel. Väderstad hat seinen Klassiker Carrier überarbeitet. Die geänderte X-Form der Scheibeneinheit soll Seitenkräfte reduzieren. Kuhn stellt die Reihe Optimer+ mit mehr Freiraum und größeren Scheiben vor.


Vielseitige Grubber:

Fast alle Firmen zeigen in Hannover neue bzw. überarbeitete Baureihen. Wechselschare machen die Grubber immer vielseitiger. So stellt Kverneland ein komplett neues, sehr vielseitiges Wechselsystem vor (siehe tipps und trends in dieser Ausgabe). Daneben gibt es Entwicklungstendenzen zu speziellen Grubbern, vor allem für mittlere Bearbeitungstiefen.


Mit der Baulänge der mehrbalkigen Grubber steigt der Hubkraftbedarf. Wie bei den Kurzscheibeneggen gibt es daher auch in der 3 m-Klasse aufgesattelte Lösungen. Teils fahren die Geräte auf eigener Walze, wie z.B. der neue Cenius-T von Amazone. Radfahrwerke wandern mehr in die Mitte der Geräte: Das macht die Grubber wendiger. Außerdem können die Räder bei schwierigen Verhältnissen die nachlaufende Walze entlasten. Auch die hydraulische Tiefeneinstellung kommt in Mode. Versierte Fahrer arbeiten damit auf den Punkt.


Wichtige Pflüge:

Von Lemken kommen die Aufsattelpflüge Diamant, die jetzt mit den unverschraubten DuraMaxx-Pflugkörpern ausgestattet sind. Der Diamant 12 hat einen Traktionsverstärker mit Vorgewende-Management: Ein Zylinder überträgt Gewicht vom Pflug auf die Schlepperhinterachse. Am Vorgewende reduziert ein Drehsensor im Anbaubock automatisch den Druck, damit der Schlepper standsicher bleibt.


Kuhn ergänzt das Pflugprogramm ebenfalls mit einem Aufsattelpflug. Der Multi-Leader hat sechs bis acht Körper und eine Schnittbreitenverstellung per Umsteckbolzen.


Drillen und Düngen:

Die klassischen Kreiseleggen-Drillkombinationen behalten ihre Bedeutung. Vielleicht kann man sogar von einer kleinen Renaissance sprechen, denn viele Firmen stellen neue oder zumindest deutlich überarbeitete Kreiseleggen bzw. mechanische Drillen vor (u.a. Amazone, Kongskilde, Kuhn oder Pöttinger).


Die Platzierung der Saat wird weiter verbessert. Auch für die mechanischen Drillen gibt es bei allen Firmen mittlerweile Scheibenschare mit nachlaufenden Tiefenführungs- oder Andruckrollen. Mit Silber wurde eine Idee von Lemken prämiert: Hier regelt sich der Schardruck elektronisch passend zu den jeweiligen Bodenverhältnissen und zur Fahrgeschwindigkeit.


Ebenfalls mit Silber wurde eine weitere Idee von Lemken prämiert: Das System ermittelt den Schlupf einer Packerwalze und entlastet sie automatisch, bevor sie stehen bleibt.


Auf der anderen Seite: Einfache Zinkendrillen. Diese Maschinen waren ein Trend auf der letzten Agritechnica und haben sich mittlerweile etabliert. In Hannover wird es hier wohl vor allem Detailverbesserungen geben.


Wegen ihres hohen Saattank-Volumens sind angehängte „Universal-Drillmaschinen“ beliebt. Allerdings kommt die passive Bodenbearbeitung der Maschinen teils an ihre Grenzen. Deshalb stehen auf der Messe ähnliche Drillen, bei denen Kreiseleggen das Scheibenelement ersetzen. Diese Maschinen gibt es mittlerweile auch in der 3 m-Klasse. Teils lässt sich die Säschiene abbauen und eine Einzelkorndrille aufnehmen.


Dann dient der Saatguttank als Düngervorrat. Das leitet über zu einem weiteren Trend: Die Unterfußgabe auch zu Getreide. Viele Anbieter angehängter Maschinen zeigen neue Konzepte mit geteiltem Tank und doppelten Dosiersystem. Ziel sind ist die genaue Düngerplatzierung und damit die optimale Nährstoffnutzung.

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